Sehr geehrte Damen und Herren!
Heute vor 75 Jahren wurden Bücher verbrannt, gestern vor 63 Jahren war der Zweite Weltkrieg beendet.
In vielfacher Form gedenken auch wir Deutschen, deren Vorfahren die furchtbaren Ereignisse verursacht haben, der Opfer mit dem Bekenntnis, Derartiges nie wieder zuzulassen.
Weil es immer noch oder immer wieder Versuche gibt, Verbrechen zu relativieren, können wir nicht aufhören, uns und andere zu mahnen und zu erinnern. So auch hier, vor dieser Adresse, wo der “Generalplan Ost” entwickelt wurde.
Für die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat die Gedenktafelkommission die Anregung aufgenommen, an dieser Stelle mit einer Gedenktafel an die Opfer zu erinnern, die dem ungeheuerlichen “Generalplan Ost” zum Opfer fielen und, wäre dem Krieg nicht durch den Einsatz anderer mutiger Mächte ein Ende gesetzt worden, noch zum Opfer gefallen wären.
Die Gedenktafelkommission hat in langer Abstimmungsarbeit mit der polnischen Botschaft und Herrn Nachama von der “Topographie des Terrors” den Text für die Gedenkinschrift entwickelt, deren Nachricht in der für ein solches Denkmal gebotenen Kürze auf die Ungeheuerlichkeit des Plans hinweist und anregen soll, sich eingehender zu informieren.
Ich danke im Namen der Bezirksverordnetenversammlung und der Gedenktafelkommission den Mitgliedern des “Vereins zur Völkerverständigung mit Mittel-, Süd- und Osteuropa e.V” für die Anregungen, der polnischen Botschaft und Herrn Nachama für vertrauensvolle Zusammenarbeit, dem Bezirksamt, insbesondere Frau von der Lieth und Herrn Gröhler für die Arbeit zur Umsetzung, und ganz besonders Herrn Wall für sein außerordentliches bürgerschaftliches Engagement, diese Stele aus eigenen Mitteln zu stiften und auch in Zukunft zu betreuen.