Sehr geehrter Herr Wagenmann!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Seit rund 120 Jahren gibt es die Uhlandstraße. Sie war von Anfang an eine zentrale Einkaufsstraße in Wilmersdorf, das sich damals mit Riesenschritten von einem kleinen Dörfchen zur Großstadt entwickelte. Die Uhlandstraße bildete neben dem dörflichen Zentrum der Wilhelmsaue das neue städtische Zentrum, und sie verband Wilmersdorf mit der Nachbarstadt Charlottenburg.
In den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Uhlandstraße dann zur Wilmersdorfer Amüsiermeile mit vielen Kinos, Restaurants und Cafés. Bis heute ist sie eine der wichtigsten Einkaufsstraßen in Wilmersdorf.
In den letzten Jahren war sie einer der Tiefbau-Schwerpunkte des Bezirks. Zwischen Hohenzollerndamm und Berliner Straße wurde sie komplett erneuert und in Abstimmung mit den Geschäftsleuten und Anwohnern umgebaut. Der frühere Mittelstreifen wurde entfernt, Parkplätze senkrecht zur Fahrbahn angelegt und Fahrradstreifen auf beiden Seiten eingerichtet. Die Lage für die Geschäfte hat sich seit Abschluss der Bauarbeiten wesentlich verbessert.
Vor rund 100 Jahren hat sich hier ein augenoptisches Fachgeschäft angesiedelt, und der lang anhaltende Erfolg spricht dafür, dass dieser Standort gut gewählt war.
Vor 35 Jahren übernahm Herr Wagenmann den Betrieb als dritter Inhaber, und er baute das Geschäft aus. Gleich im ersten Jahr 1972 baute er eine Contactlinsen-Abteilung auf, was damals noch eine Seltenheit war.
1980 kam eine Low Vision Abteilung hinzu zur Versorgung Sehbehinderter mit optischen und elektronischen Hilfsmitteln, damit diese wieder lesen können und damit ihre Selbständigkeit zurückgewinnen.
Nicht zuletzt auf Initiative dieses Optikergeschäfts wurde Low Vision zum Unterrichtsfach an der Technischen Fachhochschule Berlin. Es war die erste TFH in Deutschland, die dieses neue Fach einführte. Inzwischen ist es an allen TFHs selbstverständlich.
Werner Wagenmann ist Mitinitiator eines interdisziplinären Netzwerkes, in dem Augenärzte, Augenoptiker, Sehbehindertenorganisationen und Beratungsstellen für Sehbehinderte eng zusammenarbeiten.
Diese Aktivitäten außerhalb des Geschäftes und die dabei gewonnenen Erfahrungen kommen natürlich auch dem Geschäft selbst und seinen Kundinnen und Kunden wieder zugute. Inzwischen arbeiten hier 4 Meisterinnen und 2 Meister. Man sieht: Die Geschlechterquote ist hier übererfüllt, und wer weiß, vielleicht spielt die Frauenpower ja auch bei dem geschäftlichen Erfolg eine gewisse Rolle.
Individuelle Einzelhandelsfachgeschäfte mit persönlichem Service und guter Beratung machen die Attraktivität der Straße und damit des ganzen Kiezes aus – und ich denke, hier gibt es auch ein Publikum, das diese Qualitäten zu schätzen weiß.
Ich freue mich, dass die Firma Damm Brillen seit 35 Jahren zur Attraktivität der Uhlandstraße beiträgt. Mit Adressen wie dieser ist und bleibt sie eine ganz besondere Geschäftsstraße in unserem Bezirk. Ich danke Ihnen allen für Ihr großes fachliches Engagement. Und ich wünsche Ihnen für die Zukunft viel Erfolg und alles Gute.