um 11.00 Uhr im Tipi Zelt am Kanzleramt
Sehr geehrte Frau Ehrig-Wettstaedt!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vielen Dank für die Einladung zu dieser schönen Geburtstagsfeier. Ich habe mich natürlich zunächst gefragt, weshalb Sie nicht nur Ihren schönen Firmensitz, sondern auch unseren Bezirk verlassen haben, um Ihren 60. Geburtstag zu feiern, aber dann habe ich eine Erklärung gefunden: Als Ihr Großvater Kurt Ehrig gemeinsam mit seiner Frau Gerda die Firma 1947 in Hermsdorf gründete, ging es in der Bürokommunikation, wie wir das heute nennen, eigentlich nur um Papier und Schreibmaschinen, und da lag das Tipi natürlich nahe.
Wer weiß, ob Sie den 70. Geburtstag noch im Tipi feiern würden. Die Computertechnik ist ja heute schon dabei, den sprechenden und hörenden Computer zu entwickeln, so dass die Tastatur bald überflüssig und damit endgültig nichts mehr zu tippen ist. Aber so weit sind wir heute noch nicht.
Trotzdem gibt es kaum einen anderen Bereich, der sich in den letzten 60 Jahren so schnell entwickelt hat wie die Bürokommunikation. 1947 ging es gerade hier in Berlin darum, mühsam wieder eine funktionierende Verwaltung aufzubauen, und da waren Schreibmaschinen und Papier die wichtigsten Hilfsmittel, die dringend gebraucht wurden.
1947 also gründeten der Kaufmann Kurt Ehrig und seine Frau Gerda in Berlin-Hermsdorf den Familienbetrieb für Büromaschinen, zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Berlin in Trümmern lag und die Zukunft ungewiss war.
Die Aufteilung Deutschlands und Berlins in vier Sektoren war zwar beschlossene Sache, aber die Zweiteilung in Ost und West und damit die Existenz des freien West-Berlins noch keineswegs gesichert.
Am Rande der Stadt war die Ruinenlandschaft nicht ganz so trostlos wie im Zentrum, aber 1960 wurden die Räume der Firma zu klein, und sie zog nach Charlottenburg in die Bismarckstraße Ecke Wilmersdorfer Straße. In dem Jahr vor dem Mauerbau, in einer äußerst angespannten, kritischen Zeit, als viele Unternehmen nicht mehr an die Zukunft Berlins glaubten und die Stadt verließen, da vergrößerte sich die Firma Ehrig – ganz gegen den Trend – und zog in die West-Berliner City nach Charlottenburg. Diese Entscheidung verlangte Mut und Weitsicht, und ich bin den Besitzern dankbar für diesen unternehmerischen Mut. Ich glaube, er hat sich ausgezahlt – für die Firma, für Charlottenburg und für Berlin insgesamt.
1989 schließlich zog der gesamte Technikbereich in den neu erbauten GSG-Hof an der Sophie-Charlotten-Straße 92, natürlich ebenfalls in Charlottenburg. Im gleichen Jahr 1989 fiel die Berliner Mauer, und die innerdeutsche Grenze wurde zunächst durchlässig und schließlich ganz abgeschafft.
Jetzt konnte die Firma ihre langjährigen Erfahrungen und ihr Know How in ganz Berlin und in ganz Deutschland einbringen. Und auch jetzt, beim grundlegenden Wandel der Verwaltung in den neuen Bundesländern und in den östlichen Bezirken Berlins waren Bürosysteme gefragt und war vor allem auch die neue IT-Technik gefragt, die sich gerade seit dieser Zeit noch einmal sprunghaft entwickelte.
Wie wir alle wissen geht diese Entwicklung noch immer in rasantem Tempo weiter, und deshalb haben Unternehmen wie die Firma Ehrig auf diesem Zukunftsmarkt große Chancen.
Davon bin ich überzeugt, und ich wünsche Ihnen, Ihrer Firma und allen Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles Gute und weiterhin viel Erfolg.