Rede des Bezirksbürgermeisters Andreas Statzkowski zur Ausstellungseröffnung Art Uro am 23.1.2001

Rede des Bezirksbürgermeisters Andreas Statzkowski

Zur Ausstellungseröffnung Art Uro am 23.1.2001

Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren,
sehr geehrter Herr Walb,

zur Vernissage der Ausstellung von Arturo Walb heiße ich Sie alle herzlich willkommen.

Arturo Walb, oder einfach Art Uro, beging im Jahr 200 seinen 80. Geburtstag. Das Kunstamt Charlottenburg hatte diesen Anlass mit einem Empfang begangen. In diesem Jahr nun werden Ihnen in einer Ausstellung die neueren Werke des Künstlers vorgestellt.

Wegen seiner Bedeutung für den damaligen Bezirke, Arturo Walb war der Begründer der K 19, dem schon legendären Atelierhaus am Klausenerplatz, wollen wir die Gelegenheit wahrnehmen und an seine künstlerische Geschichte zu erinnern.

Arturo Walbs Lebensgeschichte ist nicht unwesentlich mit der Kultur von Charlottenburg verbunden: Beginnend mit der Aktion “Rettet das Eisen” bis zur Instandbesetzung der Fabrik am Klausenerplatz 19.

Und als dann Arturo, der “Eisenpapst” nach 14 Jahren unzufrieden Berlin verließ, dachte er auch noch an Charlottenburg: “Das Bezirksamt Charlottenburg sollte am 28.4.1983 ein einzigartiges schmiedeeisernes Kunstwerk, das einst auf dem Luisen-Friedhof stand, übernehmen und es im Rathaus Charlottenburg aufstellen”.

Er ist aber kein Wohltäter, sondern ein Künstler, der – wie andere auch – um die Sache, auch um die eigene Sache, gekämpft und gestritten haben. Der sich auch für die eigenen Belange eingesetzt hat, ohne dass seine Leistung laut und gegenfinanziert gewürdigt wurde.

Er ist ein Kämpfer für seine Ideen. Er setzt sie durch, bis an den Punkt, wo er erkennt, dass das Leben Geld kostet und man dieses verdienen muss, weil kein gütiges Land Berlin die Schatulle öffnet.

Um so mehr freut es ihn, dass er nun mit dieser Ausstellung in der Villa Oppenheim eine späte Anerkennung findet.

Er verstand es zu leben und zu genießen, war egozentrisch, kreativ und umtriebich, aber leider nicht geschäftstüchtig genug, um sich einen komfortablen Lebensabend zu sichern.

Ein Lebenskünstler aber ist er allemal, in seinem Appartement in Berlins Mitte: “Unter den Linden”; auf einem Grundstück, welches den Großeltern Marlene Dietrichs gehörte und wo früher Bettina von Arnim ihre Gäste empfangen hat.

Denn: Tradition weiß dieser Einzelkämpfer zu schätzen.

Für seine weiteren Schaffensjahre, von denen er hier neben seinen Eisen-Skulpturen Zeichnungen präsentiert, die sich vorwiegend auf Gesteinsstudien – nämlich auf Basalt-Formationen – beziehen, wünschen wir ihm alles Gute und seiner Ausstellung viel Erfolg.