Rede des Bezirksbürgermeisters Andreas Statzkowski zur Grundsteinlegung für das KWA Stift im Hohenzollernpark am 21.2.2001

Rede des Bezirksbürgermeisters Andreas Statzkowski

Zur Grundsteinlegung für das KWA Stift im Hohenzollernpark am 21.2.2001

Sehr geehrter Herr Dr. Braun! (Vorstandsvorsitzender KWA Stift)
Sehr geehrte Damen und Herren!

Vielen Dank für die Einladung zu dieser Grundsteinlegung. Im Preußenjahr 300 Jahre nach der Krönung des ersten preußischen Königs legen haben Sie das Gelände für das neue Wohnstift Hohenzollernpark genannt. Sie knüpfen also an eine große Tradition an.

Nun blicken Sie selbst auf eine 30jährige Tradition zurück und haben entsprechend viel Erfahrung beim Bau und Betrieb von bundesweit bisher 12 Seniorenstiften.

Ich bin froh, dass mit dem Kuratorium Wohnen im Alter (KWA) ein erfahrenes und renomiertes Unternehmen den Grundstein legt für den Bau und Betrieb einer Seniorenwohnanlage mit attraktiven Wohn- und Dienstleistungsangeboten. Insbesondere freue ich mich, dass in diesem Fall Bau und Betrieb der Anlage in einer Hand liegen, denn ich vermute, dass der Bauherr so ein besonders großes Interesse am Gelingen und an der Qualität des Baues hat. Auch ist hier eher eine langfristige Perspektive zu erwarten als bei Betreibergesellschaften, die manchmal – wie die Erfahrung zeigt – nur an einem kurzfristigen Engagement interessiert sind.

Die Pläne für die Bebauung des ehemaligen AEG-Geländes hier im Stadtteil Wilmersdorf werden seit Jahren öffentlich diskutiert. Wir haben es ja jetzt mit dem Beginn eines größeren Projektes zu tun, und ich hoffe, dass auch die anderen Teile der Gesamtplanung, also auch der Gesundheitsbereich mit Klinikbetrieb in absehbarer Zeit realisiert werden.

Natürlich waren für ein solches Bauvorhaben viele Abstimmungen auch mit dem Bezirksamt notwendig. Ich habe den Eindruck, dass diese Abstimmungen in kooperativer Form stattgefunden haben und dass es letztlich für alle Beteiligten zu einem guten Ergebnis gekommen ist. Sie bauen in unmittelbarer Nähe des Wilmersdorfer Stadiongeländes, und es war wichtig, gegenseitig die vorhandene und beabsichtigte Nutzung zu respektieren. Sie kümmern sich um Schallschutzmaßnahmen auf dem Stadiongelände.

Aber ich denke, die Angebote des Horst-Dohm-Eisstadions, des Freibades und der anderen Sporteinrichtungen können auch den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern dieses Seniorenstifts zugute kommen. Vielleicht interessieren sich manche für die Veranstaltungen oder nehmen auch selbst an den sportlichen Aktivitäten teil.

In Ihrem informativen Prosepekt stellen Sie das KWA Stift als eine “richtige kleine Gemeinde vor, die zwar in lebendigem Austausch mit ihrem Umfeld steht, in der jedoch gleichzeitig ein sehr eigenständiges und rundherum abgesichertes Leben möglich gemacht wird.”

Ich glaube, dass beides stimmen muss, wenn die älteren Menschen sich hier wohlfühlen sollen: Die Qualität des Wohn- und Dienstleistungsangebotes hier auf dem Gelände. Dafür sind Sie zuständig. Aber auch die Qualität der Umgebung. Dafür sind zumindest teilweise wir im Bezirksamt zuständig. Und unser Bezirk hat einiges zu bieten.

Nicht von ungefähr war Wilmersdorf der Berliner Bezirk mit dem höchsten Durchschnittsalter. Das zeigt, dass die Menschen sich hier wohlfühlen und gerne auch ihren Lebensabend hier verbringen.

Besonders reizvoll dürfte die Lage zwischen City und Natur sein. Der Kurfürstendamm mit viel Kultur und Einkaufsmöglichkeiten ist nicht weit, und auf der anderen Seite bietet der Grunewald Erholung in der Natur. Schmargendorf bietet fast Kleinstadtidylle rund um das neogotische Rathaus, die Villenkolonie Grunewald mit ihren Seen, vielen originellen und geschichtsträchtigen Häusern ist mit ein paar Schritten zu erreichen, der Hohenzollerndamm verbindet Potsdam und Zehlendorf mit dem Berliner Zentrum, S-Bahn und Stadtring liegen vor der Tür. Aber das wissen Sie alles, denn Sie haben sich ja schließlich bewusst für diesen Standort entschieden.

Sie haben sich auch entschieden für eine anspruchsvolle Architektur, die alt und neu geschickt verbindet. In ihren Formen wurde sie schon mit den Bauten von Erich Mendelsohn verglichen, dem wir die heutige Schaubühne am Lehniner Platz am Kurfürstendamm und das anschließende Wohnviertel verdanken, eine kühne, großzügige Anlage, die in ihrer Entstehungszeit in den 20er Jahren viel Aufsehen erregt hat.

Ich denke also, Ihr Projekt und unser Bezirk werden gut zueinander passen. Sie profitieren von dem bezirklichen Umfeld, und Ihr Projekt ist eine Bereicherung für unseren Bezirk.

Ich wünsche Ihnen für Ihr Bauvorhaben ein gutes Gelingen, und den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern dieser Anlage wünsche ich ein langes, selbstbestimmtes, zufriedenes Leben. Mögen sie sich wohlfühlen in Berlin in unserem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, im Hohenzollernpark. Mögen sie – frei nach Friedrich dem Großen auf gut preußische Art – ein jeder nach seiner Fasson selig werden.