Sehr geehrte Frau Armstrong!
Sehr geehrter Herr Kurth!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen zur ersten Ausstellungseröffnung in diesen Räumen im neuen Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf. Wir wollen hier in Zukunft regelmäßig Ausstellungen zeigen, und ich freue mich, dass wir mit dieser Fotoausstellung zur Deutschen Oper Berlin beginnen können. Wir widmen sie Götz Friedrich und Giuseppe Sinopoli. Durch seinen tragischen Tod vor wenigen Tagen hat die Ausstellung eine traurige Aktualität erhalten.
Ich danke Frau Armstrong, dass sie gekommen ist und begrüße sie herzlich hier im Rathaus Charlottenburg. Ich danke dem Fotografen Detlef Kurth, der eng mit der Deutschen Oper verbunden ist. Er hat uns nicht nur seine Fotos zur Verfügung gestellt und sie eingerahmt, sondern er hat auch die Mitglieder des Chores und des Orchesters zur Mitwirkung heute nachmittag animiert.
Den Chor unter der Leitung des Chordirektors Ulrich Paetzholdt haben wir eben gehört mit dem Pilgerchor aus Wagners Tannhäuser. Wir dürfen uns auf zwei weitere Stücke zum Schluss dieser Eröffnung freuen. Herr Kurth wird sie Ihnen ansagen.
Herzlichen Dank den Sängerinnen und Sängern und den Musikern, dass Sie sich bereiterklärt haben, diese Ausstellungseröffnung musikalisch zu begleiten. Herzlichen Dank auch an die Firma Rack, die Herr Kurth als Sponsor für das Buffet gewinnen konnte.
Götz Friedrich war seit 1981 fast 20 Jahre lang Generalintendant der Deutschen Oper Berlin. Er hat als genialer Regisseur und als Intendant dafür gesorgt, dass die Deutsche Oper in der Bismarckstraße immer wieder mit spektakulären Opernpremieren Aufsehen erregte und internationale Beachtung fand. Weltberühmte Gastsolisten haben vielen Aufführungen einen besonderen Glanz verliehen. Und mit dem hervorragenden Ensemble der Solisten und Chormitglieder und mit dem erstklassigen Orchester wurde und wird auf einem kontinuierlich hohen Niveau täglich ein treues Publikum begeistert.
Die Deutsche Oper Berlin hat sich nach dem Mauerfall als unverzichtbarer Bestandteil der Musik- und Theaterszene in Berlin behauptet. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst Götz Friedrichs.
Lassen Sie mich aus bezirklicher Sicht hinzufügen: Auch aus historischen Gründen kann und darf die Deutsche Oper Berlin nicht in Frage gestellt werden. Manche haben ein kurzes historisches Gedächtnis und halten die Deutsche Oper für eine Nachkriegsgründung und damit für eine Institution, die im westlichen Teil Berlins während der Zeit der Teilung der Stadt ihre Wurzeln habe. Schnell fällt dann das böse Wort vom West-Berliner Relikt, das eigentlich keine Daseinsberechtigung habe. Wir wissen es besser: Als “Deutsches Opernhaus” wurde die Oper in der Bismarckstraße 1912 von der damals noch selbständigen Stadt Charlottenburg gegründet. Sie war ein wichtiger Bestandteil der kulturellen und wirtschaftlichen City des Berliner Westens, die sich damals entwickelte.
Die Deutsche Oper gehört also zum Berliner Westen nicht erst seit der Zeit der Teilung der Stadt. Wir begrüßen die Belebung der alten Mitte Berlins, aber sie darf nicht auf Kosten der westlichen City gehen. Gerade die Konkurrenz der Zentren, wie sie sich vor über 100 Jahren entwickelt hat, macht die Attraktivität Berlins aus. Deshalb werden wir als Bezirksamt immer für die Kultur in Charlottenburg-Wilmersdorf kämpfen, und dazu gehört an erster Stelle die Deutsche Oper Berlin. Einen zweiten Fall Schillertheater darf und wird es nicht geben.
Ich freue mich deshalb, dass die Zukunft der Deutschen Oper gesichert ist, dass die Weichen personell gestellt sind, und ich hoffe auf viele aufregende Opernabende in der Bismarckstraße.
Götz Friedrich hat immer wieder weltberühmte Künstler für die Deutsche Oper gewinnen können. Einer von ihnen war Giuseppe Sinopoli, der große Dirigent und Komponist. Nach einem lange währenden künstlerischen Zwist haben sich beide versöhnt und die Aida-Aufführung geplant, bei der der Dirigent auf tragische Weise ums Leben kam – wie Götz Friedrich mitten in der Opernarbeit. Beide haben für die Oper gelebt, beide haben der Oper viel gegeben. An beide wollen wir mit dieser Ausstellung erinnern.
Die Fotos von Detlef Kurth sind dafür besonders gut geeignet, denn obwohl sie das Gesamtkunstwerk Oper nur in seiner optischen Dimension präsentieren, vermitteln sie dem Zuschauer auch eine Ahnung von der Musik. Die Fotos sind ein Fest für die Augen und damit fast so etwas wie klingende Bilder. Man könnte vielleicht von einer Sinfonie der Farben sprechen, auch wenn man damit eine ganz andere musikalische Gattung ins Spiel bringt.
Detlef Kurth wurde 1954 in Berlin geboren. Seit 1981 lebt er in unserem Bezirk und arbeitet bei Schering in der klinischen Entwicklung. Seine große Leidenschaft gehört der Fotografie und der Oper. Seit seinem ersten Opernbesuch vor 20 Jahren – es war Tristan und Isolde an der Deutschen Oper Berlin – hat er über 1.000 Vorstellungen besucht.
Seit 18 Jahren nimmt er an Fotoproben in der Deutschen Oper Berlin teil, und seit 5 Jahren ist er dabei ständiger Gast. Als Webmaster gestaltet er seit 1997 ehrenamtlich die Internetseite der Deutschen Oper, und seine Fotos werden von der Oper vielfach verwendet. Vor einem Jahr hat Detlef Kurth zur Einstimmung auf die Bezirksfusion im Rathaus Wilmersdorf eine Auswahl seiner Bilder gezeigt. Ich freue mich sehr, dass er bereit war, jetzt nach der Fusion auch hier in unserem Rathaus eine Ausstellung zu gestalten.
Genießen Sie die Bilder und lassen Sie sich inspirieren. Wenn der eine oder andere Betrachter zu einem Besuch in der Bismarckstraße angeregt wird, dann hat nicht nur die Oper Grund zur Freude, sondern auch wir freuen uns über den Zuspruch für unsere Oper.