am Samstag, dem 19.7.2003
Sehr geehrter Herr Landrat Fischbach!
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Brand!
Sehr geehrter Herr Ortsvorsteher Willershausen!
Sehr geehrte Damen und Herrn!
Herzlichen Dank für die Einladung. Die Namensgebung für diesen Platz ist eine Ehre für uns Berlinerinnen und Berliner und natürlich insbesondere für uns aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Als 1968 der damalige Bezirk Wilmerdorf das Jugendlager Kirchvers von der Stadt Gießen übernahm, konnte niemand wissen, welch enge freundschaftliche Beziehungen zwischen Kirchvers und Wilmersdorf, jetzt Charlottenburg-Wilmersdorf daraus entstehen sollten. Für die Kinder und Jugendlichen aus unserem Bezirk war und ist es ein ideales Zeltlager mitten im Wald und in unmittelbarer Nachbarschaft des Waldschwimmbades. Drei Wochen Ferien mitten in der freien Natur werden regelmäßig ergänzt durch enge Kontakte mit den Menschen hier in Kirchvers, sei es mit der einheimischen Feuerwehr, mit dem Bäcker in seiner Backstube oder mit vielen Familien bei den großen Festen im Ort und im Zeltlager. Die gesamte Bevölkerung nimmt wie eine große Familie Anteil an den Zeltlagern. Die Kinder und Jugendlichen aus Charlottenburg-Wilmersdorf sind denn auch regelmäßig begeistert von ihren Aufenthalten hier. Und das hat nicht zuletzt mit den vielen menschlichen Begegnungen zu tun, die sie hier erleben dürfen. In den 35 Jahren seit der Übernahme des Ferienlagers sind viele persönliche Freundschaften entstanden.
Ich danke Ihnen allen, den Bürgerinnen und Bürgern von Kirchvers, herzlich für Ihre Unterstützung, für Ihre Anteilnahme an unseren Jugenderholungsfahrten. Es sind ja die Kinder und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien, die diese Angebote unserer Jugend- und Familienförderung wahrnehmen. Deshalb war das Geschenk von Ute Jung, der Vorsitzenden des Fördervereins Waldschwimmbad, für uns natürlich besonders wertvoll: eine Saisonkarte für das Waldschwimmbad. Vielen Dank dafür und vielen Dank auch für alle anderen Geschenke, die Sie uns zum 35jährigen Bestehen des Lagers bereits gemacht haben.
Ich habe zur Einweihung dieses Platzes und zum 35jährigen Jubiläum unserer Freundschaft eine Gingko-Baum aus unserer bezirklichen Baumschule mitgebracht.
Der aus Japan und China stammende Gingko ist einer der ältesten Bäume der Erdgeschichte, den auch Goethe verehrt hat. In Berlin hat ihn der Künstler Ben Wargin immer wieder als Symbol für Ökologie und Verständigung gepflanzt. Hier in Kirchvers soll der Baum für die enge Freundschaft und für die hoffentlich noch lange dauernde gemeinsam Förderung des Zeltlagers stehen. Wegen der immer knapper werdenden Finanzen suchen wir gemeinsam nach neuen Möglichkeiten zu seiner Existenzsicherung, und ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingen wird.
Ansonsten habe ich für die Zukunft der gemeinsamen Aktivitäten keine Bange, denn das Schöne ist: Die Beziehungen sind nicht nur mit den handelnden Personen älter geworden, sondern es sind auch junge nachgewachsen, die das gemeinsame Interesse und Engagement übernommen haben.
In der Zeitung habe ich als Überschrift zu dem Bericht über die gemeinsame Jubiläumsfeier gelesen: “Das Camp im Wald ist auch ein Dokument der Freundschaft”. Das kann ich nur unterstützen, und wir schätzen uns glücklich, dass es so ist. Denn schließlich ist das nicht selbstverständlich. Häufiger hört und liest man von Problemen und Animositäten, die aus solchen Einrichtungen entstehen, wenn sie als Belastung empfunden werden. Hier ist es anders, und dafür danke ich Ihnen allen herzlich. Ich wünsche dem Jugendlager und unserer Freundschaft noch eine lange, erfolgreiche und glückliche Zukunft.