am 10.5.03, 10.00 Uhr, Danckelmannstr. 47
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Nienhaus!
Sehr geehrte Damen (und Herrn)!
Herzlichen Glückwunsch zum 25. Geburtstag! Ich gratuliere dem FFBIZ mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Das Frauenforschungs-, bildungs- und informationszentrum e.V. ist nämlich eine Institution unseres Bezirks, die ich nicht mehr wegdenken kann. Doch leider steht in diesem Jahr aus Kostengründen ein Umzug in einen anderen Bezirk an.
Natürlich ist das FFBIZ keine Kiezeinrichtung. Es ist ein Zentrum von nationaler Bedeutung mit internationaler Ausrichtung. Es geht um feministische Bewegungen und Projekte weltweit, und es geht um unsere Zukunft. Sie haben vor 25 Jahren eine wichtige, einzigartige Pionierarbeit geleistet. Sie haben wissenschaftliche Grundlagenforschung für die Frauenbewegung betrieben. Mit Ihrem Archiv sind Sie inzwischen zum Gedächtnis der Frauenbewegung geworden.
Auch wenn wir inzwischen einiges erreicht haben und beispielsweise Bezirksbürgermeisterinnen und Bürgermeisterinnen keine Seltenheit mehr sind, so bleibt doch noch viel zu tun – auch in unserem Land. Gerade in der Wirtschaft und in der Wissenschaft sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert, und das hat Folgen. Denn es bedeutet den mutwilligen Verzicht auf spezifisch weibliche Sichtweisen, Methoden und Fähigkeiten. Ein Verzicht, der zwangsläufig zu Defiziten führt. Das FFBIZ hat seit 25 Jahren daran gearbeitet, solche Defizite auszugleichen. Dafür sollten ihm auch die Männer dankbar sein.
Das lachende Auge trägt die Hoffnung in sich, dass das FFBIZ am neuen Standort hoffentlich eine Überlebenschance für weitere 25 Jahre hat.
Für den heutigen Tag wünsche ich Ihnen lehrreiche und auch unterhaltsame Stunden und für die Zukunft weiter viel Energie und Erfolg. Energie und Erfolg brauchen Sie nicht nur für den anstehenden Umzug, sondern für den Erhalt und die Sicherung des FFBIZ in den nächsten Jahren.