Rede der Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen zur Eröffnung des Festes der Nationen am Freitag, 30.8.02, 18.00 Uhr auf dem Prager Platz

Rede der Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen

zur Eröffnung des Festes der Nationen

am Freitag, 30.8.02, 18.00 Uhr auf dem Prager Platz

Sehr geehrter Herr Landrat Söllner!
Sehr geehrte Damen und Herrn!

Herzlich willkommen bei unserem 17. Fest der Nationen. Lassen Sie mich zuerst die Musiker des Polizeiorchesters begrüßen. Sie haben unser Fest bereits musikalisch eröffnet und dafür gesorgt, dass es schwungvoll harmonisch beginnen kann. Sie werden gleich noch einmal spielen, und ich weiß, der Beifall des Publikums ist ihnen sicher. Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Fest durch das Polizeiorchester eröffnet wird, und ich bin froh, dass wir diese schöne Tradition auch in diesem Jahr fortsetzen konnten. Herzlichen Dank dem Polizeiorchester für seinen wie immer gelungenen Auftritt.

Mit diesem 17. Fest der Nationen setzen wir im neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf eine langjährige Tradition fort, die im früheren Bezirk Wilmersdorf begonnen wurde. Diese Tradition ist schon so fest in unserem Bezirk verankert, dass immer wieder im Laufe des Jahres Menschen zu uns ins Rathaus kommen und fragen, wann denn in diesem Jahr das Fest der Nationen stattfindet.

Besonders bemerkenswert fand ich einen Besucher, der sich sehr lobend über das Fest äußerte. Vielleicht ist er sogar jetzt unter uns, denn er wollte unbedingt auch in diesem Jahr wieder kommen. Er stammte aus einem osteuropäischen Land. Welches, meinte er, sei unwichtig, denn alle Menschen seien gleich. Er lobte die Vielfalt der Kulturen, die sich bei dem Fest präsentieren. Er fände das toll in Berlin, auch bei vielen anderen Veranstaltungen, dass unsere Stadt sich so weltoffen und international präsentiere. Aber was ihm dabei ein bisschen fehle, das sei die deutsche Kultur und Folklore. Schließlich gäbe es nicht nur deutsche Besucher, die internationale Darbietungen sehen möchten, sondern es gäbe auch Menschen ausländischer Herkunft, die einmal sehen und hören wollten, was die Deutschen selbst zu bieten hätten. Und er begann zu schwärmen und tanzte einen Schuhplattler vor und gab eine kurze Jodeleinlage.

Ich finde, der Mann hatte durchaus recht, und deshalb freue ich mich ganz besonders, dass uns in diesem Jahr unser fränkischer Partnerlandkreis Kulmbach so engagiert unterstützt – mit einem großen Angebot an Musik, Theater, Information und kulinarischen Spezialitäten. Ich begrüße Landrat Klaus Peter Söllner und danke ihm und allen Mitwirkenden aus dem Landkreis Kulmbach ganz besonders herzlich.

Sie werden auf unserem Fest an allen drei Tagen das Blasorchester des Musikvereins Kasendorf 1902 e.V. hören können, zum ersten Mal heute abend, ab 20.00 Uhr. Außerdem treten auf die “Naturbühne Trebgast” und die “Lindauer Kerwaburschen”. Die “Strohberta”, Töpfer, Zinngießer und viele andere sind zu uns gekommen und präsentieren fränkische Kultur und fränkisches Handwerk. Ich wünsche uns allen viel Vergnügen dabei.

Partnerschaften haben wir mit der Bundeswehr und mit den Reservisten. Sie beteiligen sich ebenfalls an unserem Fest, und ich bedanke mich herzlich dafür. Außerdem nehmen eine Reihe von Institutionen teil, denen ich ebenfalls danken will, darunter das THW Charlottenburg, der Polizeiabschnitt 26, der Evangelische Kirchenkreis Wilmersdorf, der Eine Welt Laden St. Ludwig, die Migrantenbeauftragte unseres Bezirksamtes, die Volkshochschule City West, die Partnerschaftsvereine und viele andere. Die Prager Passage am Prager Platz hat am Samstag bis 22.00 Uhr und am Sonntag von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Am Stand des Bürgeramtes wird nicht nur Information und Beratung angeboten, sondern auch Service: Wer die nötigen Unterlagen mitbringt und die übliche Gebühr bezahlt, kann Beglaubigungen erhalten, sein Kfz stilllegen lassen, seinen Führerschein in einen EU-Führerschein umtauschen, Briefwahlunterlagen erhalten und abgeben.

Aber natürlich steht unser Fest der Nationen weiterhin für Internationalität, für Weltoffenheit und für die Vielfalt der Kulturen. Ganz besonders freue ich mich über die Teilnahme von fünf Botschaften. Eine ganz besondere Attraktion bietet Kirgisistan. In einer originalen Nomadenjurte wird demonstriert, wie die Nomaden leben. Andere Botschaften wie Äthiopien, Jemen, Kolumbien und Israel und das rumänische Touristenamt zeigen sich bei uns und informieren über Bräuche und Kulturen in ihren Ländern. Herzlichen Dank dafür und herzlich willkommen auf unserem Fest.

Ebenso herzlich begrüßen möchte ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unserer polnischen Partnerstadt Meseritz. Die Auftritte ihrer Musik- und Folkloregruppen bei unserem Fest haben schon eine lange Tradition. Sie waren immer besondere Höhepunkte, und ich bin sicher, dass dies auch in diesem Jahr so sein wird. Diesmal spielen und tanzen bei uns die Musikgruppe Antique More und eine Jugendtanzgruppe.

Außerdem werden wir am morgigen Samstag um 16.00 Uhr wenige Schritte von hier auf der anderen Seite der Bundesallee im Paul-Löbe-Volkshochschulhaus an der Tautenaustr. 5 eine Ausstellung der Künstlergruppe Kotlownia aus Meseritz eröffnen.

Wie schon in den letzten 17 Jahren feiern wir auch jetzt wieder ein Fest der Völkerverständigung und des friedlichen Zusammenlebens vieler Nationen in unserer Stadt. Auch in diesem Jahr ist es zugleich ein Kiezfest für die Anwohner und ein internationales Fest für alle Gäste aus Berlin und anderswo. Es ist ein Fest vieler Nationen für ein Publikum aus vielen Nationen – schließlich leben in unserem Bezirk Menschen aus mehr als 100 Ländern. Ich danke allen Mitwirkenden und wünsche ihnen viel Erfolg. Uns allen wünsche ich viel Vergnügen, viele fröhliche und unterhaltsame Stunden bei unserem 17. Fest der Nationen.

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