Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch: "Galeria Karstadt Kaufhof hat keine Vision für den Standort Wilmersdorfer Straße"

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Kein Konzept für Galeria an der Wilmersdorfer Straße

Pressemitteilung vom 31.08.2023

Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch sieht in einem von der Galeria Karstadt
Kaufhof (GKK) GmbH vorgelegten Konzept für das Kaufhaus an der
Wilmersdorfer Straße keine plausible Perspektive für den Standort.

In einem Brief hatte die Bezirksbürgermeisterin die GKK aufgefordert, ein
zukunftsfähiges Konzept für den Standort Wilmersdorfer Straße bis Ende Mai
2023 vorzulegen. Nach einer weiteren Aufforderung hat die GKK der
Bezirksbürgermeisterin dann angeboten, die Galeria-Filiale in Berlin-Tegel zu
besuchen, in der das von dem Warenhauskonzern auch für den Standort
Wilmersdorfer Straße präferierte Konzept Galeria 2.0 umgesetzt würde.

Auf der Grundlage einer entsprechenden Konzeptbroschüre der GKK sowie
eine Standortbegehung in Tegel im Juli 2023 hat das Bezirksamt Prof. Dr.
Lech Suwala als Spezialisten für Stadt- und Regionalökonomie an der TU
Berlin mit einer unabhängigen, wissenschaftlichen Kurz-Stellungnahme
beauftragt.
In seiner Stellungnahme kommen Suwala und seine Kollegen Prof. Angela
Million (Fachgebiet Städtebau), Prof. Dr. Dr. Jan Polivka (Fachgebiet
Bestandsentwicklung) und Dr. Hans-Hermann Albers (Digitalisierung und
urbaner Wandel) zum Schluss, dass die GKK kein passendes und
zukunftsfähiges Konzept für den Standort Wilmersdorfer Straße vorgelegt
hat. Die Broschüre der GKK vermittelt nach Ansicht der Wissenschaftler
“bezogen auf den erheblichen Seitenumfang nur wenige konkrete Inhalte”.
Stattdessen werde eine Reihe von Fotoimpressionen, Visualisierungen und
Marketing-Slogans verwendet. Das zur Beurteilung des Konzepts vorgelegte
Dokument liefere daher aufgrund seiner inhaltlich limitierten Aussagekraft
nur wenige Anhaltspunkte zur Beurteilung der neuen Unternehmensstrategie
im Allgemeinen, und kaum für den Standort an der Wilmersdorfer Straße und
seiner bisherigen “Ankerfunktion” im Besonderen.
In dem Konzept werden, so das Fazit der Forscher, weder die aktuell
formulierten Leitbilder für die Entwicklung der Straße berücksichtigt, noch
die konkrete Situation am Standort des Warenhauses.

Kirstin Bauch:

bq. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass die GKK ein tragfähiges Konzept
für die Wilmersdorfer Straße vorlegt, das den Bedürfnissen aller
Beteiligten Rechnung trägt. Die Ergebnisse der Analyse bestärken mich
in der Annahme, dass die GKK keine ortsspezifische Vision für den
Standort Wilmersdorfer Straße hat. Der Wille, den Standort sinnvoll zu
entwickeln, ist daher für mich nicht erkennbar. Das bedaure ich sehr.
Ich hätte sehr gern einen Prozess moderiert, der auch den
Mitarbeitenden der Filiale eine Perspektive gibt. Es ist damit auch
ausgeschlossen, dass die öffentliche Hand einen Weiterbetrieb einer
abgespeckten Warenhaus-Version subventioniert. Wir müssen jetzt
innovative Konzepte für die Zwischennutzung des Standorts
besprechen und einen städtebaulichen Vertrag verhandeln, den ich als
Bezirksbürgermeisterin gemeinsam mit meinem Kollegen Christoph
Brzezinski, Stadtrat für Stadtentwicklung, aktiv begleiten werde.

Im Auftrag
Brühl