Internationaler Tag der Roma am 8. April: Flagge wird an Berliner Rathäusern gehisst

Die Roma-Flagge vor dem Rathaus Charlottenburg.

Die Roma-Flagge vor dem Rathaus Charlottenburg.

Pressemitteilung vom 04.04.2023

Der 52. Internationale Tag der Roma ist am 8. April 2023 und zu diesem Anlass wird in elf Berliner Bezirken die Flagge der Roma gehisst. Aufgrund der Osterfeiertage wird in diesem Jahr auch in Charlottenburg-Wilmersdorf bereits am Donnerstag, 6. April 2023, um 10 Uhr im Beisein von den Bezirksstadträten Detlef Wagner und Fabian Schmitz-Grethlein sowie der neuen BVV-Vorsteherin Judith Stückler vor dem Rathaus Charlottenburg geflaggt. Anlässlich des Roma Day finden in Berlin und bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt.

Der Internationale Tag der Roma ist ein weltweiter Aktionstag, der auf die Situation der Rom:nja aufmerksam macht und an dem ihre Kultur gefeiert wird. Dieser Tag erinnert an den ersten Internationalen Roma-Kongress, der am 8. April 1971 bei London stattfand und das Ziel hatte, soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu erreichen. Diese erste internationale Vereinigung der Rom:nja war Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins, das seinen Ausdruck in einer eigenen Hymne, einer eigenen Flagge und der Einigung auf die Selbstbezeichnung Roma fand.

Rom:nja leben als ethnisch-kulturelle Minderheit auf allen Kontinenten. Die große Mehrheit von ihnen lebt seit mindestens 700 Jahren in Europa (vor allem in Südosteuropa, in einigen mitteleuropäischen Staaten wie unter anderem in Deutschland und Großbritannien sowie in Spanien und Frankreich). Rom:nja bilden mit circa 12 Millionen Menschen die größte ethnische Minderheit Europas. Sie wurden über Jahrhunderte ausgegrenzt und diskriminiert. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden 500.000 europäische Roma Opfer eines nationalsozialistischen Genozids (“Porajmos”), der lange Zeit nicht als solcher anerkannt wurde.

Aktuelle Situation der Rom:nja
Sehr viele Angehörige der Rom:nja werden auch in Deutschland sowohl aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als auch ihrer sozialen Situation wegen marginalisiert und sind häufig massiven Diskriminierungen, Benachteiligungen und Angriffen ausgesetzt. In manchen europäischen Staaten werden sie über eine gesellschaftliche Randstellung hinaus noch in jüngster Zeit offen verfolgt.
Die in Deutschland lebenden Rom:nja werden als ethnische Minderheit nicht erfasst, daher liegen keine genaueren Zahlen vor. Viele Menschen sind im Rahmen des europäischen Freizügigkeitsrechts in den letzten Jahren aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland zugewandert. Zuletzt sind viele weitere Menschen aufgrund der Pandemie sowie des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine nach Deutschland geflohen.

Zu Fragen in Bezug auf die Flaggenhissung an den Rathäusern können die Initiator:innen von Amaro Foro e.V. befragt werden: https://amaroforo.de/

Weitere Informationen liefert die Website des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma: https://zentralrat.sintiundroma.de/

Im Auftrag
Jüch