ÖGD: Struktur und Aufgaben

Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) ist neben der stationären und ambulanten medizinischen Versorgung ein zentraler Bereich des Gesundheitswesens in Berlin. Um seiner Funktion – dem Schutz der Gesundheit der Bevölkerung – gerecht zu werden, sind die Aufgaben des ÖGD klar definiert. Die Verteilung dieser Aufgaben auf Einrichtungen wie Gesundheitsämter, Landesämter und Landesinstitute sichert dessen Leistungsfähigkeit.

Zu den Kernaufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gehören laut dem Berliner Gesundheitsdienstgesetz:

• Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination
• Prävention, Gesundheitsförderung, Gesundheitshilfe und Gesundheitsschutz für Kinder und Jugendliche
• Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitshilfe für Erwachsene
• Infektionsschutz, umweltbezogener Gesundheitsschutz und Katastrophenschutz
• Aufsicht über die Berufe und Einrichtungen des Gesundheitswesens
• gesundheitlicher Verbraucherschutz
• Überwachung des Verkehrs mit Arzneimitteln einschließlich der Überwachung des Verkehrs mit freiverkäuflichen Arzneimitteln außerhalb von Apotheken.

Die Aufgaben des Öffentlichen Gesundheitsdienstes werden von der für das Gesundheitswesen zuständigen Senatsverwaltung und ihren nachgeordneten Einrichtungen, den zwölf Gesundheitsämtern sowie den gesonderten Organisationseinheiten für Qualitätsentwicklung, Planung und Organisation der Bezirksämter wahrgenommen. Zum Berliner ÖGD gehören auch bezirksübergreifend arbeitende Zentren mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten. Ihre Angebote können von allen Berlinerinnen und Berlinern unabhängig von ihrem Wohnort in Anspruch genommen werden. Die Schwerpunkte, Aufgaben und Standorte der Zentren sind in der Gesundheitsdienst-Zuständigkeitsverordnung (GDZustVO) festgelegt.

Die Gesundheitsämter in ganz Deutschland werden personell aufgestockt, modernisiert und vernetzt. Das sind Ziele des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, auf den sich die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern geeinigt haben und der am 29. September 2020 von der Bundeskanzlerin und den Regierungschefinnen und -chefs der Länder beschlossen wurde. Dafür will der Bund bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Zur Beratung über die Umsetzung des Paktes wurde ein externer und unabhängiger Beirat aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundes und der Länder berufen.

Die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen wurde 1971 als bundesweit einzige länderübergreifende Einrichtung für die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Beschäftigten im Öffentlichen Gesundheitsdienst gegründet. Trägerländer sind Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen. Die Arbeit der Akademie wird von einem Förderverein unterstützt, der von ehemaligen Absolventinnen und Absolventen getragen wird.

• Apothekerinnen bzw. Apotheker für Öffentliches Gesundheitswesen
• Amtliche Fachassistentinnen bzw. Amtliche Fachassistenten
• Fachärztinnen bzw. Fachärzte für Öffentliches Gesundheitswesen
• Fachzahnärztinnen bzw. Fachzahnärzte für Öffentliches Gesundheitswesen
• Hygienekontrolleurinnen bzw. Hygienekontrolleure
• Lebensmittelkontrolleurinnen bzw. Lebensmittelkontrolleure
• Sozialmedizinische Assistentinnen bzw. Sozialmedizinische Assistenten
• Medizinprodukterecht
• besondere Aufgaben im Öffentlichen Gesundheitswesen

Neben den Lehrgängen bietet die Akademie ein- und mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen an, die sich sowohl an einzelne Fachberufe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes richten als auch multiprofessionell sowie themen- und problemorientiert ausgelegt sind.

• Gesundheitsämter in Berlin
• Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Kinder und Jugendliche
  • Kinder- und Jugendgesundheitsdienste (KJGD)
  • Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste (KJPD)
  • Zahnärztliche Dienste (ZÄD)
• Infektionsschutz, Katastrophenschutz und umweltbezogener Gesundheitsschutz
• Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Erwachsene
  • Sozialpsychiatrische Dienste der Bezirke (SpD)
  • Beratungsstelle für behinderte Menschen (BfB)
• Organisationseinheit für Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination (QPK)

Beratungsstellen für sinnesbehinderte Menschen

• Beratungsstelle für hörbehinderte Kinder und Jugendliche in Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln
• Beratungsstelle für Sprachbehinderte in Reinickendorf
• Beratungsstelle für Menschen mit Sehbehinderung in Mitte

Zentren für sexuelle Gesundheit und Familienplanung

• Zentrum Charlottenburg-Wilmersdorf
• Zentrum Friedrichshain-Kreuzberg
• Zentrum Marzahn-Hellersdorf
• Zentrum Steglitz-Zehlendorf
• Zentrum Mitte

Zentrum für tuberkulosekranke und -gefährdete Menschen

• Standort Lichtenberg

Zentrale Medizinische Gutachtenstelle (ZMGA)

• Standort Moabit