Tagesordnung - 11. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung  

 
 
Bezeichnung: 11. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung
Datum: Di, 06.12.2022 Status: öffentlich
Zeit: 17:04 - 19:18 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin

TOP   Betreff Drucksache

Ö 1  
Begrüßung und Annahme der Tagesordnung      
Ö 2  
Vorstellung des Bauvorhabens Sonnenallee 265      
Ö 3  
Bebauungsplan XIV-132-1 ("Juchaczweg / Zadekstraße") - Beratung vor Beschlussfassung der BVV      
Ö 4  
Bebauungsplan 8-52bba ("Dörferblick - Gärtnereien“) - Beratung vor Beschlussfassung der BVV      
Ö 5  
Bebauungsplan 8-98 ("ehem. RIAS-Gelände")- Ergebnis der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung      
Ö 6  
RIAS-Gelände Wärmestrategie ohne fossile Verbrennung  
Enthält Anlagen
0503/XXI  
Ö 7  
RIAS-Gelände - Photovoltaik auf die Dächer  
Enthält Anlagen
0504/XXI  
Ö 8  
Verkehrskonzept für das Umfeld des RIAS-Gelände in Britz  
Enthält Anlagen
0505/XXI  
Ö 9  
Mieterstromprojekte fördern!  
Enthält Anlagen
0492/XXI  
Ö 10  
Erhaltungsverordnung Krugpfuhlsiedlung  
Enthält Anlagen
0279/XXI  
Ö 11  
Kurze Wege am Rixdorfer Brauhaus  
Enthält Anlagen
0550/XXI  
Ö 12  
Hermannplatz für alle! Karstadtneubau der Signa Gruppe und Herrn R.B. verhindern!  
Enthält Anlagen
0546/XXI  
    VORLAGE
   

Der Ausschuss für Stadtentwicklung empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, sich gegenüber dem Senat und insbesondere der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen dafür einzusetzen, dass die Zusammenarbeit mit dem SIGNA-Konzern zur Entwicklung des Karstadt am Hermannplatz sofort eingestellt wird.

 

Begründung: Seit einigen Wochen ermittelt die österreichische Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Personen und Verbände im Zusammenhang mit Tätigkeiten des SIGNA-Konzerns wegen Untreue, falscher Beweisaussage, des Missbrauchs der Amtsgewalt, der Bestechlichkeit, der Bestechung und der Verletzung des Amtsgeheimnisses. Dabei sollen Firmen der SIGNA-Gruppe etwa 100.000 Euro an die Stiftung eines Politikers gespendet haben, welcher sich im Gegenzug für die Immobilien-Projekte der SIGNA-Gruppe eingesetzt haben soll.

In Berlin wurde 2020 eine Vereinbarung (Letter of Intent) zwischen dem Konzern SIGNA und dem Berliner Senat unterschrieben. In diesem Letter of Intent verpflichtete sich SIGNA, die bestehenden Kaufhäuser für drei bis zehn Jahre zu sichern, Arbeitsplätze für einige Jahre zu erhalten und 45 Millionen Euro in vier Standorte zu investieren. Der Senat verpflichtete sich, Bebauungspläne für geplante Neubauten der SIGNA-Gruppe aufzustellen und SIGNA durch eine „enge Kooperation“ bei ihren Bauprojekten zu unterstützen.

Inzwischen ist bekannt, dass SIGNA nicht die zugesagten Investitionen in Höhe von 45 Millionen Euro tätigen wird. Ob die ausgesprochenen Arbeitsgarantien für die Beschäftigten eingehalten werden, ist ebenfalls unsicher. Da Galeria Karstadt Kaufhof bereits das zweite Mal ein Insolvenzverfahren (Schutzschirmverfahren) durchführt und einseitig den Tarifvertrag gekündigt hat, muss bezweifelt werden, dass die ausgesprochenen Arbeitsgarantien für Beschäftigte eingehalten werden. Diese Entwicklungen sind ein Beleg dafür, dass der Konzern SIGNA als wirtschaftliches Unternehmen und als Partner in Prozessen der Stadtentwicklung weder vertrauenswürdig noch seriös ist.

Zusätzlich ergeben neue Erkenntnisse, dass es schwere verkehrspolitische Bedenken gibt, den Bau am Hermannplatz voranzutreiben. Nach Aussagen der BVG und der Verkehrsverwaltung könnten bei dem aktuellen Bauvorhaben Schäden an den Tunnel der U7 und U8 nicht ausgeschlossen werden.

Aufgrund des Vertrauensbruchs mit dem Unternehmen SIGNA im Allgemeinen und den schwerwiegenden Gründen gegen das Bauvorhaben am Hermannplatz im Besonderen muss die Kooperation des Lands Berlin mit SIGNA insgesamt und insbesondere am Standort Hermannplatz sofort beendet werden. Entsprechendes gilt für das Masterplanverfahren für die Umgestaltung des Hermannplatzes: Diese muss im Interesse der Neuköllner*innen erfolgen und nicht dem Profitinteresse fragwürdiger Konzerne dienen.

   
    16.11.2022 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 15.4 - überwiesen
   

Der Antrag wird in den Ausschuss für Stadtentwicklung überwiesen.

   
    06.12.2022 - Ausschuss für Stadtentwicklung
    Ö 12 - im Ausschuss abgelehnt
   

Der Vorsitzende übergibt das Wort unter Hinweis auf die durch die Antragstellerin geänderte Textfassung an Frau Aßmann. Diese teilt zunächst mit, dass der Antrag nach Rücksprache mit den Grünen nochmals textlich geändert wird; der letzte Satz im Antrag wird gestrichen. Frau Aßmann begründet anschließend den Antrag.

 

Es folgen Redebeiträge von Herrn Stiermann (jetzt ein Zeichen setzen, erklärt den Beitritt der Grünen), Frau Jahke (Bedenken verständlich, Antrag beschäftigt sich jedoch nicht damit, was danach passieren soll; es muss sich für die Beschäftigten eingesetzt werden), Herrn Schenk (Warenhaus rechnet sich nicht, Senat hat Verfahren an sich gezogen, daher keine bezirkliche Angelegenheit mehr), Frau Tajeri (Zusammenarbeit hat nicht funktioniert), Herrn Wittke (Beschluss würde zu Stillstand führen, dann keine Einflussnahme mehr möglich), Herrn Neudert (Debatte gut, aber falscher Zeitpunkt; komplex: örtlich zum Teil im Bezirk, Verfahren beim Land, Entscheidung über weiteren Hilfen für den Konzern liegen beim Bund und sind fraglich). Herr Stemmermann argumentiert, dass sich die BVV hier dennoch positionieren sollte. Der Konzern habe zudem die Zusammenarbeit bereits von sich aus beendet. Frau Aßmann schließt sich dem an. Für einen der Gäste spielt der Konzern lediglich mit dem Land bzw. Bezirk, für ihn ist ein Abriss nicht notwendig.

 

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor, so dass der Vorsitzende um Abstimmung bittet. Im Ergebnis wird der BVV von den anwesenden Ausschussmitgliedern (AfD heute im Ausschuss nicht vertreten) bei Zustimmung durch Grüne und Linke (5) und Ablehnung durch SPD, CDU und FDP (8) mehrheitlich die Ablehnung des Antrags empfohlen.

   
    25.01.2023 - Bezirksverordnetenversammlung
    Ö 12.8 - in der BVV abgelehnt
   

Der Ausschuss für Stadtentwicklung empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Ablehnung des Antrages in folgender Fassung:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird gebeten, sich gegenüber dem Senat und insbesondere der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen dafür einzusetzen, dass die Zusammenarbeit mit dem SIGNA-Konzern zur Entwicklung des Karstadt am Hermannplatz sofort eingestellt wird.

 

Die Beschlussempfehlung wird mit den Stimmen der SPD, der CDU, der AfD und der FDP gegen die Stimmen der Grünen und der LINKEN über die Konsensliste beschlossen. Damit ist der Antrag abgelehnt.

Ö 13  
Neu- und Erweiterungsbauten      
Ö 14  
Mitteilungen der Verwaltung      
Ö 15  
Verschiedenes      
Ö 16  
Nächste Sitzung am 07. Februar 2023      
               
 
 

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