Auszug - Vorstellung des Bauvorhabens Sonnenallee 265  

 
 
11. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 06.12.2022 Status: öffentlich
Zeit: 17:04 - 19:18 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Neukölln, Çigli-Zimmer, 1. Etage, Raum A104
Ort: Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
 
Beschluss


Der Vorsitzende begrüßt Herrn von Frankenberg vom Vorhabenträger Shore Capital und den Architekten Herrn Tschoban, die das Projekt im heutigen Ausschuss vorstellen werden.

 

Herr Tschoban erhält das Wort und erläutert zunächst den dortigen Baubestand inklusive der näheren Umgebung (u.a. Weiße Siedlung, Estrel) sowie die Bausubstanz. Bisher befindet sich auf der Fläche neben dem Möbelhaus und weiteren Gewerben ein Parkhaus mit 465 Stellplätzen. Anschließend stellt er dem Ausschuss das Planungskonzept vor, bei welchem ökologische und alternative Baustoffe zum Einsatz kommen sollen und die Grundfläche bei der Bebauung deutlich reduziert werden soll. Geplant sind zwei miteinander verbundene Geschossbauten (9 bzw. 10 Stockwerke) für Büro- und Wohnnutzungen. Im Erdgeschoss ist eine öffentliche Nutzung (z.B. durch eine Kita) angedacht. Die Zahl der Pkw-Stellplätze soll erheblich reduziert werden (Tiefgarage mit 129 Stellplätzen). Sofern der Ausschuss ein positives Votum abgibt, könne mit der Aufstellung des Bebauungsplans begonnen werden, wie Herr Tschoban abschließend beim Zeigen eines Projektmodells ausführt.

 

Der Vorsitzende bedankt sich für die Vorstellung des Bauvorhabens und bittet die Verwaltung um Stellungnahme. Herr BzStR Biedermann erklärt zur grundsätzlichen Einordnung, dass es – wie von Herrn Tschoban dargestellt - ein Planerfordernis gibt, da das Bauvorhaben nicht auf Grundlage des dort geltenden Planungsrechts umsetzbar wäre. Zum Vorhaben gab es bereits mehrere Gespräche. Ein hoher Wohnanteil ist dabei für den Bezirk besonders wichtig (Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung mit mindestens 30 Prozent preis- und belegungsgebundenem Wohnraum). Früher befanden sich dort der Jugendclub Sunshine Inn und der Nachbarschaftstreff Sonnenblick, wie er weiter kurz ausführt. Vor Ort gibt es ein sehr großes Defizit an sozialer Infrastruktur. Die Weiße Siedlung ist nicht von ungefähr ein QM-Gebiet und verzeichnet mit die schlechtesten Sozialdaten der Stadt. Herr Groth ergänzt, dass in die Konzepterstellung auch die Belange des Denkmalschutzes (wegen des ehemaligen Arbeitsamtes auf der gegenüberliegenden Seite) mit eingeflossen sind. Vom Grundsatz her kann das vorliegende Konzept aus fachlicher Sicht Ausgangspunkt für die weiteren Planungen sein.

 

Weitere Informationen und Einzelheiten können der Präsentation entnommen werden, die auf der Ausschusswebseite des Stadtentwicklungsamtes zur Verfügung steht.

 

Der Ausschussvorsitzende öffnet im Anschluss die Runde für Diskussion und Fragen, die von Herrn Tschoban, Herrn von Frankenberg und Herrn BzStR Biedermann auszugweise wie folgt beantwortet werden.

 

Herr Wittke möchte wissen, wie viele Wohnungen entstehen sollen (etwa 80). Frau Tajeri fragt zur Größe der Wohnungen nach (vorranging 1 bis 2 Zimmer, einige bis zu 4 Zimmer; Wohnungsgrößen zwischen 34 bis 100 m2). Herr Groth ergänzt, dass über einen Bebauungsplan keine Regelungen zu Wohnungsgrundrissen möglich sind. Herr Scharmberg fragt, ob die dann detaillierteren Planungen nochmals vorgestellt werden (Bestätigung seitens BzStR Biedermann, da Aufstellungsbeschluss erforderlich und Ausschuss wie üblich über alle weiteren Schritte informiert wird). Herr Stiermann findet das Konzept grundsätzlich gut, befürwortet gleichwohl deutlich mehr größere Wohnungen und Platz für soziale Einrichtungen (grundsätzlich vorstellbar, Vorhaben muss sich aber auch tragen; Beitrag zur sozialen Infrastruktur ja, kann aber die Probleme der Weißen Siedlung nicht allein lösen). Herr Groth führt dazu aus, dass eine Kita wegen fehlender Freiflächen schwierig in der Umsetzung wäre. Es wurden verschiedene Varianten besprochen (z.B. kleinerer Kinderladen + weitere soziale Einrichtung), die im weiteren Verfahren dann thematisiert werden. Es folgen Redebeiträge von Frau Jahke, Herrn Stemmermann, Herrn Wittke, Frau Aßmann und Herrn Neudert und Beantwortung der dabei gestellten Fragen (Stichworte: graue Energie, Investitionsvolumen ca. 70 bis 80 Mio. €, zu möglichen Miethöhen aktuell noch keine Aussagen möglich).

 

Ein Gast bezeichnet das Vorhaben als Klimaschande und fordert aufgrund der anwesenden Gäste zugleich das Vorziehen von Tagesordnungspunkt 12. Der Ausschuss äußert keine Einwände. Der Vorsitzende entscheidet daraufhin, TOP 12 nach den beiden Bebauungsplänen (TOP 3 und 4) einzusortieren (neu TOP 5). Alle anderen Tagesordnungspunkte rücken ab da entsprechend um eine Nummer nach hinten.


 
 

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