30.01.2014 bis 14.03.2014
Claudia Clemens, Maria Fernandez Verdeja, Christa Fülbier und Johnny Kortlever
Drei Künstlerinnen und einen Künstler arbeiten auf dem BLO-Ateliergelände in Berlin-Lichtenberg. Der Ausstellungstitel bezieht sich sowohl auf die örtliche Situation des Geländes, wie auch die Bedeutung des Begriffs in räumlicher und zeitlicher Hinsicht. Dabei steht die Bedeutungsvielfalt des Wortes bewusst im Vordergrund – die Ausstellung ist der Versuch einer assoziativen, spielerischen Annäherung an das “Dazwischen”.
Vernissage: Mittwoch, 29.01.2014, 19:00 Uhr
Begleitprogramm zur Ausstellung:
Sonntag, 09.02., 14:00 Uhr : Die Künstler/Innen führen über ihr Ateliergelände. Besichtigung von Werkstätten, Gespräche mit Kunst-und Kulturschaffenden, Einblick in die Geschichte der BLO | Ort: BLO-Ateliers, Kaskelstraße 55, 10317 Berlin
Donnerstag, 20.02., 18:00 Uhr : Künstler/innengespräch in der Galerie rk, Moderation: Katrin D.Herold
Donnerstag, 06.03., 18:00 Uhr : Führung durch die Ausstellung
Freitag, 14.03., 19:00 Uhr: Finissage, DJs Pawelzyk & Skakun
Claudia Clemens
Mit ihrer neusten Arbeit thematisiert Claudia Clemens den Gender Gap und setzt ihre Arbeit in Bezug zu einem Video von Maria Fernandez Verdeja. Der Gender Gap deutsch Geschlechter-Zwischenraum) ist ein Versuch der sprachlichen Darstellung aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten. In ihrer Malerei gibt Claudia Clemens dem Zwischenraum Gestalt. Das Video thematisiert eindrucksvoll den gewalttätigen Aspekt der Rollenzuschreibung.
Maria Fernandez Verdeja
Raum existiert nicht ohne Zeit, Zeit existiert nicht ohne Raum. Die Zeit bezeichnet in der Philosophie die vom menschlichen Bewusstsein wahrgenommene Form. Vergangenheit besteht aus Erinnerungen, Zukunft aus Erwartungen in der Gegenwart. Vergangenheit ist in Form von Erinnerungen und Urteilen unbewusst ständig gegenwärtig. Erinnerung kann selbst Raum herstellen und strukturieren, sie ist gefärbt von aktuellen Gefühlen und jetzigem Wissen. Unabhängig von eränderungen oder der Abfolge von Ereignissen, verändert sich Zeit nicht. Der Raum ist notwendig für die Erfahrung der äußeren Dinge. Wir erfahren ihn nur, indem wir uns in ihm bewegen und mit jeder unserer Bewegungen verstreicht Zeit, die wir erfahren.
Johnny Kortlever
Mein Lager für fertige, unverkaufte Kunstwerken ist mein eigene Studio. Der Freiraum, um mich und meine Kunst weiter zu entwickeln wird buchstäblich enger. Und damit verschwindet das Wesen der Kunst; Neues zu kreieren, in Bewegung bleiben, entwickeln, entdecken, erfinden, spielen, wringen, schuften, skizzieren, finden, machen und erleben. Ich nutze die Galerie im Ratskeller in meiner Installation als temporäres Lager für meine Kunstwerke der letzten zehn Jahren; eine sehr eigene Lösung für oben genanntes Problem. Ich entgehe damit, wenigstens temporär, der Entscheidung meine alten Sachen aus Frust oder aus Vernunft zu vernichten. In meiner Installation‚Zwischenraumlösung’ grabe ich meine Vergangenheit aus, hole was verborgen war wieder ans Tageslicht und skizziere die Probleme vieler Künstler/Innen, die zwischen Hoffnung und Scheitern leben. Mein Installation, eine Retrospektive aufgebaut aus Kisten, Kartons, Luftpolsterfolie und teils sichtbaren Kunstwerken ist
neben einer praktischen Zwischenlösung und einer Parodie auf die Kunstwelt auch eine Anspielung auf die unsichere Zukunft des BLO Ateliergeländes, auf dem ich arbeite.
Christa Fülbier
verdichtet spielerisch anmutende Objekte in Installationen zu narrativen Welten. Basierend auf der Raumsituation und dem grundlegenden Thema entstehen seltsam verrätselte Szenerien, in denen man mit Mikroversionen von Alltagsgegenständen, wie auch mit fantastisch anmutenden Objekten konfrontiert wird. Mit diesem Oszillieren zwischen abstrakter Dingwelt und gegenständlichen Bezügen bietet sich dem Betrachter ein weites Assoziationsfeld: man denkt an verlassene Stadtlandschaften, an fantastische Traumwelten, an Bühnenbilder vor der Aufführung.