15. Charlottenburg-Wilmersdorfer Klimatipp - Energiepreisbremsen für zu Hause

Bauzeichnungen, Taschenrechner und Computertastatur

Stromkosten

Weniger bezahlen

Am Einfachsten ist: Weniger für den Strom zu bezahlen. Zur Zeit sind kaum günstige Stromtarife auf dem Markt. Das wird sich aber wieder ändern, regelmäßig auf den üblichen Vergleichsportalen nach einem günstigen Ökostromangebot zu schauen lohnt sich.

Ein aktuell noch funktionierender Ausweg für Menschen, in deren Haus ein Blockheizkraftwerk arbeitet oder auf deren Dach es eine Solaranlage gibt, kann der Wechsel zu Mieterstromangeboten sein. Fragen Sie Ihren Vermieter.

Weniger verbrauchen

  • Rausfinden wieviel Strom verbraucht wird kann man mit Strommeßgeräten. Bei den Berliner Büchereien kann man diese (“Energiesparpaket”) auch ausleihen. Auch programmierbare Steckdosen können den Verbrauch anzeigen.
  • Sind Geräte im Standbybetrieb und verbrauchen Strom ohne Nutzen? Stecker bei Nichtgebrauch rausziehen oder per Mehrfachsteckdose mit Schalter richtig abschalten oder mit programmierbaren Steckdosen (beispielsweise von AVM oder Shelly) ausschalten.
  • Sind die Haushaltsgroßgeräte energieffizient? Insbesondere bei Kühlschränken und Heizungsumwälzpumpen lohnt es sich, das noch funktionierende Altgerät wegzuwerfen und ein Neues mit bester Energieeffizienzklasse anzuschaffen.
  • Ist das Eisfach abgetaut und der Deckel auf dem Kochtopf? Die Mikrowelle kann mehr als nur Reste warmmachen, man kann damit auch richtig kochen. Wer eine Mikrowelle hat ist damit energieeffizienter unterwegs als mit Herd und Ofen. Wer es richtig Energiesparend möchte kocht einfach in der Spülmaschine.
  • Läuft der Fernseher nur wenn jemand hinschaut? Ist der Router nur an wenn jemand Internet braucht?
  • Kann die Waschmaschine die Wäsche mit geringerer Temperatur waschen? Aktuelle Waschmittel mit Enzymen waschen auch bei 15 Grad genauso gut wie früher bei 60 Grad.
  • Wer elektrisch beheizte Warmwasserspeicher hat kann diese bei Nichtgebrauch per Zeitschaltung abschalten.

An diese Stromspartipps können Sie sich leicht selber heranmachen. Für Leistungsempfänger gibt’s den Caritas-Stromsparcheck.

Strom selber machen

Man kann den benötigten Strom auch selber herstellen, mit einer Solaranlage.

Eigenheimbesitzende, auch mit weniger geeigneten Dächern, können in eine Solaranlage investieren. Strom aus eigenen Solaranlagen kostet mit effektiv ca. 12 Cent pro kWh weniger als die Hälfte von Netzstrom. Vielleicht passen ja auch Module auf Garage, Carport, Fassade oder an den Gartenzaun. Selbst die Einspeisung des Stroms in das öffentliche Stromnetz rentiert sich mittlerweile wieder, man kann also so viele Solarmodule installieren wie auf’s Dach passen. Das Solarzentrum hilft weiter.

Mieterinnen und Mieter sind auf ein “Balkonkraftwerk” beschränkt, aber auch solch eine kleine Anlage kann mithelfen, die Stromrechnung zu senken. Dazu sollte man große Stromverbraucher wie beispielsweise Spülmaschinen über die Mittagszeit einschalten oder entsprechend vorprogrammieren. Bitte lassen Sie Ihre Balkon-Anlage ordnungsgemäß anschließen und melden Sie diese beim Stromnetzbetreiber an, um rechtliche Risiken und Brandrisiken zu minimieren.

Wärmedämmung (Baustelle)

Heizkosten

für Mieterinnen und Mieter

Als Mieterin oder Mieter kann man nicht allzuviel selber tun, es gibt ein paar kleinere Maßnahmen, mit denen man seine Heizkosten senken kann:

  • Wer eine Gasetagenheizung betreibt kann sich auf den üblichen Vergleichsportalen nach alternativen Lieferanten umschauen.
  • Beim Lüften die Heizung abschalten, das geht am Besten mit “Stoßlüften”, also Heizung aus, 5 Minuten Fenster ganz auf, danach Heizung wieder an. Sind die Fenster dicht? Fenstergummis kosten nur ein paar €.
  • Thermostatventile regeln die gewünschte Temperatur selbsttätig, nicht die Heizleistung. Gute Raumtemperaturen liegen bei “2” bis “3”. Auf Stufe “5” wird es nicht schneller warm, sondern es wird insgesamt wärmer im Raum (also teurer). Es lohnt sich, die Ventile nach ca. 10 bis 15 Jahren zu erneuern, da dann die Regelung besser funktioniert.

für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer

Als Hausbesitzer können Sie sich, wenn Sie möchten, von Heizkosten fast vollständig verabschieden (mit EnerPHIT). Das erfordert hohe Investitionen, rentiert sich aber mit der Zeit.

Haben Sie Ihre Heizung im Sommer so eingestellt, dass Sie nur Warmwasser bereitstellt, aber die Heizkreise nicht versorgt? Das sollte man jedesmal mit Ende der Heizperiode so einstellen.

Meistens wird eine Kombination aus Verbesserung der Dämmung und Wechsel der Heizung der beste Kompromiss sein. Was genau sinnvoll ist hängt von Ihrem Haus ab. Um das herauszufinden, empfiehlt es sich, Energieberater zu beauftragen. Der dabei enstehende gebäudeindividuelle Sanierungsfahrplan wird vom Land Berlin finanziell gefördert. Für alle Fragen rund um Ihr Haus können Sie sich an das Bauinformationszentrum des Landes Berlin wenden.

Überlegen Sie, ob Sie Ihr Haus an ein Wärmenetz anschließen lassen können. Auch wenn das aktuell nicht preiswerter sein mag, so machen Sie sich damit weniger stark von Energieträgerpreisen auf dem Weltmarkt abhängig, da die Preise von Wärme aus Wärmenetzen nicht so stark schwanken.

Wenn Ihre neue Heizung eine Wärmepumpe sein soll sollten Sie Ihr Haus darauf vorher passend vorbereiten, durch Dämmung und Wechsel der Heizkörper. Wärmepumpen können heute auch hohe Heiztemperaturen bereitstellen, aber zum Preis hoher Stromkosten. Einfach nur die Wärmepumpe einbauen führt daher nicht unbedingt zu niedrigen Heizkosten.

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Mobilitätskosten

Im Bereich der Mobilität sind in letzter Zeit die Spritkosten für Autos gestiegen. Wer auch nach dem “Tankrabatt” kostengünstiger unterwegs sein möchte hat verschiedene Möglichkeiten. Es passt sicher nicht immer Alles für Alle, aber es finden sich für die meisten Fälle Möglichkeiten:

Weniger fahren.

Wer weniger fährt braucht weniger Diesel oder Benzin. Von “beim Chef nach mehr Homeoffice fragen” über “der Sportverein in meiner Nachbarschaft ist der beste Sportverein für mich” über “Einkaufen fahren? Danke, ich nicht. Ich lasse liefern.” gibt es verschiedene Möglichkeiten, Fahrten zu vermeiden.

Der Stromverbrauch für Laptop+Internetzugang für einen Tag Homeoffice kostet mit ca. 10 Cent so viel wie Benzin für 1 km Fahrt und lohnt sich damit für Autofahrende immer.

Wenn man sich seine Einkäufe liefern lässt fährt man zwar nicht selbst zum Supermarkt sondern der Lieferdienst fährt stattdessen, der hat aber viele Lieferungen dabei und benötigt pro Lieferung nur ein paar Hundert Meter Fahrtstrecke, meist weniger als wenn man selber in den Laden fahren würde. Das gilt auch für’s Onlineshoppen. Das ist umweltfreundlicher, wenn man ansonsten mit dem Auto in ein Geschäft gefahren wäre.

Fahrradfahren.

Das Fahrrad fährt immer ohne Spritkosten. Wer sich auf den Radwegen nicht wohl genug fühlt – zugegeben, sie könnten besser sein als sie aktuell sind – kann bei InfraVelo auf der Projektekarte nachschauen, wo Land und Bezirke die Radinfrastruktur verbessert haben und demnächst verbessern.

Nicht genug Platz? Ein Lastenfahrrad hilft. Die gibt’s bei der fLotte zum Ausleihen.

Kein Fahrrad? Bei Jelbi gibt’s Roller und Fahrräder zum kurzfristig ausleihen.

Keine Kraft in den Beinen? E-Bikes gibt’s in allen Größen, Farben und Formen. Ein Elektrotretroller fährt sich auch ohne Vorkenntnisse (aber bitte mit Helm, Versicherung, allein und auf dem Radweg).

Keine Ahnung wie man mit dem Rad fährt? Die Jugendverkehrsschulen bieten Schulungen für Jung und auch für nicht mehr Junge Menschen.
Die Bikeygees bieten spezielles Radfahrtraining für (geflüchtete) Frauen und Mädchen an.

Bahnfahren.

Bahnfahren ist billiger als man denkt, in der Mehrzahl der Fälle auch billiger als Fliegen. Leider muß man ein wenig nach preiswerten Tickets suchen. Dabei hilft, nicht freitagabends und sonntagsnachmittags zu fahren und eine Bahnagentur mit der Fahrkartenbeschaffung zu beauftragen – dort kennt man die Tricks.

Für den Arbeitsweg und Verkehr in Berlin lohnt sich das VBB-Abo “AB” für Berlin für 86 € im Monat schon ab einer werktäglichen Fahrtstrecke von 13 Kilometern. Mit dem Firmenticket wird’s noch billiger. Wer nicht immer morgens zur Arbeit fährt kann auf das 10-Uhr-Ticket umsteigen und günstiger fahren.

Elektroauto fahren.

Wenn es gar nicht ohne Auto geht: Elektrische Autos fahren in der Stadt deutlich günstiger, da sie weniger Antriebsenergie benötigen – etwa 6 € Stromkosten für 100 km ggü. ca. 10 € für Sprit. Außerdem spart man ungefähr die Hälfte der Werkstattkosten, da Elektroautos deutlich weniger Verschleißteile enthalten.

Elektroautos sind zu teuer? Keineswegs. Der Einstieg in der elektrischen Kleinwagenklasse mit beispielsweise dem Dacia Spring gelingt ab ca. 11.000 €. Da bleibt auch noch Geld übrig, für eine Langstrecken-Urlaubsfahrt bei einer Autovermietung einen passenden Wagen auszuleihen.

Spritsparender fahren.

Gut ankommen, und dabei weniger Benzin verbrauchen – das kann man lernen, im Spritspartraining, bei einigen Berliner Fahrschulen oder beim ADAC.