Bild: Bezirksamt Neukölln von Berlin
Süd-Neukölln am 9. Oktober 2024
Der Kiez-Spaziergang ist ausgebucht. Anmeldungen sind nicht mehr möglich. Weitere Informationen
Bild: Bezirksamt Neukölln von Berlin
Was tut sich im Neuköllner Norden in Sachen Stadtplanung?
Am 24. September 2024 läd das Stadtentwicklungsamt Neukölln und Bezirksstadtrad Jochen Biedermann zu einem Spaziergang durch Nord-Neukölln ein, um die Orte zu erkunden, an denen Stadt geplant wird.
Interessierte konnten zuvor Orte vorschlagen, über die sie gerne mehr erfahren wollen. Folgende Route haben wir aus den Vorschlägen erstellt.
1. Herrmannplatz
2. ehemalige Esso-Tankstelle, Hobrechtstraße Ecke Sonnenallee
3. Fahrradstraße Weserstraße / Elbestraße
4. ehmaliges C&A Gebäude, Karl-Marx-Straße Ecke Anzengruberstaße
16 Uhr. Achtung: Wir starten pünktlich!
Der Spaziergang dauert ca. 2 Stunden mit abschließendem Austausch.
Das sog. Masterplanverfahren sollte übergreifend die räumlichen und infrastrukturellen Maßnahmen zur Qualifizierung des Hermannplatzes ausarbeiten. Mit der Insolvenz von Signa ist unklar, wie es weitergeht und die Zukunft des Gebäudes steht wieder unter einem ungewissen Stern. Medienberichten zufolge soll eine Lidl-Filiale im Erdgeschoss einziehen.
Weitere Infos: https://mein.berlin.de/projekte/partizipative-grundlagenermittlung-fur-das-masterp/ sowie https://www.berlin.de/sen/sbw/presse/pressemeldungen/2023/pressemitteilung.1321309.php
2. Darüber hinaus wird die Neugestaltung des Platzes selber schon seit Jahren diskutiert. Es geht um eine bessere Aufenthaltsqualität und Funktion als Treffpunkt und Markt aber auch um Reduzierung der Unfallzahlen. Die Zuständigkeit für die Platzumgestaltung liegt nicht allein beim Bezirk. Derzeit gibt es keine aktuellen Planungen oder Finanzierung.
3. Schon seit 1875 ist der Hermannplatz, damals noch Platz am Rollkrug, ein wichtiger ÖPNV-Punkt. Aktuell wird die Verlängerung der M10 in Kooperation zwischen Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klima und Umwelt und der BVG unter Einbezug der Bezirke geplant. 2023 bis 2024 wurde die Vorplanung durchgeführt. 2032 soll die Strecke in Betrieb gehen. Die Endhaltestelle wird in der Urbanstraße geplant. Aufgrund der begrenzten Fläche, ist noch unklar, ob und wie die verschiedenen Bedarfe von Rad-, Liefer- und Straßenverkehr Berücksichtigung finden können.
Weitere Infos: https://www.berlin.de/sen/uvk/mobilitaet-und-verkehr/verkehrsplanung/oeffentlicher-personennahverkehr/projekte-in-umsetzung/s-u-warschauer-strasse-bis-u-hermannplatz/ sowie https://mein.berlin.de/vorhaben/2023-00670/
Bis 2018 war die Esso-Tankstelle an der Hobrechtstraße Ecke Sonnenallee in Betrieb. Das Bezirksamt Neukölln hat einen städtebaulichen Vertrag nach dem Neuköllner Modell für kiezverträglichen Wohnungsbau mit dem aktuellen Eigentümer abgeschlossen und im Juli dieses Jahres eine Baugenehmigung erteilt. Ob und wann der Bau eines sechsgeschossiges Wohn- und Gewerbehauses mit einer mietpreisgebundenen Wohnung und kiezbezogenen Nutzungen im Erdgeschoss realisiert wird, ist ungewiss. Zunächst soll es eine gastronomische Zwischennutzung geben, für die dem Bezirksamt aber noch keine Pläne vorliegen.
Der Umbau der Elbestraße sowie die Fahrradstraße Weserstraße sind Sanierungsziele im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/ Sonnenallee.
Vom Hermannplatz bis zum S-Bahnhof Sonnenallee wird die Weserstraße zur Fahrradstraße ausgebaut. Die Planungen dazu haben im November 2018 begonnen. Mit dem ersten von drei Bauabschnitten ging es 2021 los. D.h. für den Fahrrad- und Anliegerverkehr wird die mittlere Fahrbahn auf einer Breite von 5,5 Metern asphaltiert. Die früheren Radwege werden dem Gehweg zugeordnet, was auch bedeutet, dass die Baumscheiben erneuert und v.a. vergrößert werden. Damit entsteht für den Radverkehr eine attraktive Alternativroute zur Sonnenallee.
Der Radverkehr auf der Weserstraße hat Vorrang, außer an den zwei Kreuzungsbereichen Pannierstraße und Wildenbruchstraße, denn diese beiden Straßen sind Teil des übergeordneten Straßennetzes und sind vom ÖPNV-Linienverkehr betroffen. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf ca. 3,7 Mio € (Stand 2021). Die Finanzierung erfolgt aus „Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA)“, sowie aus Mitteln des Förderprogramms „Lebendige Zentren“.
Seit Juli 2023 wird der 2. Bauabschnitt zwischen Fulda- und Innstraße realisiert. Der letzte Bauabschnitt zwischen Inn- und Ederstraße beginnt voraussichtlich im Jahr 2025, sobald die Baumaßnahmen der Berliner Wasserbetriebe abgeschlossen sind. Im Kreuzungsbereich Elbestraße wird eine Quersperre eingerichtet. Damit wird die Kreuzung in Ost-West-Richtung komplett für den Autoverkehr gesperrt, um Durchgangs- und Schleichverkehr zu unterbinden. Die Kreuzung kann aber in alle Richtungen vom Fuß- und Radverkehr gequert werden. Bis 2027 sollen die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein.
Um die Lebens- und Aufenthaltssituation der Elbestraße zu verbessern, wurde im Frühjahr 2024 eine Machbarkeitsstudie fertiggestellt.
Planungsziel ist die Umgestaltung der Elbestraße zu einer Fuß- und Radverkehrsvorrangstraße sowie die Umsetzung klimawirksamer Maßnahmen, u.a. in Form einer Vor-Ort-Versickerung des Regenwassers.
Vor der Elbeschule wird ein verkehrsberuhigter Platz eingerichtet, der auch als Aufenthaltsraum für die Schüler*innen dienen soll.
Aktuell werden die Planungsleistungen ausgeschrieben. Im Dezember 2024 können voraussichtlich die Planungsleistungen beauftragt werden. Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen.
Weitere Infos: https://www.kms-sonne.de/projekte/elbestrasse sowie https://www.kms-sonne.de/projekte/weserstrasse
Die Karl-Marx-Straße ist ein sogenanntes Hauptzentrum. Die Bezirksverwaltung versucht die Entwicklung des Zentrums durch abgestimmte Maßnahmen zu unterstützen. Dazu zählt auch die Festsetzung des Sanierungsgebiets 2011 mit dem Ziel, die städtebaulichen Missstände im Zentrum Karl-Marx-Straße zu beseitigen. Zielsetzung des Bezirks war und ist es, durch Investitionen in den öffentlichen Raum, wie der Umgestaltung der Karl-Marx-Straße oder den Alfred-Scholz-Platz auch die privaten Investitionen anzuregen und somit die Karl-Marx-Straße fit für die Zukunft zu machen.
Das Gebäude an der Karl-Marx-Straße Ecke Anzengruber Straße hat eine lange Geschichte. Mit dem Baubeginn im April 1953 mussten 3000 Kubikmeter Trümmer entfernt und 130 Kubikmeter Stahlbeton von alten Tresorwänden des ehemaligen Bankgebäudes ausgegraben werden. Bei der Eröffnung des Modekaufhauses C&A im September 1953 strömten Berliner*innen zu Tausenden in die Verkaufsräume. In den 1970er und 90er Jahren wurde das Gebäude umfassend erneuert. Mit dem online-Handel ging es Warenhäusern weltweit zunehmend schlecht, so auch in Neukölln auf der Karl-Marx-Straße. Das C&A-Kaufhaus schloss 2012 seine Pforten und markierte damit einen seit 2005 andauernden Prozess der Kaufhausschließungen auf der Karl-Marx-Straße.
Mit dem Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für geflohene Menschen wurde das Gebäude ab 2015 vorübergehend als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Der lange Leerstand des Gebäudes hatte negative Auswirkungen auf die Umgebung durch Vermüllung.
Die Immobilie stellt bzgl. der Sicherung der Zentrumsfunktion eine Schlüsselimmobilie dar. Somit gilt ihr besondere Aufmerksamkeit und enge Steuerung im Zuge des Sanierungsverfahrens. Bei baulichen Änderungen oder Nutzungsänderungen bedarf es einer sanierungsrechtlichen Genehmigung, in deren Rahmen geprüft wird, ob die Änderungen den Sanierungszielen zur Stärkung des Zentrums entsprechen.
Bisher ließen sich die Entwicklungsziele des Eigentümers allerdings nicht mit den Zielen des Bezirks in Einklang bringen. Die Agentur Bechstein Network hat 2024 mit dem Projekt CANK eine Zwischennutzung initiiert mit dem Ziel, den Raum öffentlich zugänglich zu machen.
Weitere Infos: https://www.kms-sonne.de/karlson-8/neues-entsteht
Bild: Bezirksamt Neukölln von Berlin
Am 9. Oktober 2024 läd das Stadtentwicklungsamt Neukölln sowie STADT UND LAND zusammen mit Bezirksstadtrat Jochen Biedermann zur Besichtigung der Baumaßnahmen auf den Buckower Feldern ein.
Mit interessierten Teilnehmenden werden die Orte erkundet, an denen neuer Wohnraum entstehen.
um 16 Uhr. Achtung: Wir starten pünktlich!
Der Spaziergang dauert ca. 1 Stunde mit anschließendem kurzen Austausch.
Die Planungen für die Buckower Felder starten 2012 mit der ersten Version einer Wohnungsbaupotenzialstudie für den Bezirk für die landeseigene Fläche mit einem Potential von 350 bis 400 Wohneinheiten. Im gleichen Jahr loben die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Liegenschaftsfonds das Wettbewerbsverfahren „Wohnen an den Buckower Feldern“ aus. 25 Architekturbüros nehmen teil. Die Jury entscheidet sich für ANP Architektur Kassel, deren Entwurf 359 Wohneinheiten vorsieht.
Im Jahr 2013 stellt das Stadtentwicklungsamt den Bebauungsplan 8-66 auf und geht von 450 Wohneinheiten aus. Der Rahmenplan aus dem Wettbewerb wird angepasst und berücksichtigt nunmehr 478 Wohneinheiten. Im Juni 2013 beginnen die Frühzeitige Beteiligung und Dialoge mit Bürger*innen.
2014 wird die Zahl der Wohneinheiten im Bebauungsplan 8-66 rechnerisch angepasst. 676 Wohneinheiten sind nun im unveränderten Entwurf anvisiert. Ein angestrebtes Bürgerbegehren scheitert, weil dessen Formulierung ins Leere gelaufen wäre.
Am 3. Februar 2015 erklärt der Senat von Berlin die Flächen der Buckower Felder zu einem Gebiet von außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung gemäß § 9 AG-BauGB. Die Zuständigkeit für das Bebauungsplanverfahren 8-66 wird damit auf die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung übertragen.
2016 finden Bürgerwerkstätten statt, um die Bedarfe von vor Ort einzubeziehen. Der Rahmenplan wird angepasst. Nun werden 769 Wohneinheiten geplant.
2017 erarbeitet die STADT UND LAND einen Entwicklungsleitfaden.
2019 werden 3 Baufelder im Erbbaurecht vergeben. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung setzt den Bebauungsplan 8-66 mit 850 bis 900 Wohneinheiten fest. 1.700 Menschen sollen auf den Buckower Feldern eine Wohnung finden.
2024 beginnt der Bezug von ersten fertigen Wohnungen. 697 Wohneinheiten werden von der STADT UND LAND verwaltet, davon 76 Wohneinheiten für max. 271 Menschen mit Fluchterfahrung. Etwa 100 Wohneinheiten werden von Bürgerstadt als Generationenquartier gebaut. Der Baustart erfolgt 2024. 3 Wohngebäude mit ca. 70 Wohneinheiten in Holzbauweise errichtet Rot Buckow für genossenschaftliches Wohnen. 40 dieser Wohnungen sind für Menschen mit Behinderungen bestimmt.
Fragen beantwortet Ihnen gerne Frau Peuker.