1684
Gutsbesitzer Paul von Fuchs (1640-1704), Geheimsekretär des Großen Kurfürsten und später Minister des ersten preußischen Königs Friedrich I., entwickelt in Malchow eine rege Bautätigkeit. Auf ihn lassen sich auch das zweigeschossige Herrenhaus (Schloss Malchow, 1690) sowie Wirtschaftsgebäude, darunter ein Brauhaus zurückführen. Die Umgestaltung des Herrenhauses 1865/1866 im Stil der Schinkel-Schule verleiht der Anlage ihre heutige Originalität. Dem Wirken P.v.F. ist seit 1996 eine Gedenktafel am Ort gewidmet.
1705
Friedrich I. kauft das Malchower Gut für gelegentliche Sommeraufenthalte.
1718
Eine neue Bockwindmühle bewirkt einen zeitweise wirtschaftlichen Aufschwung. Die Bauern aus Heinersdorf, Hohenschönhausen, Weißensee und Lichtenberg lassen fortan ihr Mehl in Malchow mahlen.
1840-1890
Entlang der Dorfstraße reihen sich neue bäuerliche Wohn- und mit Hofanlagen, Landarbeiterhäuser und Scheunen.
18.12./19.12.1878
Theodor Fontane unternimmt per Omnibus und Pferdebahn und schließlich zu Fuß seine “Weihnachtswanderung” nach Malchow. Ihn interessiert die letzte Ruhestätte von Paul v. Fuchs.
1882
Mit der Übernahme der Güter Wartenberg und Hohenschönhausen sowie etwa 500 Hektar Malchower Gutsland schafft Berlin Voraussetzungen für die Anlage von Rieselfeldern vor den Toren der Stadt.
1889
Rund um den Malchower See breiten sich kleine Fischteiche aus. Teilweise werden noch bis Mitte 1960 Karpfenteiche betrieben.
1933
Gründung der Siedlung “Margaretenhöhe” nordöstlich von Malchow, auf dem Möcker gelegen. Der Initiator, ein Landwirt Schneider, benennt die ursprünglich als Kleingartenanlage mit Vorkaufsrecht für Nutzer geplante Kolonie nach seiner Ehefrau. Im Umfeld befindet sich eine unterirdische Munitionsfabrik, die 1945 gesprengt wurde.
1937
Errichtung einer Werksiedlung in unmittelbarer Nähe des Malchower Sees durch die wenig später als “kriegswichtig” eingestufte Firma Deutsche Niles-Werke.
1943/1944
In Malchow finden sich stille Helfer, die Verfolgten des NS-Regimes ihre Hilfe nicht versagen, so das Arbeiterehepaar Herta und Max Naujocks aus der Kolonie Wiesenweg und der Malchower Ortspolizist Wilhelm Behr.
20.04.1945
Um 11:00 Uhr sprengen Wehrmachtsangehörige die mittelalterliche Dorfkirche . Die Grundmauern des früheren dreiseitigen Chorpolygons (1683-1694) sind ruinenartig erhalten. Sie bergen drei Inschriftengrabsteine der Pfarrerfamilie Neander aus dem 17. Jahrhundert.
1949
Aus dem Stadtgut geht das Volkseigene Gut Malchow hervor, das sich auf Futtermittelproduktion, Milchviehwirtschaft, Schweinemast und Schafzucht spezialisiert.
1951
Die Humboldt-Universität richtet im Schloss eine Außenstelle des Instituts für Acker-und Pflanzenbau ein. Heute hat hier die Fakultät für Pflanzenbauwissenschaften ihren Sitz.
1958
Der Malchower Kindergarten bezieht das historische Gebäude der früheren ersten Malchower zweiklassigen Dorfschule aus dem Jahr 1891.
20.04.1960
Zusammenschluss der wohl letzten Einzelbauern Ost-Berlins zur landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) “Florian Geyer”.
01.09.1985
Malchow wird Ortsteil des neuen Bezirks Hohenschönhausen
1987
Die Torfstiche und das Feuchtgebiet “Malchower Aue” erhalten den Status eines Flächennaturdenkmals.
18.01.1991
Die Naturschutzstation Malchow nimmt am Wartenberger Weg ihre Arbeit auf, Umzug im Oktober 1991 in die Dorfstraße. 1992 Gründung des Fördervereins.
08.02.1994
650 Jahre Malchow. Am Rande der Festveranstaltung finden Bürgerproteste gegen die hohe Verkehrsbelastung der direkt durch Malchow führenden B2 statt.
1998
Der schrittweise Ausbau des Gebietes östlich des Malchower Sees beginnt; das nördliche Naturschutzgebiet Malchower Aue wird einbezogen. Ein etwa 85 Hektar großer Landschaftspark mit zahlreichen Spiel- und Sportflächen, Liegewiesen, Picknickplätzen sowie einem Netz von Wander-, Rad und Reitwegen soll langfristig entstehen.