06.12.1936
Weihe der katholischen St. Marienkirche. Architekt Clemens Lohmer erarbeitete die Pläne für das Bauwerk, das den alten römischen Basiliken nachempfunden ist. Zeitweise war in einer früheren kleinen Behelfskapelle auch der junge Berhard Lichtenberg tätig – später Berliner Dompropst und konsequenter Gegner des NS-Regimes.
01.04.1937
Eröffnung der Pionierschule I mit knapp 20 Gebäuden, darunter das große Hörsaalgebäude an der Zwieseler Straße. 1942 wird sie in “Festungspionierschule” umbenannt und dient der Ausbildung der faschistischen Wehrmacht.
1939-1945
Der Ortsteil weist 168 kriegszerstörte und 806 stark beschädigte Gebäude auf.
08.05.1945
Im Offizierskasino der Pionierschule 1 in der Rheinsteinstraße wird vor dem Oberkommando aller Länder der Anti-Hitler-Koalition die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht unterzeichnet. Einen Tag später findet am gleichen Ort die Gründung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) statt. Heute Standort des Deutsch-Russischen Museums.
Mai 1945
Tausende Frauen, Kinder und ältere Männer müssen innerhalb von 24 Stunden ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Zeitzeugen sprechen von einer hohen Selbstmordrate.
10.10.1949
Der Chef der SMAD, Armeegeneral Tschuikow, übergibt dem Ministerpräsidenten der gerade gegründeten DDR, Otto Grotewohl, offiziell alle Verwaltungsfunktionen.
04.10.1950
Das frühere Kant-Gymnasium an der Treskowallee wird ein “Planökonomisches Institut”, ab 1954 Hochschule für Ökonomie. Nach 1989 “Abwicklung” der Schule. 1991 übernimmt die “Fachhochschule für Technik und Wirtschaft” die Immobilie.
1956-1957
Zwischen Marksburg- und Ilsestraße entstehen nach Entwürfen von Leopold Wiel die ersten versuchsweise errichteten Großblockbauten mit austauschbaren Beton-Bauelementen sowie verschiedenartigen Grundrissen und Fassaden.
19.06.1960
Orgelweihe in der evangelischen Kirche “Zur Frohen Botschaft”. Die älteste erhaltene Orgel Berlins, 1753 bis 1755 von Peter Migend für Prinzessin Amalie von Preußen erbaut, erklingt künftig in Karlshorst.
25.05.1963
Karlshorst ist seit 1945 Sperrgebiet. 1949 werden Teile des Sperrgebietes aufgehoben. 1963 fallen die letzten Sperrzäune. Sowjetische Militärangehörige und ihre Familien bleiben in Karlshorst wohnen.
12.10.1966
Ein bezirkseigenes Kulturhaus eröffnet in der Treskowallee.
01.10.1979
Bildung eines Möbelkombinats in Berlin, sein Stammbetrieb geht aus dem 1964 fertiggestellten Möbelwerk Karlshorst hervor. Das neuentwickelte komplettierungsfähige Wohnzimmer “carat” ist das Hauptprodukt bis in die 80er Jahre hinein. Seit 1991 DLW Büromöbel GmbH.
Dezember 1989
Nach den politischen Umwälzungen in der DDR wird ein verschwiegenes Kapitel der Karlshorster Geschichte sichtbar. Das Ministeriums für Staatsicherheit hatte in dem Ortsteil zahlreiche “konspirative
Objekte” unterhalten, die nun ein Bürgerkomitee offen legte.
1990
Der ehemalige Chor des Pionierpalastes der DDR findet in der Schule in der Ehrenfelsstraße ein neues Zuhause. Der “Canzonetta-Chor” gehört mit zu den größten Chören Berlins.
17.03.-18.03.1990
Im Ausstellungszentrum des VKSK findet erstmals gesamtdeutsch eine Rassehundeausstellung statt.
05.10.1991
Auf dem früheren Gelände des 1930 errichteten St. Antonius-Krankenhauses eröffnet die “Katholische Fachhochschule Berlin” ihren Lehrbetrieb.
25.08.1994
Mit der Karlshorster Garnison übergab der Oberkommandierende der GUS-Armee den letzten Militärkomplex der aus Deutschland abziehenden GUS-Truppen.
10.05.1995
Das wiedereröffnete Museum in der Rheinsteinstraße stellt eine neue Ausstellung über die deutsch-russischen Beziehungen seit 1917 vor. Insgesamt wird der thematische Rahmen erweitert und durch bis dahin vernachlässigte Aspekte ergänzt. Unverändert erhalten bleibt der Saal, in dem die Kapitulation der deutschen Wehrmacht stattfand.
28.08.1998
Richtfest im Einkaufszentrum des umgestalteten alten Rennbahnhofes Karlshorst, der ursprünglich bis 1928 als Bahnhof mit Stationsgebäude für die Trabrennbahn diente.