Am Ende des Jahres 2023 hat das Bezirksamt Lichtenberg angefangen erste Schritte in Richtung einer Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Odessa aufzubauen. Hierzu trat der jetzige Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU), der Beauftragte für Europa, Nachhaltigkeit und kommunale Entwicklungspolitik, die Beauftragte für Städtepartnerschaften sowie die Koordinatorin für die Community-Arbeit des Bezirksamt Lichtenberg von Berlin in den ersten persönlichen Austausch mit dem Bürgermeister und den Verwaltungsverantwortlichen für internationale Beziehungen der Stadt Odessa, organisiert über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global (EG).
Der Aufbau einer Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt Odesa war Anfang 2023, als erster Akt der Solidarität, die Benennung eines namenslosen Flurstücks in Odesaplatz im Stadtteil Karlshorst in Berlin-Lichtenberg vorausgegangen. Das Bezirksamt Lichtenberg hatte am Montag, den 16. Januar, den neugestalteten Marktplatz zwischen Rheinsteinstraße und Ehrenfelsstraße in 10318 Berlin-Karlshorst eröffnet und feierlich den Namen „Odesaplatz“ verliehen.
Der zuvor namenlose Platz an der Treskowallee erhielt auf Initiative des damaligen Bezirksbürgermeisters Michael Grunst (Die Linke) sowie des damaligen Bezirksstadtrats und jetzigem Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) und per Beschluss des Bezirksamtes Lichtenberg vom 16. August 2022 den Namen der ukrainischen Stadt am Schwarzen Meer: Odesa.
Damit hat Berlin nun seinen ersten Platz, der den Namen der Stadt in der Süd-Ukraine trägt. Es ist ein Zeichen der Verbundenheit an einem symbolischen Ort. Der Odesaplatz befindet sich unweit des Ortes an dem in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 die Oberbefehlshaber der Wehrmacht vor Alliierten-Vertretern die bedingungslose Kapitulation unterzeichneten. Standort sowie Schreibweise des Odesaplatzes sind eine Antwort auf den verheerenden Angriffskrieg in der Ukraine durch Russland.
An diesen Akt der symbolischen Solidarität möchte das Bezirksamt Lichtenberg nun im Jahr 2024 mit praktischer Solidarität und Hilfe für die angegriffene Ukraine anschließen. Im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft zwischen dem Bezirk-Lichtenberg und der Stadt Odesa bietet sich nun die Möglichkeit aus Lichtenberg heraus eine direkte entwicklungsorientierte Hilfe für die leidenden Menschen in der Stadt Odesa zu leisten.
In einem ersten Schritt wurde dazu gemeinsam mit den Partner:innen aus der Stadt Odesa die Idee für ein entwicklungsorientiertes Nothilfeprojekt entwickelt. Hierzu soll mit finanzieller Unterstützung des Bezirkseuropafonds der Senatskanzlei Berlin und dem Ukraine-Kleinprojektefonds der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global (EG) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dringend benötigte Hilfsgüter ihren Weg in die Stadt Odesa finden. Als erstes stehen hierbei Transportbusse für medizinische und zivile Zwecke öffentlichen Handelns im Fokus. Das entwicklungsorientierte Nothilfeprojekt soll die Verwaltung der Stadt Odesa dabei unterstützen, inmitten des Angriffskrieges, ihrer Bevölkerung die bestmögliche medizinische und Daseinsversorgung zu ermöglichen.