20 Vertreterinnen und Vertreter aus Lichtenberger und Friedrichshain-Kreuzberger Mitbestimmungsgremien folgten dem außergewöhnlichen Titel und kamen zu unserer Veranstaltung am 21.03.2023. Diese initiierten die Beauftragten für Gute Arbeit gemeinsam mit den Koordinierungsstellen Netzwerk Alleinerziehende der Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg anlässlich des Single-Parent-Day.
Wie kann es (noch) besser gelingen, Verständnis für die besonderen Herausforderungen und Bedarfe von Alleinerziehenden im beruflichen Kontext zu manifestieren? Zentrale Frage, die im Bayouma-Haus der AWO mit fachlichen Inputs von Stefanie Ponikau (Mütterinitiative für Alleinerziehende e. V.) und Meret Matthes (ver.di, Bundesverwaltung, Bereich Frauen- und Gleichstellungspolitik) angegangen wurde. Die Teilnehmenden waren aber auch selbst gefordert. Auf Moderationskarten hielten sie ihre guten und schlechten betrieblichen Beispiele fest. Damit wurde der Diskurs angeschoben und resümierend stellten die Teilenehmenden fest:
Das Wichtigste für alleinerziehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein Betriebsklima, das von Verständnis geprägt ist. Alleinerziehende wollen keine „Extrawürste“, sondern weniger Augenrollen, wenn sie aufgrund ihrer Situation weniger flexibel und besonders auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen angewiesen sind. Beispielweise ist es hilfreich Meetings nie vor 8 Uhr und nach 15 Uhr anzusetzen.
Gute Rahmenbedingungen, daran können Vertreter und Vertreterinnen gemäß Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) und Personalvertretungsgesetz (PersVG) mitwirken. Aber was wird gebraucht? Umfragen auf Betriebs- und Personalversammlungen können beispielsweise Bedarfe aufzeigen. Viele Ideen und Anregungen nahmen alle Teilnehmenden mit, gaben den Veranstalterinnen konstruktives Feedback und bekundeten Interesse an weiteren Formaten.
Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bürgerdienste und Arbeit in Lichtenberg Kevin Hönicke (SPD) betont in Auswertung der Veranstaltung: „Alleinerziehende: Fachkräfte, die Unternehmen so dringend benötigen. Deshalb sollten sich Arbeitsbedingungen an den Lebenswirklichkeiten von Alleinerziehenden orientieren. Alleinerziehende bringen unter anderem im familiären Kontext erworbene Kompetenzen mit, die für Unternehmen lukrativ sein könnten.“
Zahlen, Daten und Fakten entnehmen Interessierte den im Artikel angefügten Präsentationen und den Seiten der Alltagsheld:innen.