Julia Koehler berichtet vom Europäischen Verwaltungsaustausch in Bristol

Einleitung - Bristol im Juli 2023

Mein Name ist Julia und seit einem halben Jahr – voraussichtlich bis Januar 2025 – bin ich die Beauftragte fuer Staedtepartnerschaften im Bezirk Lichtenberg. Lichtenberg hat derzeit sechs aktive Partnerschaften in Europa und weltweit. Nach einer coronabedingt ruhigeren Phase auch im Bereich Staedtepartnerschaften begann ich kurz nach meinem Einstieg, Netzwerke zu reaktivieren und meine Partner:innen aus der Zivilgesellschaft sowie aus der Verwaltung im In- und Ausland kennenzulernen, um gemeinsame Projektideen zu entwickeln. Persönlich bin ich sehr am Austausch und der internationalen Vernetzung interessiert und bin der festen Überzeugung, dass Erfahrungen in anderen Laendern einen besonderen Mehrwert für eigene Sichtweisen und Handlungen haben koennen. Als ich von der Moeglichkeit des Verwaltungsaustauschs “LoGo Europe” erfuhr, war ich sofort interessiert und begab mich selbststaendig auf die Suche nach einer moeglichen Einsatzstelle im Ausland – eine von zwei Möglichkeiten der Hospitationsplatzssuche. Ich bin froh, als Stipendiatin des Programms ausgewaehlt worden zu sein und erhielt alsbald die Zusage meiner netten Kolleg:innen aus Bristol, einer Grossstadt im Suedwesten Englands mit mehr als 500.000 Einwohner:innen. Deborah aus dem Team Internationale Beziehungen im Bristol City Council war seit meinem Erstkontakt aeusserst zuvorkommend und hilfsbereit und bot mir sogleich in ihrer ersten E-Mail das “Du” an (wie es im Uebrigen alle weiteren Kolleg:innen spaeter vor Ort auch tun sollen). Diese Haltung spiegelt sich im Prinzip hier in der Verwaltung des Rathauses auf fast allen Ebenen wider, zeugt dies doch von einer besonderen Gastfreundschaft und Weltoffenheit Bristols, eine Stadt die geschlossen gegen den BREXIT stimmte und mit Marvin Rees erstmalig in Europa einen Buergermeister mit afrikanischen Wurzeln hat.

Woche 1 - Welcome to Bristol: Goodbye Covid, hello BREXIT

Bereits im Vorfeld meines Aufenthalts im Juli erhielt ich ausfuehrliche Informationen ueber mein grobes Programm, Ansprechpersonen im Team und weitere hilfreiche Angaben zum Thema Staedtepartnerschaften in Bristol. Bristol unterhaelt 7 aktive Partnerschaften, die aeltesten und laengsten mit Deutschland (Hannover) und Frankreich (Bordeaux) seit mehr als 70 Jahren. Die Stelle der Beauftragten fuer Partnerschaften ist hier angesiedelt im Team Internationales und wurde kuerzlich mit Zoe neu besetzt. Mein Team besteht derzeit aus 5 Personen. Positiv auffallend fuer mich dabei, dass 2 Positionen ganz flexibel im sogenannten Job Share Modell besetzt sind, d.h. es gibt eine Doppelspitze als Team Lead und auch Deborah hat eine weitere Kollegin, mit der sie sich ihre Rolle als International Affairs Officer teilt: Samantha, die sich allerdings fuer die naechsten 6 Monate eine Auszeit nimmt. Zu guter Letzt ist da noch Jacob (unser Quotenmann 😉) verantwortlich fuer das Internationale Fundraising – eine wichtige Rolle, denn auch unser Bereich hat schwer mit finanziellen Einsparungen zu kaempfen.

Zunaechst gab es an meinem ersten Tag eine herzliche Begruessung durch Deborah und eine kurze Einfuehrung in die Gebaeudestruktur mit hilfreichen Infos zum Rathaus: wo befinden sich die Notausgaenge, die Cafeteria, der Fahrradkeller und Trockenraum – es regnet wirklich sehr viel hier an der Kueste und man ist vorbereitet…, die Duschen mit Umkleidekabinen, das Gebetszimmer und die Meetingraeume – ich bin schwer begeistert von der Ausstattung und dem durchdachten Konzept. Ob zum Thema faire Periode (in den Unisex Toiletten gibt es gratis Tampons und Binden), oder in Bezug auf transparente und inklusive Kommunikation – ueberall haengen Bildschirme und Hinweisschilder mit zahlreichen Informationen bzw. der Aufforderung zur Ruecksichtnahme; mehrsprachige Icons sowie die Fussmatten heissen alle willkommen und auch die Unternehmensstrategie bis 2027 samt Werte und Verhaltenskodex ist ueberall zu finden.
Bereits in meiner ersten Woche wurde ich zu zahlreichen Meetings, Veranstaltungen und Panel Talks eingeladen. Zufaellig war gerade die Hannover Delegation vor Ort, die ich kennenlernen durfte und die hier eng mit dem Bristol Hannover Council zusammenarbeitet. Dies ist auch einer der Hauptunterschiede zu Lichtenberg. Jede Partnerstadt hat seinen eigenen Verein an Ehrenamtlichen, der jeweils sehr eng mit Zoe zusammenarbeitet und die Durchfuehrung der internationalen Projekte tatkraeftig unterstuetzt. Mit Ann hat der Bristol Hannover Council eine sehr engagierte Vorsitzende, mit der ich mich in Zukunft auch noch weiter austauschen darf.

Bemerkenswert ist, dass das extrem modern ausgestattete Rathaus einige seiner Meetingraeume nach seinen internationalen Staedtepartnerschaften benannt hat, so gibt es hier den Bordeaux-Raum, den Hannover-Saal uvm.
Am Montag Nachmittag durfte ich bei der Legacy Steering Group teilnehmen, einer Steuerungsrunde von Expert:innen zum Thema Erinnerungskultur. Als aktiver Partner des vergangenen Sklavenhandels zwischen Afrika und der Karibik stellt sich auch Bristol seiner Verantwortung diese Geschichte aufzuarbeiten. Erste beeindruckende museale Ergebnisse durfte ich bereits in der Kathedrale Bristols bestaunen, wo es derzeit eine Ausstellung zum Thema Zwangsarbeit waehrend der Kolonialzeit gibt. Deborah liess mich wissen, dass kuerzlich eine Reise nach Berlin zum Thema Dekolonialisierung sehr inspirierend fuer die Kolleg:innen war und zum Teil als Vorbild diente. Das freute mich natuerlich besonders und gab auch mir weitere Gedankenanstoesse fuer eventuelle kuenftige Projekte, hat doch Lichtenberg auch eine Partnerschaft auf dem afrikanischen Kontinent, naemlich mit einem Stadtteil Maputos in Mosambik.

Ein weiterer Hoehepunkt der Woche war der U.S./U.K. Panel Talk des Rathauses in Kooperation mit der Universitaet Bristol zum Thema Schaffung guenstigen Wohnraums und anschliessendem Empfang. Mein Team war mit der Vorbereitung der Konferenz beschaeftigt sowie mit der U.S.- amerikanischen Delegation, die fuer einige Tage in Bristol weilte. Problemlos wird hier seit Jahren virtuell sowie hybrid gearbeitet, ob im Rathaus (also der Verwaltung) oder auch in der Universitaet – die Ausstattung ist vorhanden, die Bereitschaft und das Know-how sowie IT support ebenso. Bereits vor meinem ersten Arbeitstag war ein eigener Laptop fuer mich bereitgestellt, meine persoenliche mail Adresse eingerichtet und der Zugang zur Teams Software gelegt. Arbeiten in der Verwaltung unterscheidet sich wenig von dem Bild, was wir ggf. in Deutschland von einem Grosskonzern haben. Papierlos, gaenzlich ohne Aktenschraenke, dafuer Wechselarbeitsplaetze zur online Reservierung im Grossraumbuero, das jedoch unter Umstaenden bei haeufigen online Meetings der Kolleg:innen etwas unruhig werden kann. Gleichzeitig die Richtlinie nach Moeglichkeit drei Tage pro Woche von zu Hause zu arbeiten. Ich darf natuerlich eine Ausnahme machen, moechte ich mir doch alles genaustens ansehen…
So auch beim vierteljaehrlichen Strategiemeeting meines Teams mit dem Buergermeister, das zufaellig in meine erste Woche fiel und wo auch unterschiedliche Stakeholder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Tourismus sowie externe Zuhoerer:innen zugegen waren. Hier wurde klar, dass der Fokus im Bereich Internationales darauf liegt, Synergien bestmoeglich zu nutzen, Kooperationen anzustossen und mit den neuen Herausforderungen durch BREXIT, die omnipraesent sind, umzugehen.

Abgerundet wurde mein Einblick der ersten Tage mit einem kurzen grid meeting, d.h. der Zusammenkunft unterschiedlicher Teams zur Abstimmung wichtiger Termine des Buergermeisters bzw. der Administration fuer die kommenden Wochen. Welche Events stehen bevor, worauf liegt der Fokus, wie werden sie von der Kommunikationsabteilung z.B. online beworben. Auch hier fuer mich auffaellig, wie offen und transparent diese Meetings und Absprachen gehalten werden – nicht nur intern zwischen den Abteilungen, sondern auch nach aussen. Denn auch hier, wie zuvor bereits im Strategiemeeting, waren nicht weniger als drei Praktikant:innen aus Schule bzw. Universitaet zugegen, die aktuell im Rathaus erste praktische Erfahrungen sammeln.

A pro pos Schule: Bei ausnahmsweise herrlichem Sonnenschein waren Zoe und ich nach unserem Meeting mit den Vertretern der Bristol Bordeaux Association (dem Verein der franzoesischen Partnerschaft) schliesslich eingeladen, zehn franzoesische Austauschschueler:innen zu begruessen, die in den naechsten Tagen englische Luft schnuppern duerfen. Ihre Lehrerinnen hatten keine Muehen gescheut, den Austausch nach der Covidpause und trotz organisatorischer Herausforderungen (Visaregelungen nach BREXIT) wiederzubeleben.

Abschliessend blieb mir nur noch mich auf das Bristol Habour Festival am Wochenende zu freuen, wo auch eine Tanzgruppe aus Hannover gemeinsam mit Jugendlichen aus Bristol auftrat, die innerhalb von 6 Tagen eine gemeinsame Performance einstudiert hatte. Trotz unbeständigem Wetter und gelegentlichen Regenschauern waren wir natürlich vor Ort und feuerten sie tatkräftig an. Schön wäre es, wenn sich ein solches Kooperationsprojekt auch in Berlin-Lichtenberg mit einem unserer europäischen Partner auf die Beine stellen ließe – ein weiterer Gedanke, den ich mit nach Hause nehmen werde.

  • Gebäude des Bristol City Council

    Gebäude des Bristol City Council

  • Eine Fußmatte zeigt den Text "Welcome to Bristol City Council"

    Willkommen beim Bristol City Council

  • Raum für Austausch - Ein Schild zeigt den Text "happy to chat"

    Raum für Austausch

  • Selbstorganisierte Arbeitsgruppen im Bristol City Council

    Selbstorganisierte Arbeitsgruppen im Bristol City Council

  • Paneldiskussion

    Paneldiskussion

  • Ein Monitor zeigt Informationen für Besucher*innen an

    Ein Monitor zeigt Informationen für Besucher*innen an

  • Hygieneartikel auf den Toiletten nach dem Motto "Faire Periode"

    Hygieneartikel auf den Toiletten nach dem Motto "Faire Periode"

  • Ausstellung zum Thema Zwangsarbeit in der Kathedrale von Bristol

    Ausstellung zum Thema Zwangsarbeit in der Kathedrale von Bristol

Woche 2 - Von Streetart, Filmcrews und Erwartungsmanagement

Meine zweite Woche startet gleich mit einem großen Boom :-). Kaum im Büro angekommen werde ich gewahr, dass überall Kabel, Requisiten und mehr im Foyer herumliegen. Es herrscht buntes Treiben, mehr noch als gewöhnlich. Ach richtig, erinnere ich mich, wir wurden ja vorab per E-Mail darüber informiert, dass Filmarbeiten im Rathaus in dieser Woche vonstatten gingen und einige Zugänge nicht nutzbar sein würden. Als Neuling eine kleine Herausforderung, mich im Rathaus nicht wieder zu verlaufen… ;-)
Als ich dann gegen Mittag aus dem Fenster blicke, sehe ich eine Gruppe von Demonstranten mit Schildern und großen Transparenten. Zunächst glauben wir, dass dies eventuell als Szene zu den Filmaufnahmen gehört, doch es stellt sich alsbald heraus, dass dies keineswegs Statisten sind. Junge Ärzt:innen protestieren lautstark für bessere Arbeitsbedingungen. Gleich daneben feiern junge Uni Absolvent:innen ihre graduation, die typische Abschlusszeremonie mit feierlicher Zeugnisübergabe und Ansprache in der Kathedrale. Ich bin hier wirklich mittendrin im Geschehen:-).

Der Bereich Internationales hat eine etwas ruhigere Woche vor sich und so komme ich in den Genuss von unterschiedlichen Meetings und Absprachen. Man nimmt sich weiterhin sehr viel Zeit, mir ausführlich zu erläutern wie die Abläufe im Rathaus aussehen. Ich erfahre, dass unser Team in dieser Form erst seit 2016 besteht, nachdem Bristol den European Green Capital Award gewonnen hatte, denn es scheint nicht unbedingt üblich, dass alle Städte dieser Größe eine kleine Abteilung für Internationales haben. In den letzten Jahren gab es allerdings wie überall große Budget-Kürzungen und so wurde die Stelle der Städtepartnerschaftsbeauftragten mit Zoe diesmal nur in Teilzeit nachbesetzt. Dies bringt natürlich große Herausforderungen mit sich, denn das Arbeitsvolumen bleibt gleich und ist mit einer 3-Tage-Woche besonders zu Beginn in der Einarbeitung schwerlich zu bewältigen. Auch müssen für Reisen und Projekte alternative Finanzierungen gefunden werden.
Erwartungsmanagement und transparente Kommunikation ist hier das Zauberwort.

In den nächsten Tagen und Wochen stehen einige fixe Termine auf dem Wochenplan, die mit dem Team des Bürgermeisters priorisiert und abgestimmt werden. Ich bin involviert in einige Recherchearbeiten bezüglich der UN Generalversammlung in New York bzw. des damit einhergehenden SDG Gipfeltreffens (Agenda 2030) im September. Hier nehme ich Kontakt zu meinen Berliner Kolleg:innen auf Bezirks- und Senatsebene auf und bin froh viele hilfreiche Informationen zu bekommen.
Die zentrale Frage lautet, wie sich Städte zum Thema Agenda 2030 aktiv einbringen können und eventuell auf dem Gipfeltreffen Gehör verschaffen. Welche Verbindungen und Netzwerke gibt es zwischen Deutschland und Großbritannien, wie kann man gemeinsam trotz Brexit an Themen arbeiten und Synergien nutzen.

In der gemeinsamen Mittagspause erfahre ich mehr über die Herausforderung der Stadt bzw erhalte gute Tipps für den Feierabend und fürs Wochenende. Es scheint in Bristol wohl eine Art Kreuzberg zu geben, welches ich mir natürlich noch anschauen muss, dafür ist die Altstadt bzw. das was von ihr übrig blieb (Dank deutscher Kampfflieger) recht überschaubar.
Der Künstler Banksy mit seiner streetart ist in Bristol scheinbar ein großes Ding und auch die streetart walking tour nehme ich so mit auf meine Liste :-).
Klar war mir vorab auch nicht, dass Bristol ziemlich hügelig ist. E-Fahrräder und Busse sind die Alternative zum allmorgendlichen 40 minütigen Arbeitsweg zu Fuß. Ziemlich beeindruckend finde ich dennoch die Landschaft Bristols, mit all ihren schroffen Felsen und dem Fluss der sich seine Bahnen sucht.

Gegen Ende der Woche trifft sich Zoe noch mit den verschiedenen Bristoler Vereinen der Städtepartnerschaften um China, Mosambik, Portugal und Deutschland. Wie praktisch, dass ich dort überall dabei sein darf und gespannt zuhöre, welche Herausforderungen und Themen sie beschäftigen und welche Projekte in der Vergangenheit umgesetzt werden konnten.
Meine zentrale Frage, die ich allen stelle, wie die Werbung für ihre Vereine und ihr ehrenamtliches Engagement aussieht, um neue Mitglieder:innen zu werben. Meist liefe das ueber Social Media erfahre ich, bei den meisten sei jedoch noch sehr viel Luft nach oben, so die Selbsteinschaetzung.
Alle haben auch hier arge Nachwuchsprobleme, genau wie Partnerschaftsvereine in Deutschland und auffallend: viele der Engagierten sind hier weiblich und bereits im Ruhestand. Projektinhalte unterscheiden sich natürlich von denen in Europa und den Partnerstädten des Globalen Südens. Kultur- und Bildungsaustausch auf der einen Seite in Europa, Entwicklungszusammenarbeit in Mosambik bzw. Wirtschaftskooperationen mit China auf der anderen.

Abschließend steht noch ein Treffen mit dem Tourismusbüro auf dem Plan. Kathryn möchte sich mit mir austauschen, besonders auch weil ich als Neuling einen frischen Blick auf Bristol habe und so gebe ich ihr bereitwillig Auskunft. Ich erfahre, dass in den COVID Jahren finanziell eingespart werden musste und es somit keine Touristeninformation in Bristol mehr gibt. Sofort bietet sie mir jedoch an, Sie bei all meinen Fragen anrufen zu dürfen und erwägt sogar eine kleine private Stadttour für mich zu organisieren.
Das finde ich natürlich großartig und hoffe in den verbleibenden zwei Wochen noch Zeit und schönes Wetter dafür zu haben!

  • Proteste vor dem Rathaus in Bristol

    Proteste vor dem Rathaus in Bristol

  • Streetart in Bristol

    Streetart in Bristol

  • Streetart in Bristol

    Streetart in Bristol

  • Landschaft um Bristol

    Landschaft um Bristol

  • Raum "Hannover" - Benannt nach einer der Städtepartnerschaften von Bristol

    Raum "Hannover" - Benannt nach einer der Städtepartnerschaften von Bristol

  • Graduation Day in Bristol

    Graduation Day in Bristol

  • Die Kathedrale von Bristol

    Die Kathedrale von Bristol

  • Filmset Rathaus

    Filmset Rathaus

  • Evakuierungsstuhl im Rathaus Bristol

    Evakuierungsstuhl im Rathaus Bristol

Woche 3 - Jobsharing, Teambuilding und Agenda 2023

Am Wochenende besuchte mich eine Freundin – mit ein bisschen Aufregung war das ganze fuer sie auch verbunden. Flug verpasst, drohender Bahnstreik in London, der uebliche Regen in Bristol. Doch dagegen wappneten wir uns mit Schirm und Regencape sowie guter Laune und machten uns zu den heissen Quellen in Bath auf. Denn auch das Kulturprogramm sollte waehrend meines Austausches hier nicht zu kurz kommen. Ziemlich beeindruckend, was die Roemer dort in der Vergangenheit errichtet hatten; selbst baden kann man zwar direkt vor Ort nicht mehr, allerdings im nebengelegenen Thermenbereich. Bath eine klare Empfehlung!
In Bristol selbst gab sich am naechsten Tag auch die Sonne kurz die Ehre und so entdeckten wir direkt im Park vor dem Rathaus eine besondere Art von Open Air Kino. Gratis wurden den ganzen Tag ueber unterschiedliche Filme gezeigt – das Besondere daran: Bristol Cycle Cinema bedeutete strampeln auf Standraedern zur Stromerzeugung fuer den Film. Nachhaltig und gesundheitsfoerdernd, welch grandiose Idee.

Im Buero stand unterdessen diese Woche fuer mein Team die temporaere Stellennachbesetzung im Job-Sharing-Modell auf dem Plan. Das bedeutete die Sichtung von zahlreichen Bewerbungen und Gespraeche nach strukturiertem Leitfaden mit Punktevergabe, um eine moeglichst objektive Vergleichbarkeit zu erhalten. So weit, so aehnlich den Bewerbungsprozessen der Berliner Verwaltung. Dass nach Beendigung von vier erfolgreichen Auswahlgespraechen an einem Tag allerdings noch am selben Abend eine Entscheidung gefaellt und ein Angebot unterbreitet werden konnte, ueberraschte mich positiv. Wie praktisch, dass die Wunschkandidatin intern bereits in einer anderen Abteilung taetig ist, dort ihre Stunden nun reduzieren kann, um sich mit Deborah voruebergehend die Stelle der International Affairs Officer zu teilen. Los geht es damit schon in der uebernaechsten Woche, agiles Arbeiten auch in der Verwaltung moeglich.

In dieser Woche recherchiere ich viel zu den Themen der Beziehungen zu China (wo Bristol eine Partnerschaft pflegt) sowie zur Internationalisierungsstrategie; lerne das Urban Diplomacy Programme etwas naeher kennen und habe einige Gespraeche mit Kolleg:innen aus Berlin, Bruessel und London. Die Herausforderung ist, wie geht es im naechsten Jahr im Bereich Internationales aufgrund von BREXIT fuer Staedte in UK weiter? Welche Kooperationsprogramme und vor allem Finanzierungsmoeglichkeiten bestehen weiterhin, wie kann z.B. eine europaeische Zusammenarbeit aussehen? Ich lerne, dass aehnlich wie der Deutsche Staedtetag bei uns, Bristol im Netzwerk der Core Cities vertreten ist – auch hier brennendes Thema natuerlich die Unterstuetzung von Staedten in der Ukraine. Leider haben jedoch Staedte in Grossbritannien fast keinerlei Moeglichkeiten der finanziellen Hilfeleistung, weder auf nationaler, noch auf regionaler Ebene. Ganz anders ist dies in Deutschland, wo z.B. durch BMZ Foerderungen (Antraege sind moeglich bei Engagement Global, dem Service für Entwicklungsinitiativen) auch in der Ukraine und generell im Globalen Sueden Gemeinschaftsprojekte durchgefuehrt werden koennen.

Um sich besser kennenzulernen (und somit die Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen zu intensivieren) gibt es in dieser Woche in der offenen Teekueche bereichsuebergreifend ein kleines zwangloses get together. Bei Tee und Keksen kann man mit (neuen) Kolleg:innen ins Gespraech kommen und sich kennenlernen. Auch das ist wichtig zur Foerderung von Commitment in einer agilen Arbeitskultur, wo regelmaessig von zu Hause und online gearbeitet wird und viele keinen festen Arbeitsplatz mehr haben. Ich lerne, es braucht nicht viel an Input und Organisation, um diesbezueglich vielleicht eine kleine Veraenderung herbeizufuehren –
Teambuilding leicht gemacht?

Waehrend unseres woechentlichen Team Meetings tauschen wir uns darueber aus, was weltweit gerade fuer Schlagzeilen sorgt. Ob Wahlen in Spanien oder die Pariser Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 – der Fokus liegt nicht nur auf den Laendern der 7 Partnerstaedte. Nach kurzem update bzgl. Foerderungsmoeglichkeiten fuer internationale Projekte durch Jacob stelle ich schliesslich meinen Arbeitsbereich sowie die Berliner Strukturen vor und erlaeutere wo Schwerpunkte und Herausforderungen meiner Taetigkeit liegen. Der Hauptunterschied liegt klar auf der Hand. Waehrend Bristols neue Staedtepartnerschaftsbeauftragte in ein Team eingebettet ist, bin ich in Lichtenberg von Verwaltungsseite allein fuer das Gelingen der Projekte verantwortlich. Die Abteilung Internationale Arbeit in Bristol ist wahrscheinlich eher vergleichbar mit jener auf Senatsebene im Roten Rathaus – hier wie dort geht es zusaetzlich auch um internationale Netzwerke, Einflussnahme der Staedte bzw. Positionierung zu bestimmten Themen, quasi Diplomatie im kleinen Rahmen. Weiterhin hat jede der 7 Partnerstaedte in Bristol einen eigenen Verein an Ehrenamtlichen, die sehr professionell und bereits seit Jahrzehnten etabliert und gut aufgestellt die Beziehungen ins Ausland pflegen. Ob Austauschprogramme mit Schulen, im Kulturbereich oder zu Themen der Entwicklungszusammenarbeit, ich bin beeindruckt wie selbstaendig die meisten in ihrer Freizeit Antraege stellen, Fundraising betreiben und Projekte durchfuehren und dies teilweise schon seit ueber 50 Jahren.

Anschliessend treffe ich mich noch mit Alix, der ehrenamtlich die Staedtepartnerschaft mit Nicaragua begleitet und der mir darueber hinaus auch das Bristol SPARKS Center vorstellt, wo er sich zusaetzlich engagiert. Dies ist eine Ausstellungsflaeche mitten im City Center zu den SDG Themen, also der Agenda 2030, wo Nachhaltigkeit grossgeschrieben wird. Zu alternativer Energieerzeugung und Fortbewegungsmittel, ueber Bildung, Forschung und Entwicklungsthemen, hin zu nachhaltigen und fair produzierten Konsumguetern und Waren des taeglichen Bedarfs – hier findet man fast alles. Das neu eroeffnete Konzept fuer Schulklassen, Touristen und Einwohner soll mit zum Teil interaktiven Angeboten informieren, wachruetteln und Alternativen anbieten. Man findet Experimentierstationen im Repair Café, eine Verleihstation fuer Babyausstattung und Spielzeug, sowie auch kleine Staende, die sich dem Verkauf von Second Hand Klamotten und fair gehandeltem Kaffee widmen und auch der Bristol City Council ist mit einem neuen Staedtekonzept vertreten – so etwas koennte ich mir auch sehr gut fuer Berlin-Lichtenberg vorstellen.

Auf dem Nachhauseweg nehme ich noch schnell den Bus. Grosser Unterschied hier – fast alles wird per Handy oder Kreditkarte moeglichst kontaktlos bezahlt. Die Verbindungen sind allerdings nicht so haeufig wie man es aus Berlin gewoehnt ist; Tram, U- oder S-Bahn gibt es hier nicht. Zumindest habe ich schnell gelernt, dass man als Wartende die Busse aktiv heranwinkt oder man bleibt im Regen stehen. Was weiterhin auffaellt: das Fehlen eines allumfassenden Tickets, denn mein Monatsabo gilt leider nur fuer eine Busgesellschaft, die zwar marktbeherrschend scheint, allerdings doch nur zu 90%. So muesste ich jeweils weitere Tickets bei Nutzung aller anderen Busgesellschaften loesen – definitiv ausbaufaehig, dieses Konzept.

  • Das Foto zeigt die vier Teammitglieder des Teams "Internationales" vom Bristol City Council sowie unsere Hospitantin
  • Die Büroräume des Bristol City Council
  • Kekse und eine Kaffeetasse auf einem Tisch, dazu ein Schild mit der Aufschrift "Have a cup and meet someone new"
  • Eingangsschild des "Arts & Sustainability Hubs" in Bristol
  • Ein Workshopraum
  • Schild "Repair Café"
  • Kunstinstallation
  • Informationen für die Bürger*innen der Stadt Bristol
  • Informationen für die Bürger*innen der Stadt Bristol
  • Heiße Quellen in Bath
  • Open Air Kino vor dem Bristol City Council
  • Gastgeschenke
  • Eine zu einem Café umfunktionierte Kirche

Woche 4 - Ein Hoch auf Jamaica und Bye Bye Bristol

Nach einem ereignisreichen Wochenende (Tagesausflug in die weltberühmte Universitätsstadt Oxford und die Metropole London – beides absolut sehenswert!) starte ich in meine letzte Woche in der City Hall Bristol.

Etwas wehmütig bin ich schon, der letzte Monat ist förmlich an mir vorbeigeflogen. Von Caroline habe ich mich schon letzte Woche verabschiedet, da sie seit Freitagabend in ihren wohlverdienten Sommerurlaub gestartet ist. Das restliche Team aber sehe ich in dieser Woche noch, worauf ich mich sehr freue😊.
Montags lerne ich dann noch zufällig eine Kollegin kennen, die neu in ihrer Rolle ist (allerdings nicht neu hier in der Verwaltung) und die sich spontan für mich Zeit nimmt. Ihre Aufgaben fallen in den Bereich des “One-City-Ansatzes”: Er bringt eine Vielzahl von Partner:innen aus dem öffentlichen, privaten und dritten Sektor in Bristol zusammen. Alle haben das gemeinsame Ziel, Bristol zu einer fairen, gesunden und nachhaltigen Stadt zu entwickeln. Ich erfahre außerdem, dass sie sich schon zum dritten Mal in den letzten Jahren erfolgreich für eine interne Entsendung beworben hat, d.h. ihre neue Position wird sie diesmal für ein Jahr ausfüllen und falls diese nicht verstetigt wird, kehrt sie zurück zu ihrem alten Team. Diese Art von secondment scheint hier im Bristol City Council gar nicht unüblich. Ziemlich flexibel und agil, wie ich finde. Es hat den Vorteil viele verschiedene Arbeitsbereiche kennenzulernen und mit diversen Teams zusammenzuarbeiten, es verbessert die Kommunikation und das Verständnis für Arbeitsstrukturen anderer Abteilungen. Außerdem kann man sich persönlich und fachlich weiterentwickeln. Diese Option werde ich in Lichtenberg vielleicht auch mal näher unter die Lupe nehmen.

Jacob aus unserem Team gibt mir Einblicke in seinen Bereich des Fundraisings und berichtet von den Herausforderungen. Diese liegen einerseits begründet im BREXIT (diverse EU-Töpfe fallen nun weg), und andererseits auch im Mangel an Ressourcen innerhalb der Bristoler Verwaltung. Schlicht und einfach gibt es nicht immer genug Personal und zeitliche Kapazitäten, um die Projekte inhaltlich in den verschiedenen Abteilungen zu steuern und umzusetzen, für die er Mittel einwirbt. Auch dieses Problem kommt mir bekannt vor, denn auch ich bin in Lichtenberg bei vielen Vorhaben auf die Expertise meiner Kolleg:innen aus den Fachabteilungen angewiesen.

Darüber hinaus stehen diese Woche noch Gespräche mit Rebecca und Mohammed zum Thema Diversity, Gleichstellung bzw. Integration an. Wieder einmal bin ich begeistert, wie offen alle hier im City Council sind, sich mit mir zu treffen. Sogar ein voller Terminkalender und Posteingang nach urlaubsbedingter Abwesenheit stellt hier kein Hindernis dar, wie im Fall von Rebecca. Sie ist seit 3 Jahren Head of Equality and Inclusion und beantwortet mir bereitwillig viele meiner Fragen. So ist auch in Bristol wie in Lichtenberg im Bereich Vielfalt noch Luft nach oben; besonders die junge Generation fühlt sich von der Verwaltung als Arbeitgeber nicht unbedingt angesprochen. Zumindest versucht man hier bereits jetzt dem entgegenzusteuern, u.a. durch flexible Arbeitszeitmodelle sowie Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten eines jeden, um die Arbeitgebermarke Bristol City Council attraktiver zu machen.
Mohammed ist erst seit knapp 10 Jahren in Großbritannien, nachdem er selbst aus Eritrea flüchten musste. Seines Zeichens Pharmazeut begann er zunächst ehrenamtlich in Bristols Refugee Welcome Center zu arbeiten. Mittlerweile ist er seit 6 Jahren in der Verwaltung im Bereich Migration angestellt und erinnert sich u.a. noch gut an einen Austausch mit Nürnberg kurz vor Ausbruch der Coronakrise. Dort habe man eine Woche lang mit deutschen Expert:innen aus dem Bereich Migration erfolgreich zusammengearbeitet und voneinander lernen können. Ein EU-gefördertes Programm, so erinnert er sich, das nun mittlerweile für ihn durch BREXIT zum Erliegen kam. Dabei sei es doch so wichtig, besonders in Zeiten wie diesen, die internationale Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten. Das sehe ich genauso und habe direkt einen spontanen Gedanken dazu. Lichtenberg plant in diesem Jahr an einem internationalen Projekt zum Thema Europe against Racism teilzunehmen, koordiniert durch die Europäischen Akademie Berlin. Schnell greife ich zum Hörer, um Möglichkeiten einer etwaigen Beteiligung Bristols auszuloten. Zwar wird auch dies aus europäischen Töpfen finanziert, allerdings besteht u.U. dennoch Hoffnung auf eine Teilnahme, so die Projektleiterin – dies müsse sie jedoch zunächst einmal eruieren. Ich drücke uns jetzt schon einmal die Daumen und verspreche mit Mohammed in Kontakt zu bleiben.

Auch der Uni Bristol darf ich mit noch vorstellen und mit Mark (aus dem Fachbereich Deutsch) sowie mit Ola aus dem Bereich Internationale Beziehungen sprechen. So bringt die Global Lounge internationale und Bristoler Studierende in verschiedenen Formaten zusammen. Ob beim gemeinsamen Kochen, während einer Campustour oder eines gemeinsamen Stadtrundgangs – Olas Team verfügt über ein kleines Budget und viele Ideen, auf dass sich alle willkommen fühlen. Auf jeden Fall ein weiterer Impuls für mich in Lichtenberg, mich mit den Hochschulen einmal näher auszutauschen.

Eigentlich wäre diese Woche auch noch ein Treffen mit dem sogenannten Lord Mayor vorgesehen – der übrigens auch so genannt wird, im Fall einer weiblichen Person. Es gibt derzeit in Bristol den Mayor (d.h. den Bürgermeister, bei uns vergleichbar mit Lichtenbergs Bezirksbürgermeister bzw. auf Senatsebene der Regierende Bürgermeister) und den Lord Mayor. Die deutsche Übersetzung “Oberbürgermeister” finde ich hier etwas irreführend, denn die Rolle Lord Mayor ist in England, abgesehen von der Leitung der Ratssitzungen, eine eher zeremonielle Funktion und immer auf ein Jahr angelegt. Bristols Lord Mayor ist jedoch leider momentan im Krankenstand. Seine Vertretung traf ich kurz in meiner ersten Woche, als sie französische Austauschschüler:innen begrüßte und dabei erwähnte, dass sie im letzten Jahr ca. 600 Verpflichtungen wahrnehmen durfte. Von großen Bürgerveranstaltungen wie der jährlichen Remembrance Sunday-Parade bis hin zur Begegnung, Unterstützung und Vernetzung lokaler Gemeinschaften und Organisationen. Jede der Fraktionen in Bristol übernimmt abwechselnd das Amt, denn Lord Mayor wird immer einer der amtierenden Stadträt:innen. Gewählt wird er oder sie von den restlichen; nach Ablauf der Amtszeit wird man normalerweise stellvertretender Lord Mayor. Spannend, wie anders das politische System hier aufgebaut ist.

Da diese Woche voll im Zeichen des jamaikanischen Nationalfeiertags am Wochenende steht, werde ich auch hier aktiv mit eingebunden und erhalte spannende Einblicke. Gemeinsam mit meiner Kollegin bereite ich die Briefings für Flaggenhissung bzw. Festakt für die Kolleg:innen vor. Mein letzter Einsatz fällt somit diesmal auf einen Samstag, an dem die jamaikanische Gemeinde ihre Feierlichkeiten begeht. Lord Mayor (im traditionellen rot schwarzen Gewand mit Hut) und Mayor bzw. ihre jeweiligen Vertretungen (d.h. Frauenpower im Doppelpack) heißen die Gemeinde willkommen und nehmen Bezug auf ihre eigenen Wurzeln, nämlich irischer bzw. jamaikanischer Natur. Ich lerne, dass weder Iren noch Jamaikaner:innen in der Vergangenheit in England unbedingt wohl gelitten waren. Die Diskriminierung von Menschen mit jamaikanischer Biographie sind allerdings auch in jüngster Vergangenheit im Vergleich noch weitaus präsenter und häufig strukturell bedingt. Ich bin überrascht, dass es auch hier Anfang der 1960er Jahre einen sogenannten Bristol Bus Boykott gegeben hatte, der sich nun zum 60. Mal jährt. Jamaikanischen Einwander:innen waren bestimmte Berufe versagt. So provozierte die Weigerung der Bristoler Omnibus Gesellschaft einen jamaikanischen Busfahrer zu beschäftigen 1963 landesweite Proteste, die in einem monatelangen Busboykott mündeten, bis das Unternehmen einlenkte und seine diskriminierende Politik aufgab.
Asher, deren Eltern aus Jamaica stammen und die ich als stellvertretende Bürgermeisterin bereits in meiner ersten Woche im Rahmen der Steuerungsrunde zum Thema Erinnerungskultur traf, berichtete mir außerdem von einer Reise nach Berlin im nächsten Monat. Anlass sei das Projekt Dekoloniale Ende September und ein Wiedersehen sei doch eine schöne Idee. Dem kann ich nur vollends zustimmen.

Mein Abschiedslunch mit dem Team Internationales ist bittersüß. Wir besuchen das Watershed, ein Kulturzentrum mit Restaurant und Kinosälen in der Nähe des Hafens. Ein Kleinod, was mich an Kreuzberger Orte erinnert. Zum Abschied bekomme ich zur Erinnerung noch ein internationales Kochbuch mit Rezepten aus aller Welt und Schoki samt Tasse aus Bristol. Es waren intensive und sehr schöne Tage im Rathaus Bristol, eine Erfahrung, die ich keinesfalls missen möchte.

Mein Fazit zum Verwaltungsaustausch in Bristol

Das Programm LoGo Europe ist eine tolle Chance für alle, sich auszutauschen, Impulse zu erhalten, dazu zu lernen. Mein Dank gilt auch den Kolleginnen aus Hannover, die den Kontakt nach Bristol (ihrer Partnerstadt) für mich herstellten. Das Team vor Ort in UK nahm mich herzlich auf und war vor sowie während meines Aufenthalts durchweg hilfsbereit und aufgeschlossen, sowie ständig bemüht meinen Austausch bestmöglich zu bereichern, ob während der Arbeitszeit oder auch after work.

Beeindruckend auch für mich, wie die Verwaltung generell in Bristol aufgebaut ist. Man arbeitet agil, war bereits vor Covid digitalisiert und versucht weitestgehend durch transparente und vielfältige Kommunikationsmittel neue Mitarbeitende an Bord zu holen.
Während meiner Zeit vor Ort habe ich durch Recherchen auch weitere Berliner Kolleg:innen und deren Fachbereiche z.B. auch von Senatsebene etwas näher kennengelernt. Diese Verbindungen möchte ich nun nach meiner Rückkehr unbedingt weiter nutzen. Ich erhielt einige Impulse für Projekte im Bereich Städtepartnerschaft, auch wenn sich der Aufbau meiner Stelle nicht eins zu eins übertragen lässt.

Abschließend lässt sich feststellen, auch kulturell ist Bristol auf jeden Fall eine Reise wert. Ich komme auf jeden Fall wieder – für das nächste Mal bestelle ich mir dann einfach etwas mehr Sonne… 😉

  • Hissen der jamaikanischen Flagge
  • Hissen der jamaikanischen Flagge
  • Global Lounge
  • Global Lounge
  • Global Lounge
  • Global Lounge
  • Streetart in Bristol
  • HIV-Test-Automat
  • Ausflug nach Oxford
  • Ausflug nach London
  • Abschiedsgeschenke