Christine R. berichtet aus Wien

Im Oktober nach Wien

Hi – ich bin Christine, arbeite als Bibliothekarin in der Anton-Saefkow-Bibliothek in Berlin-Lichtenberg und nehme dieses Jahr am LoGo! Europe Programm teil. Im goldenen Monat Oktober erhalte ich die Möglichkeit, in der österreichischen Hauptstadt zu hospitieren.
Seit April 2020 posten die Büchereien Wien erfolgreich Beiträge und Storys auf Instagram. Als Followerin begleitet mich der Account nun schon eine Weile. Genau hier wurde der Grundstein für die Wahl einer Stadt für den europäischen Verwaltungsaustausch gelegt.
Der vierwöchige Aufenthalt in Wien stellt für mich eine spannende Erfahrung und eine wichtige Chance im beruflichen Kontext dar – ich freue mich auf den Austausch mit den Kolleg*innen.

Es geht los – die Vorfreude ist groß

Es ist Samstag, der 08.10.22. Der Kühlschrank ist abgetaut. Immerhin bin ich für vier Wochen weg. Koffer und Taschen sind gepackt – das Ticket ausgedruckt. Es kann losgehen Richtung Wien Hauptbahnhof.

Erwartung: frischer Kaffee, Beinfreiheit in der 1. Klasse (bei knapp acht Stunden kann man sich das mal gönnen), Sitzplatzreservierung, keine Umstiege, angekündigte Fahrzeit: 7:45 h, Blick über eine malerische Herbstlandschaft

Realität: Sabotage an Kabeln der DB, Chaos am Hbf Berlin, kein Fernverkehr in Norddeutschland

Knapp zwölf Stunden später folgte die Entschädigung. Mein Apartmenthotel befindet sich 3 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Beim Betreten des Zimmers stellte sich sofort ein Zuhausegefühl ein. Mein erster und abschließender Eindruck für diesen Tag – diese Sauberkeit – keine Zigarettenstummel, keine Graffiti.

Blick vom Restaurant

Blick vom Restaurant OBEN

Erste Woche (10. – 16. Oktober 2022)

Montag: Wir – drei Kolleg*innen aus Berlin – trafen in der Magistratsdirektion – Personal und Revision bei Herrn Dr. Wimmer ein. Er hieß uns willkommen, klärte uns über etwaige Regularien auf und benannte unsere jeweiligen Einsatzorte. Im Anschluss an diesen Termin fand ich mich in der Hauptbücherei der Stadt Wien https://buechereien.wien.gv.at/ ein. Zwei Kollegen empfingen mich auf einen Kaffee. Wir besprachen die weitere Vorgehensweise und es folgte eine Führung durch die Bibliothek. Wir starteten in der Verwaltung und gingen hinauf in die beiden Bibliotheksetagen. Die Hauptbücherei ist mit etwa 400.000 Medien die größte Bibliothek in Wien. Die Bestände sind thematisch in sechs Abteilungen – sogenannten Colleges – untergliedert. Durch ein Farbschema sind die einzelnen Bereiche gut voneinander zu unterscheiden. Eine Besonderheit ist das Restaurant OBEN auf dem Dach der Bibliothek. Von hier aus hat man einen tollen Blick über die Stadt.

Hauptbücherei der Stadt Wien Rückseite

Hauptbücherei der Stadt Wien Rückseite

Dienstag: Dem Dienstplan konnte ich entnehmen, dass mein erster Einsatz an der Informationstheke anstand. Die Dienste rotieren zweistündlich. Besonders häufig wurden Bücher der französischen Nobelpreisträgerin Annie Ernaux nachgefragt. Besonders spannend war der Austausch mit den Kolleg*innen über besondere Gepflogenheiten, Arbeitsschritte und -abläufe, Zuständigkeiten und Ansprechpartner*innen. Ich studierte die Flyer und Plakate der Büchereien Wien – die Optik finde ist sehr ansprechend und auch der Wiedererkennungswert ist sehr hoch. Abends besuchte ich die Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Kriminacht. Zu Gast war der ukrainische Autor Andrej Kurkow. Er las aus seinem Buch »Samson und Nadjeschda«. Die Veranstaltungen der Büchereien Wien sind für Besucher*innen kostenlos. Ein elektronisches Anmeldeverfahren steht zur Verfügung.

Mittwoch: Bevor die Hauptbücherei um 11 Uhr öffnet, werden die Medien rücksortiert. Hier fiel mir auf, dass viele Hilfskräfte die Mitarbeiter*innen unterstützen. Im Anschluss durfte ich bei einer DaF-Führung (Deutsch als Fremdsprache) dabei sein. Die ukrainischen Studierenden und ich erhielten somit wichtige Informationen für die Nutzung der Bücherei. Es wurde noch ein wichtiger Unterschied erläutert. In Österreich sind die Büchereien mit Stadtbibliotheken – wie sie in Deutschland genannt werden – zu vergleichen. Bibliotheken hingegen sind im akademischen Bereich angesiedelt. In Deutschland werden diese beiden Begriffe als Synonym verwendet. Im Anschluss an die Führung stellte mich die Kollegin der Einrichtungsleitung vor. Wir ergriffen die Chance der offenen Bürotür – denn hier gilt die Open door policy. Bürotür ist auf bedeutet jede/r Mitarbeiter*in kann mit ihrem / seinem Anliegen eintreten. Wir besprachen die Besuche von Zweigbibliotheken und die Vorstellung von Angeboten aus dem Vöbb meinerseits

Einkehr im Gasthaus Wiegel

Einkehr im Gasthaus Wiegel

Donnerstag: Während des Bibliothekarischen Auskunftsdienstes werden Telefon- und E-Mailanfragen entgegengenommen und bearbeitet. Eine Schicht dauert zwei Stunden und wird separiert von der Informationstheke im öffentlichen Bereich – in einem Einzelbüro abgehalten. Diese strikte Trennung hat mir gut gefallen, da man auf die Wünsche der Nutzer*innen besonders gut eingehen kann.

Weinberge in Grinzing

Weinberge in Grinzing

Freitag: Beim gemeinsamen Mittagessen habe ich mich mit einer Erasmus-Praktikantin aus Duisburg ausgetauscht. Sie ist insgesamt fünf Wochen in Wien und konnte mir einige wertvolle Tipps geben. Am Nachmittag trafen sich ein paar Logo Europe-Stipendiaten im Café Ritter und wir werteten unsere erste Woche aus.

Samstag & Sonntag: Den Samstag nutzte ich für eine Stadterkundungstour – der Regen konnte mir nichts anhaben. Bei bestem Sonnenschein verbrachten wir den Sonntag in Grinzing – einem Ort im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling – in dessen Heurigen unter anderem Wein ausgeschenkt wird. Wir spazierten zur Sisi-Kapelle und kehrten zum Abschluss im Gasthaus Wiegel ein.

Blick in die Bücherei Philadelphiabrücke in Meidling

Blick in die Bücherei Philadelphiabrücke in Meidling

Zweite Woche (17. – 23. Oktober 2022)

Montag: Mit dem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit tauschte ich mich u.a. über die Planung und Durchführung von Ausstellungen und Lesungen aus. Das Angebot an literarischen Veranstaltungen in Wien ist sehr vielfältig. Daher spezialisieren sich die Büchereien Wien auf die Vorstellung von Neuerscheinungen durch Autor*innen aus dem Ausland. Am Nachmittag stand die Besichtigung von zwei Zweigstellen an. Die erste Station war die Kinderbücherei der Weltsprachen. Diese existiert seit 2015 und beherbergt mittlerweile Medien für Kinder und Jugendliche in 66 Sprachen. Unser zweiter Programmpunkt war die Bücherei Philadelphiabrücke. Die zweitgrößte Zweigstelle existiert seit 2005 und befindet sich in einem Einkaufszentrum in Meidling. Es gibt einen schönen Veranstaltungsraum, der zusammen mit der Musikschule genutzt wird. Die Plätze an der Lernbar sind besonders beliebt. Das Bookflix-Regal hält Neuerscheinungen bereit.

Lernwabe in der Bücherei Mariahilf

Lernwabe in der Bücherei Mariahilf

Dienstag: Der Tag startet mit einem süßen Gruß aus der Restaurantküche OBEN. Ein Maroni-Tiramisu und ein Scheiterhaufen warteten auf deren Verzehr. Anschließend reihte sich meine Infoschicht ein. Hier wurde mir mein Bibliotheksausweis für die Büchereien Wien ausgestellt (normalerwiese passiert dies an den Einschreibungstheken). Am Nachmittag trafen wir uns in der Bücherei Mariahilf. Die Bibliothek hat sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Ein Highlight war die zum Motto passende Wurmkiste. Die Kompostwürmer ernähren sich von Lebensmittelresten und produzieren humushaltige Erde. Der neueste Zugang ist die Lernwabe. Hier können sich Kinder zurückziehen, klettern und lesen. Eine Veranstaltung, die außerdem hervorzuheben ist, fand im Juni 2022 statt. Geplant war eine Lesung mit der Drag Queen Candy Licious. Schon im Vorfeld versuchten rechtsradikale Anhänger diese Veranstaltung zu verhindern. In der Nacht vor der Lesung haben diese dann den Eingang der Bibliothek zugemauert. Unter Polizeiaufgebot wurde die Veranstaltung trotzdem durchgeführt. Ein tolles und wichtiges Konzept.

Offizielle Vorstellung

Offizielle Vorstellung

Mittwoch: Meine offizielle Vorstellung erfolgte im Rahmen der Collegeleiterrunde. Hier wurde ich den verschiedenen Abteilungsleiter*innen der Hauptbücherei vorgestellt. Ich bekam die Gelegenheit das Programm Logo Europe, meine Person, den VÖBB, die Bibliotheken und Angebote in Lichtenberg vorzustellen. Den Abschluss des Tages bildete mein erster Solodienst an der Infotheke.

Teilbereich des Lesegartens in der Bücherei Sesstadt Aspern

Teilbereich des Lesegartens in der Bücherei Sesstadt Aspern

Donnerstag: Am Morgen traf ich mich mit der zuständigen Kollegin für Kinder- und Jugendveranstaltungen. Wir redeten über den jährlich stattfindenden Sommerleseclub und Instagraminhalte. Eine zweite Vorstellungsrunde während des Leitungstreffens der Büchereien Wien förderte den direkten Kontakt zu den vier Regionalleitungen. In meiner Präsentation stellte ich die Zuständigkeiten im Amt für Weiterbildung und Kultur, Kooperationen sowie Zertifizierungsprozesse vor. Am Nachmittag durfte ich der stark frequentierten Kirangolini Veranstaltung (Kinderfrüherziehung für 0-3 Jährige) beiwohnen. Es wurde gesungen, getanzt, geklatscht. Die kleinen Gäste und deren Eltern hatten sichtlich Spaß

Wienbibliothek im Rathaus

Wienbibliothek im Rathaus

Freitag: Das Highlight der Woche war die Besichtigung von zwei Bibliotheken, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die ehrwürdige Wienbibliothek im Rathaus und der zweit jüngste Standort der Büchereien Wien in der Seestadt Aspern – einem der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. In der Wienbibliothek zeigte uns ein Historiker ausgewählte Stücke aus dem Schatz der Stadt. Wir durften Originalbriefe von Beethoven und Klimt bestaunen. Das war für mich ein sehr besonderer Moment. Außerdem verfügt das Rathaus über einen Paternoster – dieser wurde natürlich getestet. Über den Dachboden gelangten wir in weitere Bereiche des Rathauses. Später in der Seestadt, am Stadtrand angekommen, testete ich den Open Access zur Bücherei. Mit meinem Bibliotheksausweis verschaffte ich mir Zugang zu den Räumlichkeiten. Um 13 Uhr ertönte dann eine Durchsage, dass die Mitarbeiter*innen nun wieder für Anliegen der Besucher*innen zur Verfügung stünden. Es gibt einen Lesegarten der mit Schüler*innen gestaltet wurde und eine Küche, die eigenverantwortlich von den Besucher*innen genutzt werden kann. Mein Abendprogramm bestand in dem Besuch des Burgtheaters. Ich entschied mich für das Stück Maria Stuart von Friedrich Schiller und wurde nicht enttäuscht.

Burgtheater

Burgtheater

Samstag & Sonntag: Am Samstag trafen sich ein paar Leute aus Berlin im Café Hawelka zum Besprechen der zweiten Woche. Das schöne Wetter am Sonntag nutzte ich für einen Spaziergang auf dem Zentralfriedhof in Simmering. Zu den Grabstätten von Udo Jürgens und Falco pilgern viele Fans.

Dritte Woche (24. – 30. Oktober 2022)

Montag: Die letzte Woche endete mit Kultur – die neue Woche startete mit Kultur. Nach meinem Infodienst besuchte ich die Wiener Staatsoper und sah Dornröschen in einer traditionellen Fassung mit Musik von Tschaikowski. Ein Erlebnis!

Dienstag: Das College 5 der Hauptbücherei betreut die Fachbereiche Theater, Tanz und Film sowie Musik & Kunst. Bei einem Rundgang durch die Bestände fielen mir das E-Piano – Kopfhörer sind an der Theke entleihbar und die Vinyl Corner auf. Hier gibt es einen umfangreichen Schallplattenbestand. Wir tauschten uns des Weiteren über die Nutzung von Audio-CDs sowie die Musikstreaming-Plattformen Naxos und Freegal aus. Abends besuchte ich die ausgebuchte Lesung von Shon Faye. In ihrem Buch „Die Transgender-Frage: Ein Aufruf zu mehr Gerechtigkeit“ beleuchtet Faye Themen – die nicht nur das Leben von trans Menschen berühren – wie z.B. Bildung im Kindergarten und der Schule über Familie, Wohnen, finanzielle Nöte, Dating, Arbeit, Gesundheitswesen und Gesetzgebung.

Mittwoch: Zum Nationalfeiertag befragt, erzählten mir Kolleg*innen, dass es typisch sei wandern zu gehen. Während also viele Österreicher*innen in die Berge ausschwärmten, entschied ich mich dafür die Kapuzinergruft zu besichtigen, um Einblicke in das Leben und Wirken der Habsburger*innen zu erlangen.

Schachcafé im Foyer der Hauptbücherei

Schachcafé im Foyer der Hauptbücherei

Donnerstag: Am Donnerstag empfing mich die Bücherei im Bildungszentrum Simmering. Das Gebäude – in welchem sich drei Institutionen befinden – wurde 2011 gebaut. Die kurzen Wege zwischen Musikschule, Volkshochschule und Bücherei ermöglichen und fördern gemeinsame Veranstaltungen. Alte und neue bauliche Segmente gehen harmonisch ineinander über. Die Kinderbibliothek befindet sich z.B. in einem Gebäudeteil, der ursprünglich als Marktgebäude genutzt wurde. Ein Schwerpunkt der Bücherei ist die starke Vernetzung mit Kooperationspartnern im Grätzl / Kiez. Ein Highlight ist außerdem das im Januar stattfindende Neujahrskonzert. Ein gern angenommenes Angebot – welches alle zwei Wochen am Donnerstag im Foyer der Hauptbücherei stattfindet – ist das Schachcafé. Hintergedanke war, dass hier spielend Freundschaften entstehen – ungeachtet davon welche Sprache man spricht, denn beim Schach gelten überall die gleichen Regeln.

Freitag: Da ein Aufgabenschwerpunkt meiner Arbeit in Berlin die Planung von Ausstellungen ist, habe ich mir die aktuelle Ausstellung mit dem Titel „Almost. Eine Weltreise in Wien“ von Wojciech Czaja in der Hauptbücherei genauer angesehen. Der Architekturjournalist aus Wien fährt auf seiner Vespa durch die österreichische Hauptstadt und fotografiert Motive, die internationalen Sehenswürdigkeiten zum Verwechseln ähnlichsehen. Entstanden ist die Idee dazu während des ersten Lockdowns. Eine weitere Ausstellung in Kooperation mit dem Tyrolia Verlag befindet sich in der Kinderbibliothek. Gezeigt werden Illustrationen zum Buch „Schneelöwe“ von Michael Roher. Heinz Janisch lieferte den Text dazu. Die Kugelschreiberzeichnungen rufen Betrachter*innen dazu auf – zu erkunden welches Tier in einem selbst schlummern könnte?!

Bücherei im Bildungszentrum Simmering

Bücherei im Bildungszentrum Simmering

Ausstellung Almost

Ausstellung Almost

Samstag & Sonntag: In Berlin ist meine Lieblingsbeschäftigung an einem Sonntag Flohmärkte auf der Suche nach Schätzen zu durchstreifen. Hier in Wien fällt dies auf einen Samstag. Auf dem Flohmarkt an der Kettenbrückengasse sowie auf dem Naschmarkt konnte ich meinem Hobby nachgehen. Abends stand das Konzert der Guano Apes in der Arena auf dem Plan. Die Atmosphäre erinnerte an das RAW-Gelände in Berlin. Bevor es nun zeitiger dunkel wurde, nutzte ich den Sonntag für einen ausgiebigen Spaziergang im Schlossgarten Belvedere.

Arena Wien

Arena Wien

Museum Hundertwasser

Museum Hundertwasser

Foyer WU Wien

Foyer WU Wien

Vierte Woche (31. Oktober – 6. November 2022)

Montag: Pünktlich zu Halloween empfingen mich die Kolleg:innen – teils schaurig verkleidet – der neuesten Zweigstelle der Büchereien Wien in der Preyergasse. Eröffnet hat die Bücherei Hitzing Ende September 2022. Der Duft von Neuem liegt noch in der Luft. Der Neubau hat außerdem den Vorteil, dass für die Open Access Zugänglichkeit ab 2023 Erfahrungen aus anderen Einrichtungen in der Planung berücksichtigt werden konnten. Am Nachmittag schaute ich mir den Campus der WU Wien – der größten Wirtschaftshochschule in Europa – an. Auf dem Gelände befinden sich neben den Hörsälen und der Bibliothek, ein Supermarkt, Restaurants, Bäckereien, Food Trucks, ein Buchladen mit Bindeservice, ein Basketballplatz u.v.m. Am Empfang im Learning Center angekommen, erhielt ich die Information, dass Besucher:innen ohne Bibliotheksausweis oder Studierendenkarte keinen Zutritt haben. Man kann allerdings an Führungen teilnehmen, die nach Bedarf angeboten werden. Aber selbst das Foyer war schon auf Grund seiner Architektonik eine Reise wert. Bei einem Spaziergang durch den Schlosspark Schönbrunn, ließ ich die letzten Wochen Revue passieren. Mittlerweile hatten sich viele Eindrücke angesammelt.

Preyergasse

Preyergasse

Dienstag: An Allerheiligen entschied ich mich für einen Kinobesuch in einem der vielen Kinos in Wien. Ich sah den Film „Corsage“ über die Kaiserin Elisabeth. Ganz anders als der Historienfilm aus dem Jahr 1955 von Ernst Marischka stellt dieser ein ganz anderes Bild der Kaiserin Elisabeth dar. Anschließend verköstigte ich meinen ersten Kaiserschmarren im Café Alt Wien. Dieser war grandios – die einzelnen Stückchen waren knusprig karamellisiert und das Zwetschgenröster vorzüglich.

Abschiedsfoto mit College 1

Abschiedsfoto mit College 1

Mittwoch: Herr Dr. Wimmer empfing uns im Haus des Personals für einen Abschlusstermin mit Feedbackrunde. MA01, MA13 und MA17 berichteten aus den Häusern, von Programmpunkten und Erfahrungen. Wir waren uns alle einig – es war eine spannende und aufschlussreiche Zeit in Wien. Exkurs: Für Ende November ist eine offiziellen Abschlussrunde in Berlin im Rathaus Schöneberg mit Vertreter*innen vieler Austauschmetropolen angesetzt. Dort werden die Hospitant:innen Berichte vorstellen und den EURO Pass entgegennehmen. Damit wird das Programm Logo Europe 2022 ganz offiziell abgeschlossen. Es folgte eine kurze Bibliotheksbesichtigung für meine Logo-Kolleg:innen. Mein letzter Spätdienst an der Infotheke in College 1.

Bücherei Sandleiten

Bücherei Sandleiten

Donnerstag: Die Bücherei Sandleiten ist die schönste erhaltene Arbeitsbücherei Österreichs. Ein besonderes Highlight ist das beeindruckende Wandfresko von Otto Rudolf Schatz, welches in Reiseführern beworben wird. Ein toller Aufenthaltsbereich befindet sich auf der Empore. Zurück in der Hauptbücherei wurde aus Tradition ein Abschiedsfoto mit dem Team des College 1 geschossen. An dieser Stelle – vielen Dank an das College 1 für die Beherbergung und Betretung.

Lager Bibliothekspädagogisches Zentrum

Lager Bibliothekspädagogisches Zentrum

Freitag: Mein letzter Besichtigungstermin fand im Bibliothekspädagogischen Zentrum statt. Hier können ausschließlich Lehrkräfte Themenboxen, didaktische Schulfilme auf DVD für den Unterricht oder Streamingangebote nutzen. Pro Thema sind etwa 10 – 15 Kisten verfügbar. Ein absoluter Renner ist „Der Vamperl“ von Renate Welsh. Eine Herausforderung ist die voranschreitende Digitalisierung im Schulbereich. Meine letzte Amtshandlung bestand darin eine Rundmail an meine temporären Kolleg:innen zu verfassen.