Da Wildschweine tag- und nachtaktive Tiere sind, sind sie in der Lage ihre Aktivität an die gegebenen Umstände anzupassen. In der Stadt halten sie sich bevorzugt am Rand auf; wandern jedoch zum Frühling mehr hinein, da das Futter dort leichter zu finden ist. Die Nähe zum Wasser spielt bei ihnen eine sehr große Rolle, da sich die Tiere zur Hautpflege gerne im Schlamm suhlen und dieser auch die Gerüche der Nahrung besser transportiert als trockener Boden. Dies ist für die Tiere essentiell, da sie ein relativ schlechtes Sehvermögen dafür aber einen ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn besitzen. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass die Tiere Hunger leiden, so dass sie häufig gefüttert werden. Dadurch verlieren sie immer mehr ihre natürliche Scheu und ziehen noch weiter in die Stadt. Dieses Verhalten bildet wiederum die Grundlage für die Verwüstung von Gärten, Grünanlagen und Beeten. Da Wildschweine außerdem ein gutes Gedächtnis besitzen, um Futterplätze
wieder zu finden, verbleiben einzelne Rotten (“Stadtschweine”) dadurch das ganze Jahr im Stadtgebiet. In Lichtenberg hat sich die Zahl der Sichtungen im Laufe der letzten Jahre immer weiter erhöht, so dass es bereits zum Beginn dieses Jahres genau so viele Sichtungen gab, wie im gesamten Vorjahr.