Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus)

Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus)

Körpergröße
35-45 Zentimeter

Gewicht
1,7-2,5 Kilogramm

Aussehen
Das Wildkaninchen besitzt graubraunes Fell und deutlich kürzere Ohren und Hinterbeine als der Feldhase. Des Weiteren sind seine Ohren immer aufgerichtet.

Beschreibung

  • Vorkommen

    Das Wildkaninchen kommt in fast allen Teilen der Erde vor. Es bevorzugt trockene; leichte Böden und ist in der freien Natur häufig an Waldrändern, im Grün- und Wildland, sowie an Deichen und Dämmen anzutreffen. In der Stadt trifft man sie sehr häufig auf Friedhöfen, Grünanlagen, Gärten und so weiter.

  • Fortpflanzung

    Die Paarungszeit beginnt zwischen Februar – März und kann über die gesamte warme Jahreszeit andauern. Nach 28 bis 31 Tagen werden fünf bis acht Jungtiere in so genannten “Setzröhren” geboren. Nach vier Wochen werden die Nesthocker selbständig und sind dann mit ungefähr acht Monaten selbst geschlechtsreif, so dass die Jungweibchen eines der ersten Würfe in selben Jahr selbst trächtig werden können. Eine Häsin kann vier bis sechs Mal pro Jahr werfen, was die hohe Vermehrungsrate der Tiere erklärt. Dies hat das Wildkaninchen auch zum Inbegriff der Fruchtbarkeit gemacht.

  • Ernährung

    Kaninchen sind reine Pflanzenfresser, die bei der Wahl ihrer Nahrung nicht unbedingt wählerisch sind. Neben Gräsern, Trieben, Kräutern, Getreide und Gemüse nagen sie bei Bedarf auch Baumrinde oder Gartenpflanzen an.

  • Behausung

    Im Gegensatz zu Hasen leben die Wildkaninchen unterirdisch in weit verzweigten Höhlensystemen mit mehreren Ein- und Ausgängen sowie Wohnkesseln, die sie in den weichen Boden graben. Dort leben sie in geselligen Ansiedlungen von acht bis zwölf Tieren unter denen eine strenge Rangordnung herrscht. Meist wird eine solche Ansiedlung von einem weiblichen und einem männlichen Tier dominiert. Die dämmerungsaktiven Tiere halten sich tagsüber in den Bauten auf und gehen abends auf Nahrungssuche. / Hierbei entfernen sie sich nicht weiter als 200 bis 500 Meter vom Bau um bei Gefahr möglichst schnell dort Unterschlupf zu finden. Sollte eine Gefahr drohen warnen sich die Tiere untereinander durch schnelles klopfen mit den Hinterbeinen auf den Boden.

Wildkaninchen in der Stadt

Wildkaninchen sind für das Stadtleben gerade zu prädestiniert, da ihnen ihre Sippenterritorialität und ihre Lebensweise (Ernährung, Behausung und so weiter) ein Leben auf engstem Raum in hoher Populationsdichte erlauben. Da in der Stadt die natürlichen Feinde gänzlich fehlen, wurden die Kaninchen in einigen Jahren bereits zu wahren Plagen, die sich an den Nutzpflanzen der Gärtnereien aber auch von Privatmenschen vergingen. Derzeit werden die Kaninchen jedoch von der Myxomatose, einer für sie tödlichen Viruserkrankung derart bedroht, dass sie in einigen Bundesländern bereits auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten gesetzt wurden. Für den Bezirk Lichtenberg lässt sich sagen, dass das Wildkaninchen wieder auf dem Vormarsch ist. So hat sich um das Gebäude des Amts für Umwelt und Natur eine Kolonie von schätzungsweise. 100 Tieren angesiedelt.

Wie verhalte ich mich bei der Begegnung mit einem Wildkaninchen?

Da es sich bei Kaninchen generell um sehr scheue Tiere handelt, sieht man sie zumeist nur kurz bevor sie die Flucht ergreifen. Schäden in kleinen Privatgärten und so weiter. in denen sich regelmäßig Menschen oder Haustiere aufhalten sind eher selten, da die Tiere meist schnell vertrieben werden. Dennoch kann man durch Einzäunen seines Grundstücks eventuellen Schäden durch Kaninchen vorbeugen. Hierbei ist zu beachten, dass der Zaun mindestens 20 Zentimeter tief im Boden liegt, da die Tiere sich sonst darunter durch graben würden. Die Rinde von Bäumen lässt sich durch das Anlegen einer Drahtmanschette vor Verbiss schützen und das Entfernen von Fallobst verhindert, dass die Kaninchen erst Interesse für ein Grundstück entwickeln. In den Wintermonaten lassen sich die Tiere durch das Auslegen von Baumschnitt von den Stämmen abhalten. Kaninchen stellen für den Menschen keinerlei Gefahr dar, sondern werden eher durch den Menschen und seine Haustiere gefährdet. Wer ein Kaninchen mit den Anzeichen einer Myxomatose (zahlreiche Tumore auf dem Körper, entzündeter Bindehaut und angeschwollenen Ohren) findet, dass apathisch auf der Stelle sitzen bleibt wenn man sich ihm nährt, ist verpflichtet dies dem zuständigen Veterinäramt zu melden. Generell gilt auch hier, Tiere bitte nicht anzufüttern oder anzufassen.