Das Land Berlin kann bei der Natur-und Umweltbildung auf eine lange Tradition der Landesförderung zurückblicken. Seit 1994 werden auf der Grundlage des wegweisenden Abgeordnetenhausberichtes Drs. 12/3787 über „Umweltpädagogische und naturkundliche Einrichtungen“ die in der Vorlage genannten Einrichtungen kontinuierlich durch die für Naturschutz und Umweltbildung zuständige Senatsverwaltung (aktuell: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz) gefördert.
Auf Grundlage der 2012 vom Senat beschlossenen Strategie zur Biologischen Vielfalt wurde das Umweltbildungskonzept „Netzwerk Stadtnatur“ entwickelt, welches dezentral ausgerichtet ist.
Ziel Nr. 30 der Strategie besagt, dass jeder Grundschulklasse einmal im Jahr der Besuch einer Umweltbildungseinrichtung ermöglicht werden soll.
Der Bezirk Lichtenberg verfügt über eine langjährige und lebendige Natur- und Umweltbildungslandschaft. Dennoch kommen nicht alle Kinder und Jugendliche in den Genuss, diese Vielfalt und grünen Lernorte kennenzulernen. Um die umwelt- und naturpädagogische Bildungslandschaft im Bezirk zu stärken, wurde im Sommer 2020 die bezirkliche Koordinierungsstelle Natur- und Umweltbildung Lichtenberg mit Sitz bei Naturschutz Malchow e.V. eingerichtet. Sie soll helfen, die bestehenden Versorgungslücken in der Umwelt- und Naturerlebnisbildung zu schließen, die Vielzahl der Akteure zu vernetzen und die Themen für Jung und Alt besser zugänglich zu machen.
Ein im Jahr 2019 durch das Umwelt- und Naturschutzamt in Auftrag gegebenes und von Naturschutz Malchow e.V. erstelltes umfassendes Gutachten dokumentiert und bewertet die gegenwärtige Situation der Natur- und Umweltbildung im Bezirk, zeigt Entwicklungspotenziale auf und entwickelt eine Handlungsstrategie.
Zu den Hauptaufgabenfeldern der Koordinierungsstelle gehören:
- Vernetzung und Kommunikation der Akteure im Bezirk untereinander sowie mit dem gesellschaftlichen Umfeld
- Angebot einer Plattform des Austausches und zentrale Anlaufstelle für Beratungsgespräche
- Unterstützung bei Förder-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen der Natur-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung
- Abgestimmte Interessensvertretung der Umweltbildung auf fachlicher und politischer Ebene
- Austausch und Dialog mit dem Arbeitskreis Umwelt und Bildung
- Organisation der Öffentlichkeitsarbeit (Pressarbeit, Website, soziale Medien, Flyer usw.)
- Überlegungen zur Implementierung eines Qualitätsmanagements, um eine hohe Güte bei den zielgruppengerechten Angeboten der Umweltbildung aber auch bei der Nachhaltigkeit der Netzwerke zu erreichen.
- Drittmittelakquise (Fördermittel, Spenden, Sponsoring)
Die Koordinierungsstelle hat eine eigene Online-Präsenz, die eine reichhaltige Informationspalette bereithält: http://www.umweltbildung-lichtenberg.de/
Finanziert wird die Koordinierungsstelle Natur- und Umweltbildung Lichtenberg bis Ende 2021 über das Umwelt- und Naturschutzamt Lichtenberg durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz; eine Verstetigung wird angestrebt.