Das Stadtumbaugebiet Frankfurter Allee Nord befindet sich am östlichen Rand der Berliner Innenstadt. Die Entwicklung des Gebietes ist eng mit der Geschichte Lichtenbergs verbunden. Im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelte sich entlang der Frankfurter Allee eine verdichtete Wohnbebauung. Heute wird die Gebietsstruktur vor allem durch unterschiedliche Architekturepochen des 20. Jahrhunderts geprägt.
In das Stadtumbaugebiet mit rund 154 Hektar ist das aus 3 Teilbereichen bestehende Sanierungsgebiet eingebettet. Es hat eine Größe von rund 25 Hektar und umfasst:
1. Die ehemalige Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit
2. Das Gebiet um Siegfriedstraße, Frankfurter Allee und Gudrunstraße
3. Schulgebäude, Kita und Jugendfreizeiteinrichtung an der Rüdigerstraße, Hagenstraße und Gotlindestraße.
Das Sanierungsverfahren wird auf der Grundlage des §152 Baugesetzbuch durchgeführt, das heißt, nach Abschluss der Sanierung werden Ausgleichsbeträge erhoben.
Leitbild und Entwicklungsziele:
Das Leitbild “Frankfurter Allee Nord - das gesunde, ökologische Modellgebiet mit besonderen Orten“ verdeutlicht die besonderen Qualitäten des Gebietes als innenstadtnaher Wohn- und leistungsstarker Gesundheits- und Verwaltungsstandort und bietet die Chance zur Gebietsprofilierung und Imageverbesserung.
Die vorhandenen Einrichtungen bieten gute Voraussetzungen, um sich im Bereich der primären Wachstumsbranche “Gesundheit” weiter zu profilieren. So sollen künftige Maßnahmen auch unter dem Aspekt der Gesundheitsförderung umgesetzt werden, mit Schwerpunktangeboten im Bereich “Bewegung und Ernährung“ bei sozialen Infrastruktureinrichtungen.
Als ökologisches Modellgebiet sollen alle Baumaßnahmen nach ökologischen Kriterien geplant und ausgeführt werden. Symbol hierfür könnte ein nach neuestem Energie-Standard gestalteter Ort (ÖkoDrom) sein, der Umweltthemen - zum Beispiel im Rahmen von Planung und Forschung, Laboren, Initiativen und Informationsverbreitung – gebündelt Raum bietet.
Der Entwicklungsansatz unterstützt eine gezielte Steuerung der Nachnutzung vorhandener und absehbarer Leerstände (zum Beispiel im Areal des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit) sowie der Entwicklung besonderer Orte (zum Beispiel Schulkomplex Rüdigerstraße).
Für die Umsetzung der Maßnahmen wurde ein Finanzierungsbedarf von zirka 25 Millionen Euro ermittelt, wovon 9,3 Millionen Euro aus dem Programm Stadtumbau Ost beigetragen werden sollen.