Am Dienstag, 5. November 2024, um 19 Uhr findet im Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, die Kurzfilm-Premiere “Da war ein Anfang, eine Mitte und ein Schluss?” über migrantische, jüdische und antifaschistische Perspektiven auf die Zeit zwischen 1990 – 2010 in Lichtenberg statt. Daran schließt sich eine Podiumsdiskussion mit den am Film beteiligten Personen an.
In der Dokumentation erzählen Aktivistinnen und Aktivisten sowie Betroffene, wie sie mit der rechtsextremen Gewalt damals umgingen und wie sie diese Zeit in Lichtenberg geprägt hat. Im Anschluss werden Natalia Gorodetska (Anwohnerin, war aktiv in der jüdischen Jugendarbeit), Michael Mallé (ehem. Lichtenberger Register), Angelika Nguyen (Filmemacherin und Autorin) und Dietmar Wolf (ehem. Aktivist und Hausbesetzer) über ihre Erinnerungen an die Zeit in Lichtenberg sprechen. Auf der Podiumsdiskussion wer-den sie von ihren Erfahrungen im Hinblick auf deutsch-deutsche Kontinuitäten von Rassismus und Antisemitismus sowie in Bezug auf die heutige Situation berichten. Moderiert wird die Veranstaltung von der Journalistin Heike Kleffner.
Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU): „Lichtenberg hat eine bewegte Geschichte in der Wende- und Nachwendezeit. Hier entlud sich, wie kaum woanders im ehemaligen Ost-Berlin, ein – in der DDR staatlich lange ignorierter – gewalttätiger Rechtsextremismus. Dieser traf aber auch auf eine neue und mutige Zivilgesellschaft. Ihre Erfahrungen sind heute umso wichtiger, besonders vor dem Hintergrund der erstarkenden Neuen Rechten.”
Antifaschismus und Völkerverständigung zählten zu den staatlich formulierten Grundpfeilern der DDR. Doch Rassismus und Antisemitismus gab es auch im Osten Deutschlands. Das zeigte sich nicht zuletzt in der sich massiven Gewalt von Neonazis in den späten 1980er-Jahren und während der 1990 erfolgten Zusammenführung beider deutscher Staaten. Der Bezirk Lichtenberg ist dafür ein prägnantes Beispiel in Berlin.
Eine Veranstaltung des Runden Tisches für Politische Bildung Lichtenberg in Kooperation mit dem Museum Lichtenberg.