Zwei Ausstellungen erinnern an Orte des Holocaust

Auschwitz-Birkenau

Aufnahme Auschwitz-Birkenau 2008

Pressemitteilung vom 22.01.2024

Anlässlich des Internationalen Gedenktages am 27. Januar setzen sich zwei Ausstellungen im Bezirk Lichtenberg mit Orten der Erinnerung und Spuren von Gewalt im Gedenken an die Opfer des Holocaust auseinander.

In der Ausstellung „Landschaft. Erinnerung“ vom 29. Januar bis 15. Mai 2024 beschäftigen sich Eva Beth und Torsten Oelscher in Fotografien und einer filmischen Arbeit mit Erinnerungskultur am Beispiel der Umgebungen der ehemaligen Vernichtungslager Treblinka und Chelmno. Zu sehen ist die Ausstellung in der rk-Galerie im Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr. Die Vernissage findet am Freitag, 26. Januar 2024, um 19:00 Uhr statt.

Das komplexe und sensible Thema der Gewalt fand schon früh Eingang ins Schaffen des Künstlerpaares Eva Beth und Torsten Oelscher – auf gesellschaftlicher, struktureller und politischer Ebene erkunden sie Spuren von Gewalt, die Geschichte und Gegenwart prägen, etwa in Form von Ausgrenzung, Widerstand oder Ausbeutung. Ein Schlüsselmoment war ihre Begegnung mit dem französischen Filmregisseur Claude Lanzmann (Regisseur des preisgekrönten Holocaust-Dokumentarfilms „Shoah“ von 1985) im Jahr 2008. Diese Begegnung bekräftigte das Künstlerpaar darin, dass sich jeder Einzelne nicht nur mit der eigenen individuellen Erinnerung, sondern auch mit dem kollektiven Gedächtnis und der kulturellen Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Im Museum Lichtenberg werden in der Ausstellung „Je pense à toi Charlotte“ vom 28. Januar bis 23. Juni 2024 Fotografien aus der Umgebung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau sowie Farb-Fotogramme zum Thema Gewalt und Widerstand gezeigt. Das Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24 in 10318 Berlin, ist Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet.

Außerdem findet am Samstag, 27. Januar 2024, um 17:00 Uhr vor dem Museum Lichtenberg die Gedenkveranstaltung und Lichtaktion „Erinnern für die Zukunft“ statt. Die Ausstellung wird im Anschluss daran im Museum eröffnet.

Bezirksbürgermeister und Kulturstadtrat Martin Schaefer (CDU): „Der Antisemitismus hat weltweit, so auch in Deutschland und in Berlin, wahrnehmbar zugenommen und ist in schmerzhafter Weise präsent. Um deutlich zu machen, dass jede Form des Antisemitismus abgelehnt wird, müssen wir das Phänomen erkennen, benennen und thematisieren – ob in Form der Gedenkveranstaltungen wie der Lichtaktion ‚Erinnern für die Zukunft‘ oder in der künstlerischen Auseinandersetzung. Deutschland hat aufgrund seiner Geschichte eine besondere Verantwortung, die sich aus dem Holocaust und der Wahrung der Erinnerung an den Zivilisationsbruch ergibt. Nie wieder ist jetzt!“

Das Begleitprogramm zu beiden Ausstellungen startet am 16. Februar 2024 mit einem Künstlergespräch in der rk-Galerie. Weitere Gesprächsformate folgen zu den Themen jüdisches Leben heute, Trauma und Traumabewältigung sowie aktuelle Positionen zur Erinnerungskultur. Der Eintritt zu den Ausstellungen und allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter: www.landschaft.erinnerung.eu und www.museum-lichtenberg.de