Der Bezirk trauert um den nicaraguanischen Maler Manuel García Moia. Der Schöpfer des Monimbó-Wandgemäldes am gleichnamigen Platz in Lichtenberg verstarb am 10. Februar 2023 in Frederick (Maryland) in den USA. García Moja zählte zu den bedeutendsten Vertretern der naiven Malerei Nicaraguas. 1985 schuf er in Lichtenberg das historisch bedeutsame Mural „Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978“, das zwischenzeitlich übermalt und 2019/2020 nach einer Rettungsaktion der „Initiative für den Erhalt des Nicaragua-Giebelwandgemäldes beim Kulturring in Berlin e.V.“ restauriert wurde. Der Bezirk ehrte den Maler im Jahr 2020 mit dem Lichtenberger Bezirkstaler.
Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Wir sind sehr bestürzt über diese traurige Nachricht und sprechen der Familie und den Freunden von Manuel García Moia unsere aufrichtige Anteilnahme aus. Das Monimbó-Fassadenbild ist das größte Kunstwerk des Malers in ganz Europa und es ist ein Wahrzeichen Lichtenbergs, für dessen Wiederherstellung sich das Bezirksamt und die Bezirks-verordneten¬versammlung über viele Jahre eingesetzt haben. Das eindrucksvolle Giebelbild wird uns immer an seinen Schöpfer erinnern.“
Manuel Antonio García Moia wurde 1936 in Masaya geboren. Er entstammte der indigenen Volksgruppe der Chorotega. Ab 1959 studierte er an der Escuela Nacional de Bellas Artes in Managua. 1973 war er Gründer der Academia de Pintura Primitivista in Somoto. 1978 begann seine Dozententätigkeit für Kinder an der Escuela Nacional de Bellas Artes. Von 1981 bis 83 war García Moia als Dozent für das Kulturministerium seines Landes tätig. Sein Gemälde „El güegüense“ (Öl/Holz, 1978) wurde 1982 Motiv einer nicaraguanischen Briefmarke.
García Moias Bilder zeigen häufig Szenen aus seiner Geburtsstadt und deren Viertel Monimbó. Oft widmete er sich der Darstellung des traditionellen Lebens auf dem Lande, die Motive sind Erinnerungen aus seiner Kindheit: Feste, Märkte, die Licht-stimmung und das Treiben der Menschen, die Ernte nach Hause bringen oder Essen zubereiten. García Moias Werke sparten aber auch gesellschaftspolitische Themen nicht aus, etwa das Ringen um Menschenwürde, die Souveränität seines Volkes, Unabhängigkeit von ausländischer Unterdrückung und den Kampf gegen die Somoza-Diktatur.
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