Am Donnerstag, 22. Dezember 2022, um 16.30 Uhr findet am Denkmal für die „Rote Kapelle“ in der Schulze-Boysen-Straße 12, 10365 Berlin, eine Gedenkveranstaltung des Bezirksamtes und der Lichtenberger Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA e.V.) statt. Anlass ist der 80. Jahrestag der Ermordung von elf Mitgliedern des antifaschistischen Netzwerkes „Rote Kapelle“. Mit Redebeiträgen von Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke), Erika Rathmann (VVN-BdA Lichtenberg e.V.) und Trille Schünke (Berliner VVN-BdA e.V.) wird des Widerstands gegen die Nazis gedacht.
Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Die ‚Rote Kapelle‘ war eines der wichtigsten Widerstandsnetzwerke im faschistischen Deutschland. Sie steht als Sinnbild für Zivilcourage und engagiertes Eintreten für Menschlichkeit und Menschenwürde. Daran möchten wir erinnern.“
Olaf Ruhl, Vorsitzender der Lichtenberger VVN-BdA: „Der ‚Roten Kapelle‘ gehörten mehr als 150 Antifaschist:innen ganz unterschiedlicher sozialer Herkunft und weltanschaulicher Traditionen an. Ebenso breit aufgestellt muss heute das gesellschaftliche Gedenken sein, um an die Verbrechen der Nazi-Diktatur zu erinnern und damit auch aktuell gegen jede Form menschenverachtender Politik Position zu beziehen.“
Mitte der 1930er-Jahre bildeten sich in Berlin um Arvid Harnack, einen Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium, und seine Frau Mildred sowie um den Angestellten des Reichsluftfahrtministeriums Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas Freundes-, Diskussions- und Schulungskreise. In den Jahren 1940/41 entstand ein Netzwerk von mehreren Berliner Widerstandskreisen.
Im Sommer 1942 deckte die Gestapo die Widerstandsorganisation um Harnack und Schulze-Boysen auf und ermittelte gegen sie unter dem Sammelnamen „Rote Kapelle“. Die festgenommenen Mitglieder wurden als „Landesverräter“ angeklagt. Ende 1942 fällte das Reichskriegsgericht die ersten Todesurteile; insgesamt wurden mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet, darunter viele Frauen.
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