Im Rahmen einer Strategiekonferenz am 28. November 2022 im Rathaus Lichtenberg informierte das Bezirksamt Lichtenberg über seine Präventionsstrategie gegen Kinderarmut und stellte rund 50 Teilnehmenden bisherige und künftige Projekte vor. Über Inhalte des Aktionsplans mit dem Motto „Jedem Kind eine Perspektive“ sprachen die Bezirksstadträtin für Familie, Jugend und Gesundheit Camilla Schuler (Die Linke), Dr. Sandra Born, Leiterin der fachlichen Steuerung der Kinderarmutsprävention in Lichtenberg, sowie Vertreter:innen der Arbeitsgruppen.
Die AG „Armut und Gesundheit“ stellte die Arbeit der Schulgesundheitsfachkräfte und ihren Start an sechs Schulen in Lichtenberg vor. Die neuen Fachkräfte begegnen gesundheitlichen Problemen von Schüler:innen individuell und zielgerichtet. Die AG „Armut und Existenzielle Versorgung“ informierte über Konzepte zur Schuldenprävention für Kinder und Jugendliche an Kitas und Schulen, unterstrichen wurde zudem die Forderung, Multiplikator:innen nach dem „Train-the-Trainer-Prinzip“ auszubilden. Die AG „Armut und soziale Teilhabe“ und die AG „Armut und Bildung“ votierten für den Aufbau des Projektes „Kinderstadt für Lichtenberg“ und die Etablierung einer kommunalen Stelle für Jugendmentoring mit dem Ziel, herkunftsbedingte Bildungsungerechtigkeiten aufzufangen.
Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Bildungsungerechtigkeit, gesundheitliche Probleme, weniger Teilhabe an Freizeitaktivitäten – Kinderarmut kann so vieles zur Folge haben und wirkt sich oft auf das ganze spätere Leben aus. Wir wollen jedem Kind die gleiche, gute Zukunftsperspektive ermöglichen. Chancengleichheit darf keine Worthülse sein. Mit konkreten Projekten, wie den Schulgesundheitsfachkräften, werden wir unsere Strategie gegen Kinderarmut weiter ausgestalten und umsetzen.“
Bezirksstadträtin Camilla Schuler (Die Linke): „Transferleistungsbezug ist nicht allein ein Armutsindikator. Durch die unterschiedlichen Krisen ist Armut in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wir sind aufgefordert, etwas gegen verdeckte Armut, bei der jede Klassenreise zum finanziellen Kraftakt wird, zu setzen. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und das gemeinsame Ziel. Kinder sollen nicht armutsbelastet, sondern fröhlich sein und sich frei entwickeln dürfen.“
In Lichtenberg sind aktuell 13.545 Kinder von Armut betroffen, das sind 28 Prozent. 34 Prozent aller Familien sind alleinerziehend und jeder dritte Minderjährige lebt in Lichtenberg in einem Haushalt mit SGB-II-Leistungsbezug.
Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Bezirksstadträtin für Familie, Jugend und Gesundheit
Camilla Schuler
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