Am Sonntag, 13. März 2022, gedenkt das Bezirksamt Lichtenberg der Opfer der Märzkämpfe von 1919, ab 11.00 Uhr im Rathauspark, Möllendorffstraße, 10367 Berlin. An die Ereignisse der Novemberrevolution 1919 auf Lichtenberger Gebiet wird jährlich an der sogenannten „Blutmauer“ erinnert. Am Gedenkort wird auf zwei Tafeln namentlich an die Matrosen und Zivilsten erinnert, die im März 1919 durch Angehörige des Freikorps Lüttwitz auf und vor dem damaligen Gemeindefriedhof ermordet wurden. In einer Ansprache gedenkt der Historiker und ehemelige Lichtenberger Bezirksverordnete Prof. Dr. Jürgen Hofmann der Ereignisse.
In Lichtenbergs Straßen erreichten die Auseinandersetzungen zwischen Verfechtern von Zielen, die in der Revolition 1918 nicht erreicht wurden, und den von der SPD-Regierung beauftragten Militäreinheiten ihren gewaltsamen Höhepunkt. Mit dem Rückzug der Spartakisten und der sie in großen Teilen unterstützenden Lichtenberger Bevölkerung endete am 13. März 1919 an der Möllendorffstraße der Widerstand gegen die militärische Übermacht der Freikorpsverbände. Es folgten zahlreiche Hinrichtungen und willkürliche Morde, die in ganz Berlin 1.200 Menschenleben forderten, zwölf von ihnen an der Mauer des damaligen Gemeindefriedhofes.
Bezirksbürgermeister Michael Gunst (Die Linke): „Die Brutalität, mit der die Militärführung damals in einem bewohntem Stadtgebiet vorging, ist erschütternd. In einem Dokument hieß es, je schärfer die Mittel seien, um so schneller sei der Erfolg. Man wollte mit Artillerie- und Minenwerfer in kürzester Zeit Ordnung schaffen, da es gegen sie im Straßenkampf keinen Schutz gäbe. Den Wunsch nach weitergehenden Reformen und einem besseren Leben für Arbeiter und Arbeiterinnen haben in Berlin und Lichtenberg viele mit dem Leben bezahlt.“
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Fachbereich Museum und Geschichte
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