Alljährlich gedenkt das Bezirksamt Lichtenberg am 9. November der Opfer der Novemberpogrome von 1938. In diesem Jahr wird das Gedenken in kleinem Rahmen stattfinden. Den Opfern gilt ein gemeinsames ehrendes Gedenken in Lichtenberg am Montag, 9. November 2020, am Gedenkstein Konrad-Wolf-Straße 91.
Der Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, Michael Grunst (Die Linke), ruft zu individuellem Gedenken an dem Tag auf: „Ganz gleich wie turbulent die Zeiten um uns herum sind, wir werden mahnen und erinnern – Gegen das Vergessen.“
Der Bezirksbürgermeister wird ein Gebinde niederlegen.
Hintergrund
Die Jüdische Gemeinde in Hohenschönhausen war sehr klein. Als die Nationalsozialisten begannen Juden zu verfolgen, wandelten die Gemeindemitglieder ihren Betraum in der Konrad-Wolf-Straße in eine Synagoge um. Erst 1935 wurde sie geweiht. Bereits 1938 musste die Gemeinde ihre Tätigkeit wieder einstellen. Denn die Mitglieder der Gemeinde wurden – wie in ganz Deutschland und Europa – in Konzentrationslager deportiert. Nach 1945 war die Synagoge in Vergessenheit geraten.
Erst mit den Forschungen zur jüdischen Geschichte, die in den 1990er Jahren mit der Ausstellung „Juden in Weißensee und Hohenschönhausen“ im damaligen Heimatmuseum an die Öffentlichkeit gelangten, kam auch die Synagoge wieder in Erinnerung. Im Zusammenhang mit dem einhundertsten Geburtstag von Victor Aronstein entstand die Broschüre „Juden in Hohenschönhausen. Eine Spurensuche“, mit der auf das jüdische Leben in Hohenschönhausen aufmerksam gemacht wurde.
Zum 51. Jahrestag der Novemberpogrome entstand die Idee, an dem vergessenen Ort einen Gedenkstein zu errichten: Enthüllt wurde der Stein im Jahr 2000.
Weitere Informationen
Bezirksamt Lichtenberg
Leiterin des Büros des Bezirksbürgermeisters
Kerstin Beau
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