Anfang 2019 startete das Wettbewerbsverfahren für eine künstlerische Gestaltung des Nöldnerplatzes in Berlin-Lichtenberg. Ziel dieses Wettbewerbs war es, den Platz sowie die Geschichte des Quartiers durch eine selbstbewusste, künstlerische Aussage zu betonen. Die Jury entschied sich nun für das Konzept „Himmel über Nöldnerplatz“ des Berliner Künstlers Christian Hasucha.
Der Künstler ließ sich von der Weite und dem freiem Himmel über dem Platz inspirieren. Er fühlt sich dabei an frühere Reiseerlebnisse erinnert. Der Weite und den gesockelten Rasenteppichen fügte er eine Szenerie hinzu, die in ihrer Vielschichtigkeit verschiedene Assoziationen zulässt: ein allseitig geschlossenes Hauszelt aus Aluminiumguss und eine Mastleuchte werden in räumlicher und formaler Proportion zur westlichen Rasenfläche stehen.
Lichtenbergs Bezirksbürgermeister (Die Linke) Michael Grunst ist gespannt auf das Kunstwerk: „Welche Diskussionen löst es bei den Menschen aus? Werden die Vorbeigehenden sich auch an ihre Reiserlebnisse, ihre Jugend, ihre Freiheit erinnert fühlen? Oder assoziieren sie mit dem Kunstwerk das Thema Obdachlosigkeit und soziale Ausgrenzung? Kontroversen sind eine Säule der Demokratie und das Beste, das einem Kunstwerk passieren kann. Die Jury hat eine mutige Entscheidung getroffen“.
Thematisch waren die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler frei in ihrer Kreativität, wurden aber in den Auslobungsunterlagen auf den Künstler Heinrich Zille, der im Umfeld des Standortes von 1873 bis 1892 lebte sowie auf Rummelsburger Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer in der Zeit von 1933 bis 1945 aufmerksam gemacht. Im Juni wurden die anonymisierten Konzepte aller 8 Wettbewerbsteilnehmenden öffentlich vorgestellt und Bürgerinnen und Bürger konnten in einem Beteiligungsverfahren ihr Votum abgeben. Das Ergebnis wurde den Jurymitgliedern in der Auswahlsitzung vorgetragen.
Der Nöldnerplatz wurde vor längerer Zeit vom Büro Weidinger Berlin landschaftsarchitektonisch neu gestaltet. Laut Vorgaben des Bezirksamtes ist die nördliche Rasenfläche als Standort für die Kunst vorgesehen und das Kunstwerk soll mit der Landschaftsgestaltung korrespondieren.
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Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Geschäftsstelle für Kunst am Bau und im Stadtraum
Katrin Röseler-Soult
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