Am Freitag, 17. Mai, um 19 Uhr eröffnet Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) die Ausstellung „Menschen – Tiere – Sensationen“ mit zahlreichen Fotografien von Wulf Olm im Museum Lichtenberg im Stadthaus in der Türrschmidtstraße 24. Einführende Worte spricht die Kuratorin Petra Schröck, Maxim Shagajev spielt auf dem Bajan.
Wulf Olm, 1946 in Karlshorst geboren und aufgewachsen, hat im Bildgedächtnis Berlins, insbesondere Lichtenbergs und seines Ortsteils Hohenschönhausen viele Spuren hinterlassen. Als Fotojournalist der Berliner Zeitung arbeitete er unter anderem auf der Großbaustelle in Neu-Hohenschönhausen. Viele Fotos entstanden auch auf der Rennbahn in Karlshorst. Sie geben die Dramatik des Pferderennens und die Atmosphäre dieser „Rennbahn der kleinen Leute“ wieder. Im Tierpark Friedrichsfelde gelangen ihm mit außergewöhnlicher Geduld Tieraufnahmen, die ihn als einen der besten Tierfotografen Deutschlands ausweisen. Für das 2002 eröffnete Tierheim Falkenberg stellte er mit seinen Bildern die Jahreskalender zusammen.
In unserer schnelllebigen Zeit ließ sein früher Tod im Jahr 2007 die Erinnerung an seine Person leider verblassen. Nach einem Fernstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig begann Wulf Olm in den 1960er/1970er Jahren seine Laufbahn als Fotograf bei der Tageszeitung „Junge Welt“. Seine Sportfotografien erhielten Preise in der DDR und auch international.
1986 wechselte er zur Berliner Zeitung. Zwischen 1989 und 1999 war Wulf Olm dort mit Chefreporter Alexander Osang unterwegs für Reportagen über die „Aufsteiger“ und „Absteiger“ der gesellschaftlichen Umbrüche. Ab 1999 arbeitete er im Lokalressort der Berliner Zeitung. Wulf Olms berufliche Qualitäten wissen seine Kolleginnen und Kollegen noch heute zu schätzen. Die Aufforderung: „Raus müsst Ihr, dorthin, wo das Leben spielt!“, bildet sich auch in seinen Fotografien ab, weil sie von einer großen Nähe zu den dargestellten Menschen und Tieren zeugen.
Viele seiner veröffentlichten Fotos liegen nun dem Museum Lichtenberg mit dem von der Familie Olm übergebenen Nachlass vor. Die Kuratorin der Ausstellung, Petra Schröck, die auch die Fotogalerie „Brotfabrik“ in Weißensee betreut, hat etwa 80 Fotos ausgewählt. Sie zeigen Menschen, Tiere und Sensationen aus einer nur wenige Jahrzehnte zurückliegenden Zeit. Dank der besonderen Sicht und Art von Wulf Olm berühren uns diese Bilder noch heute.
Die Ausstellung ist bis 3. November zu sehen, dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 18 Uhr.
Veröffentlicht wurden Wulf Olms Bilder bisher in „Ankunft in der Neuen Mitte – Reportagen und Porträts“ sowie „Tierisch – Impressionen aus dem Berliner Tierpark und Zoo“ im Ch. Links Verlag.
Weitere Informationen:
Museum Lichtenberg
Dr. Thomas Thiele, Telefon (030) 57 79 73 88 12 | E-Mail
www.museum-lichtenberg.de | www.kultur-in-lichtenberg.de