Pünktlich zum einhundertjährigen Gedenken an die Opfer der Märzkämpfe von 1919 wird die Lichtenberger „Blutmauer“ im Rathauspark an der Möllendorffstraße saniert. Die Vorbereitungen für die Arbeiten sind bereits im Gange: So wurden die Tafeln an der Gedenkstätte „Blutmauer“ bereits abmontiert. Sie tragen die Namen der Opfer und erinnern an die Berliner Märzkämpfe, denen amtlichen Unterlagen zufolge mehr als 1.200 Menschen zum Opfer gefallen sind.
Bezirksbürgermeister Michael Grunst informiert: „Die Sanierung der ,Blutmauer‘ erfolgt in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Sie wird pünktlich zum Jubiläum am 13. März 2019 wieder an derselben Stelle stehen.“
Hintergrund: Am 13. März 1919 bekämpften sich aufständische Arbeiter und Freikorps in den Straßen der Hauptstadt. Die linken Gruppen stritten für eine sozialistische Republik. Nach dem Tod von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht hatte sich der Generalstreik in Berlin zu einem Aufstand ausgeweitet, der im Bezirk sein blutiges Ende fand: Ein gestreutes Gerücht vom Mord an 60 Polizisten beim Sturm auf das Lichtenberger Polizeipräsidium lieferte Reichswehrminister Gustav Noske den Vorwand für den Standrechtsbefehl. Und so wurden vom 12. auf den 13. März 1919 elf Aufständische von einem provisorischen Standgericht in einem Arbeiterlokal zur Mauer des alten Gemeindefriedhofs an der Möllendorffstraße geführt und standrechtlich erschossen.
Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Barbara Breuer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: (030) 90296-3310 | E-Mail