Ein Parkplatz voller Trabbis, die auf einen neuen Besitzer warten, ein Punk neben einem hochdekorierten Offizier in der U-Bahn, eine einsame alte Dame beim Überqueren der Tram-Gleise – so oder ähnlich hat der „Ostkreuz-Fotograf“ Harald Hauswald die DDR erlebt und mit seiner Kamera festgehalten. In den achtziger Jahren zog er durch Ost-Berlin und fotografierte, was ihm vor die Linse kam. Er knipste, was andere übersahen oder für uninteressant hielten: Kleine Szenen des Alltags, verliebte junge Pärchen, Rocker, Hooligans und junge Leute, die sich in der Kirche für Frieden und Umweltschutz einsetzten.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat einige seiner Bilder zusammen mit der Foto-Agentur „Ostkreuz“ ausgewählt und daraus die Ausstellung „Voll der Osten -Leben in der DDR“ gestaltet. Sie ist ab Donnerstag, 1. März, im ersten Obergeschoss der Volkshochschule Lichtenberg, Paul-Junius-Straße 71 in 10369 Berlin zu sehen.
Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) ist begeistert von der Schau und hofft auf viele Besucher: „Die Bilder wirken eindringlich und lebensnah. Sie zeigen das alltägliche Leben, eine ungeschminkte DDR-Realität, an die sich heute selbst Zeitzeugen kaum mehr erinnern.“
Die Ausstellung präsentiert auf 20 Tafeln mehr als 100 bekannte und unbekannte Fotos von Harald Hauswald. Die Texte der Ausstellung hat der Historiker und Buchautor Stefan Wolle verfasst. Er ist wie der Fotograf in der DDR aufgewachsen. Die Ausstellungstafeln verlinken mit QR-Codes zu kurzen Videointerviews im Internet. Darin erzählt der Fotograf, wie und in welchem Kontext das jeweilige Bild entstanden ist.
Die Ausstellung ist werktags zu sehen von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Amt für Weiterbildung und Kultur
Leiter der Volkshochschule Matthias Hartung
Telefon: (030) 90296-5970 | E-Mail