Die Namen von mehr als 300 jüdischen Lichtenbergerinnen und Lichtenbergern, die aus dem faschistischen Deutschland vertrieben oder in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet worden sind, werden am Sonnabend, 27. Januar 2018, ab 18 Uhr auf der Giebelwand des Stadthauses Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24, zu lesen sein.
Am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wird mit der Lichtaktion „Erinnern für die Zukunft“ ein weithin sichtbares Zeichen gegen das Vergessen und für einen menschlichen Umgang mit verfolgten und vertriebenen Menschen in Vergangenheit und Gegenwart gesetzt. Die Projektion endet am Morgen des 28. Januar 2018 um 8 Uhr. Das Bezirksamt organisiert diese Form des Gedenkens seit 2006 jährlich.
Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) eröffnet vor der Gedenkveranstaltung um 17 Uhr im Museum Lichtenberg die Ausstellung „Kann nur das beste Zeugnis geben – Karlshorster Sintifamilien im Nationalsozialismus“. Viele der in Karlshorster Gartenkolonien lebenden Sinti-Familien wurden nach Auschwitz und in andere Konzentrationslager deportiert. Sie teilten das Schicksal der vielen aus „rassischen Gründen“ Verfolgten. Mit ihnen wurden annähernd 500.000 Sinti und Roma Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Einigen der Karlshorster Sinti gelang es unterzutauchen, andere wurden von Karlshorsterinnen und Karlshorstern geschützt: Sie stellten den als „Wolgadeutsche“ angesehenen Sinti-Familien nach einer Denunziation ein gutes „Zeugnis“ aus. Dadurch wurde ihre Deportation ausgesetzt, die vom Lichtenberger Bezirksamt angeordnet worden war.
Als Gäste der Gedenkveranstaltung werden auch Vertreterinnen des Landesverbandes deutsche Sinti und Roma e.V. begrüßt. Carmen Hey und Janko Lauenberger spielen Musik der Sinti und Roma.
Museum Lichtenberg | Türrschmidtstraße 24 | 10317 Berlin | Telefon 030 57 79 73 88 14 | Ausstellung vom 28.01.-29.04.2018 | Di bis Fr und So 11-18 Uhr |
www.museum-lichtenberg.de
Lichtenberger Veranstaltungen zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus:
ACHTUNG: Bereits am Freitag, 26.01.201
- 10.00 Uhr – Gedenktafel im Rathaus Lichtenberg – BA-Mitglied: Herr Grunst
Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus werden am 27.01.2018 an folgenden Orten Kränze/Gebinde niedergelegt:
- 11.00 Uhr – Erinnerungsstelen für die Opfer des Arbeits- und Erziehungslagers Wuhlheide, Am Tierpark 125 – BA-Mitglied: Herr Nünthel
- Anschließend – Gedenkort Rummelsburg – BA-Mitglied: Herr Nünthel
- 11.00 Uhr – Ehrenmal an der Erlöserkirche – BA-Mitglied: Frau Framke
- Anschließend – Gedenkstein für Erwin Nöldner/Nöldnerplatz – BA-Mitglied: Frau Framke
- 11.00 Uhr – Gedenkstein Konrad-Wolf-Straße 92 – Veranstaltung des Ardenne-Gymnasiums – BA-Mitglied: Herr Grunst, Frau Monteiro
- Anschließend – Friedhof St. Hedwig, Konrad-Wolf-Str – BA-Mitglied: Herr Grunst, Frau Monteiro
- Anschließend – Gedenktafel Aronstein, Werneuchener Straße 3 – BA-Mitglied: Herr Grunst, Frau Monteiro
- 11.00 Uhr – Gedenktafel Fennpfuhl – BA-Mitglied: Herr Elischewski
- 15.00 Uhr – Gedenkstein auf dem Loeperplatz an der Kirche – BA-Mitglieder: Herr Grunst, Frau Framke
- 18.00 Uhr – Museum Lichtenberg Erinnern für die Zukunft – BA-Mitglied: Herr Grunst
Weitere Informationen
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur, Museum Lichtenberg
Dr. Thomas Thiele
Telefon (030) 577973-8814 | E-Mail | www.kultur-in-lichtenberg.de