Im Rathauspark wurde eine Skulptur des Ensembles „Erben der Spartakuskämpfer“ zerstört. Die Tat ereignete sich vermutlich zwischen dem 4. und 7. Januar 2018. Festgestellt wurde der Vandalismus am 8. Januar. Außerdem ist die „Lichtenberger Blutmauer“ im Stadtpark an der Möllendorffstraße mit Graffiti beschmiert worden.
Darüber informierte das Bezirksamt. Der Bezirksbürgermeister, Michael Grunst (Die Linke), und der zuständigen Stadtrat, Winfried Nünthel (CDU), zeigten sich bestürzt über den Vandalismus. „Das Bezirksamt hat die notwendigen Schritte eingeleitet, um die Schäden zu beheben. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen“, sagte der Bezirksbürgermeister.
Und der fachlich zuständige Bezirksstadtrat, Wilfried Nünthel, ergänzte:
„Sachdienliche Hinweise können an das Bezirksamt oder bei jeder Polizeidienststelle eingereicht werden. Die zerstörte Skulptur wurde umgehend durch eine Fachfirma sichergestellt und wird gegenwärtig wieder instand gesetzt. Der dafür erforderliche Kostenaufwand liegt bei etwa 800 Euro.“
Hintergrund:
Südlich des Rathauses Lichtenbergs befindet sich ein kleiner Park, der mal ein alter Gemeindefriedhof war. 1923 wurde er geschlossen und zu einem Park umgewandelt.
Die Skulpturen befinden sich seit 1989 im Rathauspark an der Möllendorffstraße und wurden von der in Berlin lebenden Bildhauerin Emerita Pansowová geschaffen. Das Ensemble umfasst zwei Einzelfiguren und ein Relief. Beschädigt wurde die 205 cm große weibliche Einzelfigur.
Gleich vis à vis befindet sich eine Gedenkstätte von Hans Füssel. Sie ist 1978 entstanden und erinnert an die Märzkämpfe im Jahre 1919. Damals kämpften Linke für eine sozialistische Republik. Während eines Generalstreiks wurden vom 12. auf den 13. März 1919 elf Aufständische von einem provisorischen Standgericht in einem Arbeiterlokal zur Mauer des alten Gemeindefriedhofs an der Möllendorffstraße geführt und standrechtlich erschossen. Die Blutmauer erinnert an dieses Unrecht und führt die Namen der Opfer auf. Außerdem erinnert sie an die Berliner Märzkämpfe, denen amtlichen Unterlagen zufolge mehr als 1.200 Menschen zum Opfer fielen. 2009 fand die letzte Renovierung des Denkmals anlässlich des 90. Jahrestages statt.
Weitere Informationen
Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr
Wilfried Nünthel
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