Die Klara-Weyl-Straße im Ortsteil Lichtenberg ist seit 2017 nach der gleichnamigen Sozialpolitikerin benannt. Als Klara Haase im Jahr 1872 in Frankfurt (Oder) geboren, setzte sie sich frühzeitig als Kinderpflegerin für eine menschenwürdige Behandlung in den Berliner Waisenhäusern ein. Neben ihrem Beruf engagierte sie sich in der SPD für die Rechte von Arbeiterinnen.
Im Jahr 1918 wurde sie zur SPD-Stadtverordneten in Lichtenberg gewählt und war ab 1920 die erste Leiterin des neugeschaffenen Berliner Landesjugendamts. In Ihrer Position als Amtsleiterin war sie u. a. für die damalige “Kinder- und Jugendeinrichtung Lindenhof”, dem gleichnamigen heutigen Wohnquartier, verantwortlich. Später wurde sie von 1932-33 Mitglied des preußischen Staatsrats, der zweiten Kammer des preußischen Parlaments.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor sie wegen Parteizugehörigkeit und ihrer politischen Ansichten sämtliche Ämter und starb im Jahr 1941. Ihr Grab wurde 1950 in die “Gedenkstätte der Sozialisten” auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde umgebettet.
