Hinweise für verschiedene Personengruppen

Warum haben Schwangere bei Hitze ein erhöhtes Gesundheitsrisiko?

Studien weisen darauf hin, dass Hitze ein Risikofaktor für eine Frühgeburt ist. Gleichzeitig kann Hitze aufgrund der Schwangerschaft als deutlich belastender empfunden werden.

Worauf sollten Schwangere bei Hitze achten?

• Sprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt über mögliche Vorsorgemaßnahmen.
• Legen Sie bei körperlichen Aktivitäten Pausen ein.

Weiterführende Links

• Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
• Informationen von Frauenärzte im Netz

Warum haben Babys und Kleinkinder bei Hitze ein erhöhtes Gesundheitsrisiko?

• Das Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpergewicht ist bei ihnen anders als bei Erwachsenen.
• Die Wärmeregulation und die Schweißdrüsenfunktion von Babys und Kleinkindern sind noch nicht ausgereift. Sie können daher schneller überhitzen als Erwachsene.
• Sonnenbrände erhöhen das Hautkrebsrisiko, denn sie verursachen Erbgutschäden in den Hautzellen. Bei Kindern teilen sich die Zellen wachstumsbedingt häufiger als bei Erwachsenen. Dadurch können sich die durch Sonnenbrände verursachten Erbgutschäden entsprechend vervielfältigen.

Worauf sollten Eltern bei Babys und Kleinkindern besonders achten?

• Setzen Sie Babys im ersten Lebensjahr nicht direkt der Sonne aus.
• Beim Aufenthalt im Freien sollte eine luftdurchlässige Kopfbedeckung aufgesetzt werden, die auch Ohren und Nacken bedeckt.
• Cremen Sie nicht mit Kleidung bedeckte Hautpartien mit Sonnencreme ein.
• Eine Sonnenbrille schützt die Augen vor der Sonne.
• Lassen Sie Kinder niemals allein im Auto zurück, da sich Autos sehr schnell aufheizen.
• Geben Sie Ihrem Kind ausreichend zu trinken, idealerweise Wasser oder ungesüßten Tee.

Weiterführende Links

• Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
• Informationen des Bundesamtes für Strahlenschutz zur UV-Vorsorge

Warum haben Personen mit Vorerkrankungen bei Hitze ein erhöhtes Gesundheitsrisiko?

• Grunderkrankungen können zu eingeschränkter Beweglichkeit und damit zu mangelnder Wärmeabgabe führen.
• Bestimmte Medikamente, insbesondere Psychopharmaka, können die körpereigene Temperaturregulation beeinträchtigen oder die Schweißproduktion beeinflussen. Steigt die Körpertemperatur auf über 41 Grad, können Verwirrtheit und Bewusstseinstrübung hinzukommen. In diesem Zustand sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, sich der Hitze anzupassen. Sie benötigen dann dringend Hilfe.

Welche Menschen mit Vorerkrankungen betrifft das insbesondere?

• Personen mit Erinnerungslücken oder Gedächtnisstörungen, Verständnis- oder Orientierungsschwierigkeiten, die bei täglichen Verrichtungen auf die Hilfe anderer angewiesen sind
• Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen wie beispielsweise Beruhigungsmittel, Antidepressiva, psychotrop wirkende Medikamente, Anticholinergika, harntreibende Mittel (Diuretika) und verschiedene blutdrucksenkende Medikamente
• chronisch kranke Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zerebrovaskulären Erkrankungen, starkem Übergewicht, Mangelernährung, Diabetes, Morbus Parkinson, respiratorischer Insuffizienz (Lungenerkrankung), Niereninsuffizienz, peripheren Gefäßkrankheiten und Morbus Alzheimer
• Menschen mit fieberhaften Erkrankungen
• Konsumentinnen und Konsumenten von psychoaktiv wirkenden Drogen und Alkohol
• Personen mit anamnestisch bekannten Störungen der Hitzeadaptation.

Welche vorsorgenden Maßnahmen gibt es?

Klären Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt, ob Sie bei Hitze besondere Vorkehrungen treffen müssen.

Weiterführende Links

• Hitze und Arzneimittel
• PDF: Hinweise der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz zu Gesundheitsrisiken bei Sommerhitze für Pflegekräfte, Heimleitungen und Hausärzte
• Informationen des Bundesgesundheitsministeriums zur richtigen Aufbewahrung und Entsorgung von Arzneimitteln

Warum haben ältere Menschen bei Hitze ein erhöhtes Gesundheitsrisiko?

• Mit zunehmendem Alter lässt das Durstgefühl nach. Ältere Menschen trinken deswegen oft weniger. Dadurch verringert sich die Schweißmenge und damit eine Möglichkeit der Wärmeabgabe. Auch die Fähigkeit zu schwitzen nimmt im Alter ab.
• Grunderkrankungen können zu eingeschränkter Beweglichkeit und damit ebenfalls zu mangelnder Wärmeabgabe führen.
• Einige unerwünschte Wirkungen von bestimmten Medikamenten können sich im Zusammenspiel mit Hitze negativ auf die Gesundheit auswirken, etwa wenn sich durch das Medikament das Durstgefühl verringert.

Wie können Seniorinnen und Senioren vorbeugen?

• Bitte beachten Sie die allgemeinen Hitzeschutztipps .
• Ältere Menschen sollten täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit in Form von Leitungswasser, Mineralwasser, Saftschorle, Kräuter- oder Früchtetee zu sich nehmen. Einen Flüssigkeitsmangel erkennen Sie, indem Sie eine Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger anheben und loslassen (Hautturgor-Test). Zieht sich die Hautfalte nicht sofort wieder zurück oder bleibt stehen, deutet dies auf einen Flüssigkeitsmangel hin.
• Achten Sie bei starkem Schwitzen darauf, den Salzverlust auszugleichen, etwa durch natriumreiches Mineralwasser (>20 mg/l). Natriumarme Getränke wie Fruchtsäfte, Tee und Kaffee sollten durch eine ausreichende Kochsalzzufuhr auf anderem Wege ergänzt werden.
• Statt mit Wasser können Sie Ihren Flüssigkeitsbedarf auch mit kalten Suppen, Kompott, wasserreichem Obst und Gemüse wie Erdbeeren, Weintrauben, Pfirsichen, Melonen, Tomaten und Gurken decken.

Weiterführende Links

• Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu Hitze und Gesundheit im Alter
• PDF: Flyer der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales zu ‘Was tun bei Hitze? Hinweise für Seniorinnen und Senioren’

Warum haben Menschen, die im Freien arbeiten, bei Hitze ein erhöhtes Gesundheitsrisiko?

Menschen, die im Freien arbeiten, können sich bei Hitze schlechter vor Sonne und Hitze schützen. Neben der Hitzebelastung ist auch die UV-Belastung ein wichtiger Aspekt.

Welche Maßnahmen können vorsorglich ergriffen werden?

• Sorgen Sie für ausreichend verfügbare Getränke, vorzugsweise Wasser.
• Tragen Sie Kleidung, die Sie vor der Sonne schützt und dadurch Sonnenbrand verhindert.
• Nutzen Sie nach Möglichkeit Sonnenschutzmittel, eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille.
• Nutzen Sie Möglichkeiten zur Beschattung wie Schirme oder Sonnensegel.

Weiterführende Links

• Empfehlungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin für heiße Sommertage in Arbeitsstätten