Hintergrundinformationen zum Gesunde-Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutschland

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Im Jahre 1989 gründete sich das Gesunde Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutschland, dem heute bundesweit rund 80 Städte und Kommunen angehören - darunter auch die Stadt Berlin und zehn ihrer zwölf Bezirke. Grundlage ist die Ottawa-Charta der World Health Organization (WHO) zur Gesundheitsförderung.

  • Ottawa-Charta der WHO zur Gesundheitsförderung

    Ausschnitt der Charta in deutscher Sprache

    PDF-Dokument (108.9 kB)

Handlungsfelder von Ottawa-Charta und Gesunde-Städte-Netzwerk

Die Gesundheit der Bevölkerung in Städten wird entscheidend durch die sozialen und ökonomischen Lebensbedingungen, die Arbeitsbedingungen, den Zugang zu sozialen und gesundheitlichen Leistungen sowie durch die Beschaffenheit des Lebensumfeldes bestimmt. Dabei spielen Umgebungsfaktoren wie Luftqualität und Lärm, Zugang zu Grünflächen, gesunder Wohnraum, sichere Radwege, Bewegungsmöglichkeiten für Kinder und Möglichkeiten zur Mobilisierung von älteren Menschen eine Rolle. Belegt ist beispielsweise der Zusammenhang zwischen sozialen bzw. Umgebungsfaktoren und dem Anteil an adipösen Kindern und der Erkrankungsrate an Diabetes mellitus Typ II.

Das Gesunde Städte-Netzwerk und die Ottawa-Charta basieren daher auf der Überzeugung, dass politische Entscheidungen verschiedenster Ressorts Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bevölkerung haben. Das trifft zum Beispiel auf die Bereiche Jugend, Bildung und Familie oder Stadtentwicklung zu. Gesundheitsaspekte sollten daher in allen Politikbereichen berücksichtigt und mitgedacht werden. In Berlin gibt es bereits gute Ansätze und Strukturen zur ressortübergreifenden Zusammenarbeit. Dazu zählen die Berliner Landesgesundheitskonferenz, die bezirklichen Prozesse zum Ausbau von Präventionsketten oder das ressortübergreifend angewendete Aktionsprogramm Gesundheit.

9-Punkte-Programm

Handlungsgrundlage aller bundesdeutschen Mitglieder des Gesunde Städte-Netzwerks ist die Anwendung und Einhaltung eines 9-Punkte-Programms im Sinne einer Selbstverpflichtung. Es fordert unter anderem die politisch verbindliche Unterstützung durch die politischen Entscheidungsgremien, eine gesundheitsverträgliche Stadtentwicklung sowie effektive Mitwirkungs- und Beteiligungsmöglichkeiten der Bevölkerung.

  • 9-Punkte-Programm

    PDF-Dokument (37.7 kB) - Stand: 15.02.2001

WHO European Healthy Cities Network und "Health in all Policies"

Der enge Zusammenhang zwischen Lebensbedingungen und Gesundheit sowie die Tatsache, dass immer mehr Menschen in Städten leben, führte im Jahr 1988 zur Entwicklung des WHO-Projekts Healthy Cities Network. Inzwischen sind allein in Europa über tausend Städte und Gemeinden in 29 Ländern in nationale und regionale Netzwerke eingebunden. Der Zusammenhang zwischen Lebensbedingungen und Gesundheit ist auch Grundlage der von EU und WHO entwickelten gesundheitspolitischen Strategie Health in all Policies. Sie verweist auf die intersektorale Verantwortung für Gesundheit und Lebensqualität.

Weiterführende Informationen

Berlin - Blick auf das Nikolaiviertel und Alexanderplatz

Berliner Regionalverbund

Ziele, Leitlinien, Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner des Berliner Regionalverbunds des Gesunde Städte-Netzwerks. Weitere Informationen

Wohnhäuser in Berlin

Gesunde Städte-Netzwerk

Berlin ist Mitglied im Gesunde Städte-Netzwerk. Ziel ist es, eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik umzusetzen und sich darüber auszutauschen. Weitere Informationen

Älterer Mann in der Natur beim Sport

Gesundheitsförderung und Prävention

Gesund aufwachsen und älter werden: Die Senatsverwaltung unterstützt eine Reihe von Maßnahmen und Kampagnen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention. Weitere Informationen