Immer weiter, immer schneller, immer mehr…?! Wirtschaftliches Wachstum ist zum Symbol für Wohlstand und zum Ziel unternehmerischen und politischen Handelns geworden. Doch Klimakrise, planetare Grenzen und soziale Ungerechtigkeit stellen dieses Konzept des andauernden Wirtschaftswachstums als Garant für das Wohl der Allgemeinheit zunehmend in Frage. Denn es scheint nicht möglich, bei anhaltendem Wachstum unsere Natur- und Lebensräume zu schonen. Mit der „Postwachstumsstadt“ wird ein Konzept beschrieben, das die Stadt stärker als Ökosystem begreift, in dem jede Handlung eine andere bedingt. Es fordert eine grundlegend notwendige Veränderung unserer Denk-, Lebens- und Produktionsweisen und einen umfassenden kulturellen Wandel. Die Vision einer Postwachstumsstadt sieht so aus: Statt privates Eigentum anzuhäufen, verlagert sich das Wirtschaften auf ↦Gemeingüter: ↦Teilen und Tauschen, Schenken und Verleihen sowie gemeinschaftlichen Besitz. Durch dieses veränderte Verständnis von Wirtschaft, das auch soziale und ökologische Aspekte stärker miteinbezieht, entstehen neue Leitbilder, die eng verbunden sind mit Werten wie Selbstbestimmung, ↦Solidarität und der Übernahme von ↦Verantwortung für die Gestaltung der eigenen Umwelt. Einen möglichen Zugang dazu bieten lokale stadtpolitische Gegenentwürfe wie die solidarische Landwirtschaft, offene Werkstätten, das ↦Gemeinschaffen, die ↦Gemeinwohlökonomie, das ↦zirkuläre Wirtschaften oder die Einführung von Quartiersräten.
Postwachstumsstadt
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