Gemeinschaffen

Balance des Miteinanders

Gemeinschaffen (engl.: commoning) bezeichnet die gemeinschaftliche Nutzung und/oder selbstorganisierte Herstellung von materiellen und immateriellen Gütern zum Wohle aller. Egal, ob dabei Land gemeinsam bewirtschaftet oder Häuser gebaut, ob Möbel entworfen oder Wissen geteilt wird: Gemeinschaffen steht für die Suche nach einem selbstbestimmten Leben jenseits von Markt und Staat. Es geht um ein solidarisches Verständnis, das auf demokratische ↦Teilhabe, kollektive Ressourcennutzung (↦Teilen und Tauschen) und kooperative Strukturen abzielt. Prinzipien wie die Balance zwischen Geben und Nehmen, Freiwilligkeit stat Anordnung und Zwang, Fehlertoleranz, ↦Solidarität und ↦Kooperation spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Stadt als ↦Gemeingut entsteht aus vielen Orten des Gemeinschafens. Für alle, die den Weg des Gemeinschaffens gehen möchten, stellen sich folgende Fragen: Was ist es, das es zu erhalten, aufzubauen und zu nutzen gilt? Wie wird die Aufrechterhaltung, der Ausbau, die Nutzung und Verwaltung dieser Sache oder dieses Prozesses organisiert? Wer gehört zur Gemeinschaft der Gemeinschaffenden? Nur die, die daran teilhaben oder ein erweiterter Kreis?

Beispiele

Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi)

Bei einer Solidarischen Landwirtschaft schließen sich landwirtschaftliche Betriebe mit Privatpersonen zu einer Gemeinschaft zusammen. Für ihren finanziellen Beitrag erhalten die Mitglieder regelmäßig einen Ernteanteil. Darüber hinaus helfen sie hin und wieder auf dem Acker mit und können gemeinsam aushandeln, welche Obst- und Gemüsesorten angebaut werden. Der Grundgedanke dahinter ist, dass der landwirtschaftliche Betrieb Planungssicherheit erhält und Risiken solidarisch von der Gemeinschaft und nicht allein durch den bäuerlichen Betrieb getragen werden. www.solidarische-landwirtschaft.org