Veranstaltungsangebot

Schlüsselqualifikationen

Stand: 26.03.2024

Achtung: Die genauen Seminartermine sowie die Anmeldemöglichkeit erhalten Sie über Moodle.
Vor dem jeweils angegebenen Anmeldeschluss werden weder Zu- noch Absagen für Seminare erteilt, so dass bis dahin gebeten wird, von Sachstandsanfragen abzusehen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Rockmann unter 030/9013-2117 oder senden eine E-Mail an Frau Rockmann.

1. Mentale Gesundheit stärken: Fit fürs Referendariat und Beruf

Das Seminar “Mentale Gesundheit stärken: Fit fürs Referendariat und Beruf” richtet sich an alle ReferendarInnen, die ihre mentale Gesundheit stärken und sich für die
Herausforderungen des Referendariats und des Berufslebens wappnen möchten. Im Fokus steht der Umgang mit Stress und Angst.
Es werden verschiedene Methoden und Techniken für den Umgang mit Stress und Angst vorgestellt. Hierbei werden auch Elemente aus der Achtsamkeitslehre integriert.
Darüber hinaus bietet das Seminar auch eine Psychoedukation im Hinblick auf die Entstehung von Angst, Stress, Panik und Blackout. Es wird erklärt, was die Ursachen sind und wie man damit umgehen kann.
Die vorgestellten Methoden werden allein, gemeinsam oder in Kleingruppen geübt.
Anschließend findet ein Gruppengespräch statt, in dem die TeilnehmerInnen ihre Erfahrungen darstellen können. Ein reger Austausch in der Gruppe ist erwünscht.

Ziel des Seminars ist es, verschiedene Techniken vorzustellen, die sich schnell und einfach in den Alltag integrieren lassen und bei Stress und Angst (auch in Prüfungssituationen) helfen können. Eine stetige Praxis kann dabei helfen, gut vorbereitet durch das Referendariat und besonders die Examensphase und später auch in den Beruf zu gehen.

Zur Dozentin:
Angélique Semmler ist Rechtsanwältin und Coach für JuristInnen in eigener Praxis. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich „Mental Health für JuristInnen“, in dem sie auch als Dozentin und Autorin tätig ist.

Max. Teilnehmerzahl: 16

Veranstaltungsmonat: April 2024

2. Vernehmungslehre und Beweiswürdigung

Der Kurs soll den Teilnehmer/innen, auch anhand zahlreicher praktischer Übungen, aufzeigen,
  • welche Kriterien für und gegen die “Wahrheit” einer Aussage sprechen,
  • wie eine Vernehmung vor Gericht gestaltet werden sollte, um eine Aussage mit möglichst vielen Ansätzen zu einer zuverlässigen Beurteilung ihres Wahrheitsgehalts zu erreichen (insbesondere Fragetechnik), und
  • wie die Argumentationsergebnisse im Rahmen der Beweiswürdigung präsentiert werden sollten (im Überblick).

Von den Referendarinnen und Referendaren wird die aktive Teilnahme an den praktischen Übungen erwartet. Sie benötigen während des Kurses an Gesetzestexten die ZPO und die StPO.

Dozent/in: VRiLG Dr. Heiko Wagner

Max. Teilnehmerzahl: 15

Medieneinsatz: Simulation einer Video-Zeugenvernehmung

Veranstaltungsmonat: Februar/März 2024

3. Denkwerkzeuge: Methoden (nicht nur) für das juristische Handwerk

Juristinnen und Juristen müssen komplexe Probleme in komplexen Verfahren lösen. Dafür benötigen sie einerseits Rechtskenntnisse, vor allem aber einfache, praktikable Methoden und Werkzeuge, um effizient arbeiten zu können. Am Ende gilt: Wer klar denkt, kann auch erfolgreich agieren.

Das Seminar verschafft einen Überblick über Methoden und Werkzeuge aus unter-schiedlichsten Wissensdomänen, zeigt ihre Nutzung anhand von Beispielen aus der ju-ristischen Praxis, macht mit praktischen Übungen Appetit auf mehr – und verweist auf weiterführende Literatur und wertvolle Quellen im Netz.

Aus dem Programm:

- Planmäßig komplexe (Rechts-)Probleme lösen
- Kognitive Fallstricke erkennen: Biases & Heuristics
- Mit systemischen Denken Sachverhalte verstehen und analysieren
- Visualisierung als Denk- und Kommunikationswerkzeug
- Muster erkennen mit mentalen Modellen

Dozent/in: Ministerialdirigent Matthias Schmid, Bundesministerium der Justiz

Max. Teilnehmerzahl: 16

Veranstaltungsmonat: September 2024

4. Mediation - Kompakt

Mediation als Alternative zur klassischen gerichtlichen Streitschlichtung gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Ausgehend vom Familienrecht hat die Mediation dabei Eingang in die verschiedensten Rechtsgebiete, wie z.B. ins Gesellschafts- und Baurecht, gefunden. Zahlreiche Unternehmen bauen mediativ geprägte Konfliktmanagementprogramme auf und auch die Politik wendet sich der Methode verstärkt zu.
Der methodische Ansatz der Mediation ist es, zwischen den Parteien einen nachhaltigen, wertschöpfenden Interessenausgleich zu schaffen. Die Konfliktparteien erarbeiten dabei – unter der strukturierenden Führung durch den Mediator – eigenständig eine Lösung ihres Problems. Veranstaltungsziel ist es, den Teilnehmenden zum einen die praktischen Fertigkeiten und theoretischen Hintergründe des außergerichtlichen Konfliktmanagements zu vermitteln, zum anderen relevante Anwendungsfelder (insb. Wirtschaft, Politik, Völkerrecht) der Mediation exemplarisch vorzustellen. Die Teilnehmer erproben dabei – aus der Perspektive der Parteien, Begleitanwälte und des Vermittlers – den konstruktiven Umgang mit Konflikten anhand mehrerer, individuell ausgewerteter Simulationen.
Der Referent, Professor Dr. Lars Kirchhoff, ist wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Konfliktmanagement und des Master-Studienganges Mediation an der Europa-Universität Viadrina, Lehrbeauftragter für „Außergerichtliches Konfliktmanagement“ an der Bucerius Law School sowie Partner bei TGKS – Troja Gläßer Kirchhoff Schwartz in Berlin.

Dozent/in: RA u. Mediator Prof. Dr. Lars Kirchhoff

Max. Teilnehmerzahl: 12

Veranstaltungsmonat: Juni 2024

5. Rhetorik für Juristinnen und Juristen

Die Fähigkeit, mit guten Argumenten und durch stimmiges Auftreten zu überzeugen,
spielt in der juristischen Praxis eine entscheidende Rolle. In der Fortbildung werden
die theoretischen Grundlagen vermittelt und vor allem in praktischen Übungen die
unterschiedlichen Faktoren verdeutlicht, die eine gute Rednerin bzw. einen guten
Redner ausmachen. Schwerpunkte sind neben einem präsenten Auftreten, der
Körpersprache und dem Einsatz der Stimme vor allem Zuhörerkontakt, prägnante
Formulierungen und Argumentationstechniken.
Die Fortbildung ist so organisiert, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer in
unterschiedlichen Rede- und Gesprächssituationen rhetorische Fähigkeiten aktiv
trainieren kann. Sie setzt daher die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit an praktischen
Übungen voraus.

Dozent/in: Tim Wagner, Philosoph mit Schwerpunkten auf Logik, Argumentationstheorie und Sprachphilosophie

Max. Teilnehmerzahl: max. 12

Veranstaltungsmonat: Juni 2024

6. Kommunikation im Beruf

Konflikte sind Ausgangspunkte juristischer Tätigkeit. Dabei eine eigene Haltung zu finden und diese bewahren zu können, sind wichtige Grundlagen gelungener Kommunikation im Beruf. Aber wie kann man Konfliktparteien verstehen, wirkliche Interessen herausfinden und zielorientiert dazu beitragen, tragfähige Lösungen zu etablieren? Eine erfolgreiche Kommunikation ebnet den Weg zur Problemerkenntnis und späteren Zufriedenheit der Beteiligten und im eigenen Beruf. Auch Techniken aus der Mediation, deren Grundlagen im Workshop vermittelt werden, sind dabei variabel in verschiedenen Kontexten anwendbar. Der Workshop bietet unter anderem:

  • Lebendige Mischung aus Theorie, Erfahrung und Praxis
  • Rollenübungen und Simulation praktischer Situationen
  • Einblick in verschiedene Modelle der Konfliktbearbeitung (u.a. Mediation)
  • Toolbox mit Kommunikationstechniken
  • Überprüfung der eigenen Haltung, Blick über den Tellerrand

Unabhängig vom späteren Berufsfeld sind Kommunikationstechniken von hohem praktischem Wert.
Zum Thema ein Artikel von Astrid Hohls, Rechtsanwältin und Mediatorin, aus dem JUS-Magazin, C.H.Beck, April 2007 als Titelaufsatz, S. 8-10, “Kommunikation im Streitfall – Juristinnen und Juristen in Konfliktschlichtung und Mediation”

Dozent/in: RA’in und Mediatorin Astrid Hohls

Max. Teilnehmerzahl: 15

Veranstaltungsmonat: April 2024

7. Social Justice und Radical Diversity

Montag, 28.10.2024, 10:00 – 18:00 Uhr
Dienstag, 29.10.2024, 10:00 – 18:00 Uhr

Mit Naemi Eifler und Lucy Wagner
Vom Institut Social Justice und Radical Diversity Berlin

In diesem 2tägigen Seminar werden Grundkenntnisse des Konzepts „Social Justice & Radical Diversity“ vermittelt.

Zu Beginn werden die Begriffe von Struktureller Diskriminierung und Systemischer Intersektionalität erklärt und die Bedeutung für die Praxis im Rechtswesen erläutert. Die ethisch-dialogische Methode der Mahloquet wird vorgestellt und eingeübt. Dies beinhaltet einen themenzentrierten Austausch und die Anregung eines Dialogs, der eine weite Perspektivenvielfalt eröffnet, um so einen gemeinsamen themenbezogenen Denkprozess zu ermöglichen.

Anhand von exemplarischen Beispielen werden Effekte Struktureller Diskriminierung im Justizwesen erarbeitet. Besonders betrachtet wird dabei die spezifische Rolle, die jene Menschen einnehmen, die in der Rechtspflege tätig sind oder sein werden – Rechtsanwält_innen, Richter_innen und höhere Verwaltungsbeamt_innen. Wir werden in einen Austausch darüber gehen, wie Aspekte von Diskriminierung im Justizalltag wirksam werden. Anhand konkreter Beispiele werden die Teilnehmenden erarbeiten, wie Strukturelle Diskriminierung auf individueller, institutioneller und kultureller Ebene erzeugt wird. So wird eine diskriminierungskritische Perspektive auf das Justizwesen eingenommen und die Teilnehmenden werden für die Wahrnehmung von Diskriminierung in ihren verschiedenen Ebenen und Verflechtungen geschult. Ein Raum für eine Auseinandersetzung darüber wird eröffnet, wie Rollen in der Rechtspflege diskriminierungskritisch eingenommen und ausgeführt werden können.

Im Anschluss werden Impulse gesetzt, wie Diskriminierung reduziert und verhindert werden kann. Dafür werden verschiedene methodische Ansätze, wie beispielsweise das Konzept des Verbündet-Seins, vorgestellt. Abschließend entwickeln die Teilnehmenden konkrete Handlungsoptionen, um Diskriminierung entgegenzuwirken.

Die Methoden basieren auf dem Bildungs- und Trainingskonzept Social Justice & Radical Diversity (Czollek et al. 2019) und bestehen aus

  • Selbstreflexiven Einzel- und Kleingruppenarbeiten
  • Impuls-Inputs
  • Moderierten Gruppengespräche
  • Fallbeispiele in Form von Film-, Hör- und Textarbeiten

8. Einführung in die Aussagepsychologie - Grundlegendes zur Erhebung und Beurteilung von Zeugenaussagen (auch jenseits des spezifischen Sachverstandes)

Die Beurteilung von Zeugenaussagen stellt eine häufige und oft zentrale Aufgabe in Gerichtsprozessen dar. Das Seminar zeigt die engen Zusammenhänge zwischen der Qualität der Befragung und der Güte der Auswertbarkeit auf und gibt eine Einführung in die Optimierung beider Prozesse. Die Grundlagen aussagepsychologischer Beurteilungen werden erörtert und anhand von Fallbeispielen diskutiert. Bitte beachten: Aufgrund der häufigen Beauftragung von aussagepsychologischen Gutachten in Aussage-gegen-Aussage.-Konstellationen kommen Fallbeispiele häufig aus dem Bereich der Sexualdelikte.

Dozent/innen: Dipl.-Psych. Jonas Schemmel

Max. Teilnehmerzahl: 30

Veranstaltungsmonat: Oktober 2024