Seit rund zehn Jahren arbeitet Joachim Wenz in der Leitung des Amtes konstant mit dem gleichen Führungsteam zusammen. Dadurch ergebe sich eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das erleichtere den teils aufgeregten und aktionsreichen Dienstalltag. Die wichtigste Eigenschaft sei Besonnenheit. Aber auch Kommunikationsgeschick sei gefragt, mit den Bürger*innen und den zahlreichen anderen Schnittstellen.
Der Zuschnitt und die Zuständigkeiten des Ordnungsamtes haben sich, seit Joachim Wenz 2009 die Leitung übernahm, immer wieder gewandelt. 2012 kam berlinweit die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht (VetLeb) vom Gesundheitsamt zum Ordnungsamt. Aus Joachim Wenz‘ Sicht eine sinnvolle Umstrukturierung: „Der Bereich passt gut zu uns. Denn das VetLeb ist in erster Linie eine Ordnungsbehörde. Was die Kollegen machen, sind Eingriffe oder eingreifende Verwaltungsakte.“ Dennoch habe der Fachbereich mit seinen 20 Beschäftigten seine Besonderheiten – durch die spezielle Ausbildung der Mitarbeiter*innen und das Europarecht, das sie umsetzen.
Auch die Straßenverkehrsbehörden wurden 2012 den Ordnungsämtern zugeordnet, gingen dann in 2018 in einer weiteren Veränderung in allen Bezirken in die Straßen- und Grünflächenämter.
Zum Ordnungsamt gehören drei Ordnungsdienste. Im Bereich Parkraumüberwachung sind aktuell rund 50 Personen beschäftigt. „Als ich 2009 hier anfing, waren es sechs Kräfte in diesem Bereich für zwei kleine Parkraumzonen in Friedrichshain.“ Im 2021 eingeführten Verkehrsüberwachungsdienst (VÜD) sind aktuell zehn Kolleg*innen beschäftigt. 35 Beschäftige sind im Allgemeinen Ordnungsdienst eingesetzt. Im Hintergrund arbeiten sieben Kolleg*innen im Bereich Ordnungswidrigkeiten und belastende Verwaltungsakte/Gewerbeeingriffe. Sie bearbeiten die von den Außendiensten festgestellten Ordnungswidrigkeiten. Nur verkehrliche Vorgänge werden an die Polizei übergeben.
Der Gewerbeservice ist die Anlaufstelle für Genehmigungen im Gewerbebereich. Viele der Vorgänge in diesem Bereich sind nur anzeigepflichtig und müssen nicht explizit genehmigt werden. Genehmigungspflichtig sind nur wenige Gewerbe, etwa Makler, Finanzanlagenvermittlungen, Spielhallen, aber auch Gastronomie mit Alkoholausschank. „Hier ist eigentlich alles online möglich.“ Auch eine digitale Gewerbesprechstunde hat das Ordnungsamt vor wenigen Monaten eingerichtet. „Aber viele Gewerbetreibende suchen den persönlichen Kontakt und wollen direkt bei uns vorsprechen.“ Diese kämen auch ohne Termine oder Sprechstunden vorbei, was nicht vorgesehen sei. In den Bereichen Ordnungswidrigkeiten und Gewerbeeingriffe arbeiten zusammen genommen 18 Mitarbeiter*innen.