In der Regel sind die Teams des AOD in Zweier-Streifen unterwegs. Bei Schwerpunkteinsätzen oder anderen größeren geplanten Kontrollen sind es auch mal mehr. Insgesamt sind in diesem Bereich 30 Kolleg*innen in zwei Dienstgruppen beschäftigt. Im Winterhalbjahr arbeitet das Team im zwei Schichtsystem. Der Frühdienst beginnt um 6 Uhr morgen und endet kurz nach 14 Uhr. Der Spätdienst beginnt kurz vor 14 Uhr und endet um 22 Uhr. Zwischen April und Oktober kommt ein so genannter Spät-Spätdienst dazu, der kurz vor Mitternacht endet. In den späten Spätschichten kontrollieren die Außendienstkräfte unter anderem die Gastronomie und deren Sondernutzungen, zum Beispiel in der Simon-Dach-Straße. Die am häufigsten festgestellten Ordnungswidrigkeiten in Nadines Arbeitsalltag sind unangeleinte Hunde und Radverkehr auf dem Gehweg. In den Sommermonaten ist das Team des AOD viel in Grünanlagen und in den Abendstunden in belebten Kiezen unterwegs. “Da sind wir immer die Spaßbremsen!” Auch das Thema Waste Watching nimmt im Arbeitsalltag des AOD eine immer größere Rolle ein. Dabei geht es einerseits um illegal entsorgten Sperrmüll, aber auch um Kleinstvermüllungen, wie das Wegwerfen von Zigarettenkippen.
Überwiegend positive Einstellung zur Parkraumüberwachung
Ihr Kollege Florian ist ebenfalls seit 2019 im Ordnungsamt beschäftigt. Er arbeitet seitdem in der Parkraumüberwachung. Bevor er in der Behörde anfing, war er bei der Bundeswehr. Als sein zweites Kind geboren wurde, wäre er von der Bundeswehr nach Aachen versetzt worden. Da er zu diesem Zeitpunkt schon ein Haus in Brandenburg hatte, wollte er die Region nicht verlassen. Also suchte er nach einem neuen Betätigungsfeld. Auf der Suche stieß er auf Stellenanzeigen des Ordnungsamtes. „Ich bin ein sehr ordnungsliebender Mensch, darum passt das für mich sehr gut.“
Einstellungsvoraussetzung für die Arbeit in der Parkraumüberwachung ist die abgeschlossene Berufsbildungsreife oder gleichwertiger Bildungsstand. Für die Arbeit in der Parkraumüberwachung hat Florian eine sechswöchige Ausbildung an der Verwaltungsakademie mit Schwerpunkt auf ruhendem Verkehr absolviert. Auch interkulturelle Kompetenzen wurden im Zuge dieser Fortbildung vermittelt.
Florian ist in den Parkraumbewirtschaftungszonen in Kreuzberg unterwegs. Vor allem in der Parkraumzone 61 im Bergmannkiez sei immer großer Trubel. „Aber wir tragen dazu bei, dass es draußen etwas besser aussieht.“ Die Zone 60 rund um den Viktoriapark sei etwas ruhiger. Im Vorjahr kam dann die Parkraumzone im Wrangelkiez hinzu. „Der Wrangelkiez ist durch die Parkraumbewirtschaftung viel entspannter geworden. Da sieht man, wie wichtig es ist, dass wir da sind.“
Sein Arbeitsbereich habe den Vorteil, dass die meisten der Parkraumbewirtschaftung recht positiv gegenüberstünden: „Alle wünschen sich Parkraumbewirtschaftung. Denn sie verbessert die Parksituation für die Anwohner total! Viele Menschen schätzen das Ordnungsamt eher nicht so. Ich habe aber kaum bis gar keine Probleme. Wenn man seine Arbeit gut macht und die Leute einen kennen, funktioniert das sehr gut. Man entwickelt eine richtige Bindung zu den Kiezen und ihren Bewohnern.“
Florian: „Wir leisten im Alltag viel wichtige Aufklärungsarbeit.“ Er erklärt zum Beispiel immer wieder, warum man sich nicht auf Schwerbeschädigten-Parkplätze stellen sollte und wirbt bei den Menschen für Verständnis.