Für die Qualifizierung zum Lebensmittelkontrolleur*in benötigt man eine abgeschlossene Ausbildung in einem Lebensmittelberuf und zusätzlich entweder einen Meisterabschluss in einem Lebensmittelhandwerk oder eine Ausbildung als Lebensmitteltechniker. „Wir sind keine Bürofuzzis. Wir kommen alle aus der Praxis.“ Diese praktische Vorerfahrung sei extrem wichtig – in der Arbeit bei der Kontrolle aber auch im Umgang mit dem Personal in den Betrieben. „Manchmal hilft es, wenn wir sagen können, dass wir den Job in der Küche selbst mal gemacht haben.“ Das könne die Situationen und Gespräche bei den Kontrollen teilweise etwas entschärfen.
Im Team arbeiten neben Christoper Mücke sieben weitere Lebensmittelkontrolleur*innen und vier weitere befinden sich derzeit in der Weiterbildung. Mehrere Kolleg*innen im Team gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand. „Wir brauchen dringend Nachwuchs im Team.“ Ein Problem sei, dass immer weniger junge Menschen Ausbildungen im Lebensmittelhandwerk abschließen, was eine zwingende Voraussetzung für die Weiterbildung zum*zur Lebensmittelkontrolleur*in sei.
Lebensmittelrecht ist EU-Recht. Einmal, erinnert sich Christopher Mücke, hat er den Gesetzestext, auf dem seine Arbeit beruht, für eine italienische Gastronomin in italienischer Sprache ausgedruckt und ihr vorgelegt. Sie sei in schallendes Gelächter ausgebrochen und hatte staunend gefragt, ob das wirklich auch in Italien gelte. Tatsächlich ist dem so.
Insgesamt ist das Team zuständig für 8.172 Betriebe, Anzahl steigend. Dazu gehören neben Gastronomiebetrieben und Geschäften, die Lebensmittel verkaufen, auch Frisörsalons, Tattoo-, Nagel- und Kosmetikstudios und Läden mit Tabakprodukten. „Wir sind für die Kontrolle von allem zuständig, mit dem man längere Zeit Haut- oder Schleimhautkontakt hat.“ Das betrifft ebenfalls Produkte, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, wie z.B. Teller und Tassen. Das Team hat den Bezirk in einzelne Zuständigkeitsregionen unterteilt, sodass jede*r einen Kernbereich hat, in dem er*sie kontrolliert. Christopher Mücke ist für den westlichen Teil Kreuzbergs vom Gleisdreieckpark bis in den Bergmannkiez hinein zuständig. Rund 1.000 Betriebe liegen in seinem Bereich.