Täglich sind vier Mitarbeiter des neuen Toilettenteams in zwei Schichten im Einsatz. Generell sind sie bislang in Zweier-Teams unterwegs. Einer der Mitarbeiter des neuen Teams ist Ahmed Hamdi. Gemeinsam mit seinem Kollegen Job Quave Awuah hat er an diesem Dienstagmorgen Ende September die Frühschicht, die um 7 Uhr morgens im Wrangelkiez beginnt. Die beiden treffen sich mit ihren Diensträdern und einem Fahrradanhänger, in dem die Ausrüstung verstaut ist, zu Schichtbeginn an der Berliner Toilette in der Falckensteinstraße. Dieser Standort gilt als besonderes Problemkind. Die Toilette wurde seit ihrer Einrichtung kaum für den dafür vorgesehenen Zweck genutzt. Stattdessen übernachteten dort Menschen oder konsumierten Drogen. Die Beschwerden der Nachbarschaft häuften sich. Nach Absprache zwischen Senatsverwaltung, Bezirksamt und Betreiber wurde die Toilette daher vorerst dauerhaft abgesperrt. Seit das Toiletten-Team im Einsatz ist, wird der aufgestellte Bauzaun rund um die Toilette morgens zu Schichtbeginn entfernt. So ist auch an diesem Morgen die erste Amtshandlung der beiden Kollegen, dass sie die sechs Fahrradschlösser öffnen und in ihren Anhänger legen und anschließend die Zaunelemente und Betonfüße beiseite räumen. Ihre Kollegen von der Spätschicht werden heute Abend kurz vor Dienstende um 23 Uhr den Zaun wieder aufstellen und mit den Fahrradschlössern verschließen.
Alle Kollegen des mobilen Toiletten-Teams haben vorher im Görlitzer Park als Parkläufer gearbeitet. Sie kennen die Gegend und ihre Herausforderungen, sie kennen die Menschen, die dort unterwegs sind – und diese Leute kennen sie. Sie haben Erfahrung im Umgang mit den einzelnen Nutzungsgruppen gesammelt und wissen, wann weitere Kollegen, das Ordnungsamt oder die Polizei dazuzuholen ist.
Die Arbeit, die die beiden acht Stunden am Tag verrichten, ist voller Herausforderungen. Ahmed Hamdi stört das nicht: „Ich starte immer mit einem guten Gefühl in den Tag. Das ist meine Arbeit. Die mache ich und habe keine Angst, dass es mal zu gefährlich werden könnte.“ Von 2017 bis 2021 hat er bei einer privaten Sicherheitsfirma gearbeitet und sei daher entsprechend geschult im Umgang mit verschiedenen Herausforderungen und schwierigen Nutzergruppen.